11. März 2020, 16:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Möchte man neu tapezieren, muss man beim Renovieren zunächst die alte Tapete von der Wand ablösen. Je nach Art kann dies zu einer mühsamen Aufgabe werden. Wenn man jedoch richtig vorgeht und etwas Geduld mitbringt, klappt es bestimmt.
Die gute alte Tapete ist nach wie vor ein beliebtes Mittel zur Wandgestaltung – nicht nur, weil Motiv- und Mustertapeten aktuell im Trend liegen. Möchte man die Wand mit einer neuen Tapete versehen, muss man die alte zunächst entfernen. Das kann, aufgrund der Einweichzeit, sogar mehr Zeit in Anspruch nehmen als das Tapezieren danach. Planen Sie also genug Vorlauf dafür ein.
Warum Tapete auf Tapete keine gute Idee ist
Möchte man sich die Arbeit sparen, die alte Tapete von der Wand zu entfernen, könnte man meinen, dass eine neue Schicht darüber zu einem brauchbaren Ergebnis führen könnte. Doch falsch gedacht. Der neue Kleister kann nämlich den alten ablösen – und die Bahnen purzeln von der Wand. Außerdem können Übergänge und Struktur durchscheinen. Deshalb unbedingt zuerst die alte Tapete entfernen!
Welche Tapete soll entfernt werden?
Tapete ist nicht gleich Tapete. Manche sind durchlässiger und lassen sich mit Wasser gut einweichen, beispielsweise Raufaser. Andere hingegen haben eine dichte Oberfläche aus Latex, Kunststoff oder Textil und lassen sich nicht so gut lösen. Bei letzteren kann man zu diversen Hilfsmitteln greifen, zum Beispiel einer Stachelwalze, um die Tapete zu perforieren. Dann kann das Wasser unter die Schicht eindringen.
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Tipp: Testen Sie vorab an einer Ecke, ob sich die Tapete einweichen lässt. Färbt sich die Schicht nach dem Wässern, dann saugt sie das Wasser auf und lässt sich nach einiger Zeit abziehen.
Wie weicht man die Tapete ein?
Beim Wässern der Tapete gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder man benutzt Wasser mit Spülmittel oder fertigen Tapetenlöser aus dem Baumarkt. Ein Liter kostet rund zehn Euro. In den meisten Fällen reicht auch die selbstgemachte Spüli-Lösung. Wichtig ist jedoch, der Tapete genug Zeit zum Einweichen einzuräumen – dann geht das Ablösen leichter von der Hand. Zum Wässern benutzt man am besten einen haushaltsüblichen Schwamm und einen Eimer.
Tipp: Tapeten lassen sich leichter ablösen, wenn zuvor die Wand mit Tiefengrund behandelt wurde. Vor allem bei saugstarken Gipskartonplatten ist eine Grundierung notwendig, da sich die Tapete sonst nur recht schwer entfernen lässt.
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Tapete von der Wand entfernen – Anleitung in 4 Schritten
Zum Entfernen der alten Tapete ist nicht viel an Werkzeug nötig. Haben Sie einen Pinsel, Schwamm, Eimer und bei Bedarf eine Stachelwalze parat, kann es losgehen. Nicht vergessen: den Boden zuvor mit Folie abkleben.
- Tapete perforieren: Vor allem bei dicken und undurchlässigen Tapeten sollte man die Schicht mit der Stachelwalze – auch Tapetenigel genannt – durchlöchern. Mit dem Werkzeug sollte man behutsam vorgehen, um die Wand nicht zu beschädigen.
- Lösung auftragen: Entweder etwas Spülmittel in den Eimer geben, oder Tapetenlösemittel entsprechend der Packungsbeilage anrühren. Danach Wand satt mit einem großen Pinsel einstreichen. Tipp: Profis geben etwas Kleister hinzu, damit die Lösung dickflüssiger wird, besser einziehen kann und nicht direkt herabrinnt. Danach mindestens eine halbe Stunde einwirken lassen.
- Tapetenreste abschaben: Ist die Tapete durchgeweicht, lässt sie sich mit einem breiten Malerspachtel abschaben. Schieben Sie den Spachtel zwischen Wand und Tapetenschicht und arbeiten sich Stück für Stück vor. Ist die Tapete inzwischen getrocknet, nachfeuchten.
- Wand nachbereiten: Ist die Tapete abgelöst, untersuchen Sie die Wand auf mögliche Reste und entfernen sie diese vorsichtig mit dem Spachtel. Schmutz und Staub lässt sich abbürsten, Löcher oder Macken mit Spachtelmasse ausgleichen.
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Wand mit Tiefengrund bearbeiten
Kommt nach dem Entfernen der Tapete eine kreidende oder poröse Wand zum Vorschein, sollte man Tiefengrund auftragen, bevor man eine neue Tapetenschicht aufzieht. Damit wird ein tragfähiger Untergrund geschaffen. Bei Gipskarton ist Tiefengrund unerlässlich.