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Anleitung und Tipps

Streichputz als Alternative zu Wandfarbe richtig verarbeiten 

Streichputz: Frau mit Farbrolle
Streichputz verspricht, das Auftragen von Farbe an der Wand besonders einfach zu machen Foto: Getty Images

22. April 2024, 17:00 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eine Wand professionell und glatt mit einer Kelle zu verputzen, scheint auf den ersten Blick einfach auszusehen. Ungeübte merken indes schnell, dass es doch eine knifflige Aufgabe sein kann. Streichputz verspricht ein nahezu müheloses Auftragen und eine perfekte Optik. Was es darüber zu wissen gibt, verrät dieser Artikel.

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Im Fachhandel werden Gebinde mit „Rollputz“ und „Streichputz“ angeboten. Das wirft die Frage auf, worin sich die beiden Produkte unterscheiden. Die schnelle Antwort lautet: gar nicht. Beide Varianten nutzen das gleiche Material. Für kleinere Flächen bietet sich die Arbeit mit einem Pinsel an. Der Putz wird in diesem Fall also gestrichen. Die Malerrolle ist für größere Flächen das effizientere Werkzeug. Der Putz wird dann gerollt.

Was ist Streichputz genau?

Der Name „Streichputz“ verweist auf die Art der Verarbeitung, verrät aber nichts über den eigentlichen Inhalt. Es handelt sich dabei immer um eine Mischung aus Farbe und dem eigentlichen Putz. Je nach Zusammensetzung werden diese Varianten unterschieden:

  • Kunstharzputz
  • Kalkputz
  • Lehmputz
  • Silikatputz

Jede dieser Mischungen besitzt unterschiedliche bauphysikalische Eigenschaften, die auch Auswirkungen auf das Raumklima haben können. Es ist sehr zu empfehlen, sich vorab darüber zu informieren oder die Beratung in einem Baumarkt einzuholen.
Denn je nachdem, wie beansprucht die Fläche sein wird oder welches Raumklima am Einsatzort herrscht (z. B. Badezimmer) braucht es ein anderes Material. Oft muss hier auch abgewogen werden. Für Wände, die schon einmal etwas mitmachen müssen, wie im Kinderzimmer oder auch der Küche, ist ein Kunstharzputz gut geeignet. Allerdings ist dieser dann nicht atmungsaktiv und kann die Feuchtigkeit im Raum nur schlecht regulieren.

Vor- und Nachteile von Streichputz

Vorteile

Zu den größten Vorteilen von Streichputz gehört die einfachere Verarbeitung, verglichen mit einem klassischen Putz, den man mit einer Kelle aufträgt. „Einfacher“ ist aber nicht gleichbedeutend mit „einfach“. Gegenüber einem Farbanstrich sind mehr Arbeitsschritte nötig und auch die Handhabung des Putzes ist etwas schwieriger.

Streichputz ist üblicherweise geruchsneutral, der typische Duft bei einer Renovierung entfällt. Und außerdem kann Streichputz auf unterschiedlichen Untergründen eingesetzt werden.

Nachteile

Zu den größten Nachteilen von Streichputz gehört, dass er sich nur recht schwer wieder entfernen lässt. Wer in einer Mietwohnung lebt, sollte also besser vorher seinen Vermieter fragen, ob dieser mit dem Putz auch einverstanden ist.

Zwar ist Streichputz recht schnell an der Wand. Allerdings nur dann, wenn der Untergrund auch optimal vorbereitet ist. Und das verursacht im Zweifel auch eine Menge Arbeit.

Wer Streichputz verarbeiten will, muss sich genau an die Verarbeitungshinweise halten, damit das Material auch die jeweiligen Eigenschaften entfalten kann.

Auch interessant: 6 Tipps, mit denen Sie beim Streichen Zeit sparen

Eingefärbter Streichputz oder Wände streichen?

Wer sich das Streichen der Wände in seiner Wunschfarbe ersparen will, kann sich im Baumarkt den Streichputz einfärben lassen. Bei diesem Vorgang werden Farbpigmente untergemischt. Einfach Abtönfarbe unterzurühren bringt in der Regel kein Ergebnis, das auf die Dauer zufriedenstellt.

Allerdings sollte der Schritt genau überlegt werden. Denn wenn man einmal eine Stelle ausbessern muss, ist es schwer, den richtigen Farbton zu treffen. Flexibler bleiben alle, die die Wand nach dem Putzauftrag einfach in der gewünschten Farbe streichen.

Die richtige Vorbereitung

Nur wenn der Putz gut an der Wand haftet, kann das spätere Arbeitsergebnis auch überzeugen. Nach der Einrichtung der Baustelle (Auslegen von Malerflies, Abkleben von Schaltern und Steckdosen etc.) kann mit der Vorbehandlung des Untergrunds begonnen werden.

  • Risse und Löcher muss man sorgfältig und glatt verspachteln. Kleinere Löcher, wie von Nägeln, deckt der Putz zu. Größere Risse und Unebenheiten schlagen aber durch.
  • Streichputz kann auf Tapeten haften, muss es aber nicht. Zur Sicherheit ist es ratsam, die Tapete zu entfernen, um dann die Wand zu bearbeiten.
  • Nach dem Verspachteln ist die Wand gründlich zu säubern.
  • Je nach Beschaffenheit ist es ratsam, die Fläche zu grundieren. Ein Sperrgrund verhindert, dass eventuelle Verfärbungen doch wieder sichtbar werden. Der Einsatz von Tief- oder Haftgrund ist auf jeden Fall empfehlenswert, um materialsparender zu arbeiten.
  • Da Tiefgrund in der Regel sehr flüssig ist, ist es aus Gründen der eigenen Sicherheit unbedingt zu empfehlen, die Steckdosen des Raumes über die Sicherung stromlos zu schalten.
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Wie verarbeitet man Streichputz?

Ist die Vorbereitung abgeschlossen, kann der Streichputz aufgetragen werden. Dazu nutzen Sie bei größeren Flächen die Rolle und bei kleineren Arbeiten einen großen Pinsel.

  • Streichputz wird zügig und gleichmäßig von unten nach oben aufgetragen. Über die Verarbeitungsfähigkeit informiert das Beiblatt des gewählten Produkts.
  • Geht etwas daneben, sollte man die Flecken möglichst schnell mit einem feuchten Tuch entfernen.
  • Direkt nach Abschluss der Arbeiten ist dann auch das verwendete Abdeckband an Fußleisten und Schaltern zu entfernen. Wird zu lange damit gewartet und der Putz ist bereits trocken, besteht die Gefahr, dass beim Abziehen des Klebebandes ganze Putzstücke abgerissen werden.

Handelt es sich um den „Erstanstrich“ einer Wand, geht die Vorbereitung des Untergrunds natürlich schneller. Je nach Produkt sind Streich- und Rollputze zwischen 5 und 10 Stunden so durchgetrocknet, dass sie überstreichbar sind. Richtig belastbar und unempfindlicher gegen Stöße ist der Putz aber erst nach einem oder zwei Tagen.

Streichputz – eine interessante Alternative

Streichputz ist die ideale Alternative zur doch eher beliebten, aber langweiligen Raufaser. Mit etwas handwerklichem Geschick geht die Arbeit recht flott von der Hand und das Arbeitsergebnis kann sich sehen lassen. Etwas Übung erfordert allerdings das Aufbringen von Mustern oder Strukturen. Das sollte dann vorher am besten einmal geübt werden, etwa auf einer größeren Faserplatte.

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