29. Februar 2024, 17:31 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Vinylböden sind nicht nur dekorativ und pflegeleicht, sondern auch im Handumdrehen verlegt – hierfür ist kein Profi nötig. myHOMEBOOK erklärt, wie man in sechs einfachen Schritten PVC verlegen kann.
Holzböden zu pflegen, kann ein echter Graus sein. Verwendet man beim Wischen zum Beispiel zu viel Wasser, passiert es schnell, dass der Boden quillt. Wie wäre es da mit einem Bodenbelag, der pflegeleicht ist, aber dennoch den Raum durch eine Holzoptik aufwertet? Vinyl ist in diesem Fall ideal. PVC- und Vinylböden werden aus elastischem Kunststoff hergestellt. Sie bestehen meist aus vielen dünnen Schichten. Die obereste Dekorschicht kann beliebig bedruckt werden. Neben einer Holzoptik kann PVC auch wie Keramik, Naturstein oder Beton aussehen. Ein weiterer Vorteil: Der Preis für Vinyl beginnt bei rund 15 Euro pro Quadratmeter und ist damit vergleichsweise günstig. Ganz obendrauf kann man einen Vinylboden selbst verlegen.
Übersicht
Vinylboden verlegen – Anleitung in 6 Schritten
Gut zu wissen: Vinylboden ist nicht gleich Vinylboden! Es gibt verschiedene Ausfertigungen, die nicht alle genau gleich funktionieren. Die bekanntesten Varianten sind Böden mit Klick-System und Klebeböden. Diese unterscheiden sich nur in der Form ihrer Befestigung am Untergrund – die Vorbereitung läuft bei beiden gleich ab.
1. Alte Beläge entfernen
Damit der neue Vinylboden gut auf dem Untergrund haftet, sollte der alte Boden restlos entfernt werden. Dazu wird zuerst die Sockelleiste – falls vorhanden – beseitigt. Hierfür eignet sich etwa Teppichmesser oder Spachtel. Alle Nägel werden mit einer Kneifzange entfernt, ebenso wie die Übergangsprofile an den Türen. Anschließend ist der Bodenbelag an der Reihe: Klick-Beläge lassen sich einfach abnehmen, Teppich-Unterlagen werden in Scheiben zerteilt und abgezogen. Beides lässt sich mit dem Sperrmüll entsorgen.
2. Den Untergrund vorbereiten
Nachdem die Unterlage dann zum Vorschein kommt, sollte diese zuerst mit einer Wasserwaage auf den Prüfstand gestellt werden. Eventuelle Risse oder Unebenheiten müssen ausgeglichen werden, beispielsweise mit einer speziellen Nivelliermasse. Hat der Untergrund nur wenige schadhafte Stellen, reicht es aus, ihn partiell mit Reparaturmörtel zu verspachteln. Sobald alles eben ist, geht es an das Säubern des Untergrunds: Staub, Schmutz und Klebereste sollten restlos verschwinden, damit der Boden am Ende keine Unebenheiten aufweist.
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3. Die Unterlagsbahn ausbreiten
Vor allem bei Klick-Vinyl sollte man in jedem Fall eine Unterlagsbahn verlegen. Dieser Schritt folgt direkt im Anschluss an die Bodenreinigung, damit sich kein neuer Schmutz ablagern kann. Am besten verwendet man dafür eine druckstabile Unterlagsbahn, damit später die Verbindungen zwischen den einzelnen Vinylplatten nicht zerbrechen. Das Anbringen ist zum Glück spielend einfach: Die Bahnen werden mit einem Cuttermesser zerlegt und nach Verpackungs-Anweisung auf dem Boden angebracht. Die Unterlage wird idealerweise in dieselbe Richtung wie das Vinyl verlegt.
4. Den Vinylboden verlegen
Damit der gesamte Boden am Ende gleichmäßig aussieht, verwendet man am besten abwechselnd Dielen aus verschiedenen Paketen. Denn je nach Paket können die Farbtöne leicht variieren – nach dem Verlegen des Bodens fällt das aber kaum noch auf. Zuerst werden die äußeren Dielen mit einem Abstand von circa 3 Millimeter zur Wand verlegt, damit hier eine Dehnungsfuge entsteht. Die einzelnen Dielen werden durch das Klick-System miteinander verbunden und mit einem Gummihammer festgeklopft.
Die letzte Diele der Reihe schneidet man mit einem Messer zu, sodass sie perfekt in die Lücke passt. Bei Klebevinyl kommt zuerst noch der Bodenkleber auf die Unterlage. Der Vinylboden lässt sich direkt im Anschluss verlegen – wenn der Kleber noch nicht getrocknet ist – und muss gut auf die Unterlage gedrückt werden, damit er sich nicht nachträglich verschiebt.
5. Heizungsrohre und Türzarge aussparen
Vor allem in älteren Gebäuden kommt es häufig vor, dass Heizungsrohre durch den Boden verlaufen. Und auch Türzargen sind hier keine Seltenheit. Beides stellt für Hobby-Heimwerker eine gewisse Herausforderung beim Verlegen des PVC-Bodens dar. Die einfachste Lösung: mit dem Messer ein passendes Stück aus der jeweiligen Diele herausschneiden! Eventuelle Lücken am Rand können später mit Silikon verschlossen werden.
6. Die Sockelleisten montieren
Sobald der Klebeboden getrocknet bzw. das Klick-System verlegt ist, können die Sockelleisten montiert werden. Für die Ecken gibt es inzwischen praktische Eckteile, die auch für Nicht-Profis einfach anzubringen sind. Empfehlenswert sind zudem Sockelleisten mit Clips, die sich unkompliziert an der Wand verschrauben lassen.
Schwimmend verlegen oder verkleben?
„Oftmals stellt sich beim Verlegen von Vinyl die Frage, ob man es mit dem Untergrund verkleben sollte oder nicht. Bei langfristigen Lösungen bietet sich das vollflächige Verkleben an, da der Boden dann höheren Beanspruchungen standhält. Möchte man den Vinylboden irgendwann hingegen wieder entfernen, lohnt sich eine schwimmende Verlegung.“– Felix Mildner, myHOMEBOOK-Redaktionsleiter
Vinylfliesen im Badezimmer
Obwohl Vinyl gerne in Wohnräumen verwendet wird, hat das vielseitige Material noch mehr zu bieten. Denn aufgrund seiner hohen Feuchtigkeitsresistenz kann man es sogar im Badezimmer verlegen! Hier kommen natürlich andere Designs zum Einsatz. Besonders häufig werden im Badezimmer PVC-Böden in Fliesen-Optik verlegt. Im Vergleich zu echten Fliesen punktet diese Variante mit höherer Widerstandsfähigkeit und einer besseren Raumakustik. Zudem sind sie äußerst pflegeleicht und in vielen verschiedenen Designs erhältlich. Auch das Verlegen von Vinylfliesen ist einfacher, denn hier ist kein Profi-Know-How notwendig.
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Pflege von Vinylböden
Vinylböden sind aktuell sehr beliebt, da sie nicht nur schön aussehen, sondern auch pflegeleicht sind. Ob Staubsauger oder Bodenwischer – nichts kann den robusten Böden etwas anhaben. Aber Achtung: Die Oberfläche von Vinyl- oder PVC-Böden ist zwar sehr widerstandsfähig, aber keinesfalls unzerstörbar! Daher sollte man besonders mit schweren Möbeln vorsichtig sein, da diese schnell unschöne Dellen oder Kratzer im Boden hinterlassen können. Aufgrund der mehrlagigen Struktur sind Vinylböden schalldämpfend, was sie besonders für Mehrfamilienhäuser attraktiv macht.
Die Vorteile von Vinylböden
- Einfache Installation: Die Installation von Vinylböden ist in der Regel einfacher und schneller als bei anderen Bodenbelägen. Einige Vinylböden sind sogar selbstklebend und können direkt auf dem Boden verlegt werden.
- Kostengünstig: Vinylböden sind in der Regel preiswerter als andere Bodenbeläge wie Holz oder Fliesen.
- Vielseitigkeit: Vinylböden sind in einer breiten Palette von Designs und Stilen erhältlich, einschließlich Holz- und Fliesenoptik. Durch die Belastbarkeit kann man Vinyl in jedem Raum verlegen – auch im Badezimmer.
- Pflegeleicht: Vinylböden sind leicht zu reinigen. Sie sind resistent gegenüber Flecken und Feuchtigkeit.
- Fußwarm und elastisch: Vinylböden fühlen sich angenehm warm an und sind elastisch, was für ein komfortables Laufgefühl sorgt.
- Langlebigkeit: Aufgrund der hohen Belastbarkeit können gut verlegte Vinylböden lange benutzt werden.
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Die Nachteile von Vinylböden
- Empfindlich gegenüber Kratzern: Unzerstörbar sind Vinylböden nicht. Für Kratzer sind sie sogar besonders anfällig, insbesondere in Bereichen mit schweren Möbeln oder scharfen Gegenständen.
- Begrenzte Reparaturmöglichkeiten: Entstehen auffällige Schäden, ist es schwierig, nur einen kleinen Teil des Bodens zu reparieren. In vielen Fällen muss der beschädigte Bereich durch einen neuen ersetzt werden.
- Nicht für extreme Temperaturen geeignet: Vinyl kann bei extremen Temperaturen, speziell bei großer Hitze, Schaden nehmen.
- Umweltauswirkungen: Je nach Art des Vinylbodens können schädliche Chemikalien, wie Weichmacher, für die Herstellung verwendet worden sein.
- Vinyl entfernen: Das Entfernen von verklebten Vinylböden ist sehr aufwendig.
- Wahrnehmung von Wert: Obwohl Vinylböden in der Qualität variieren, werden sie manchmal nicht als hochwertig wahrgenommen.