
24. März 2024, 13:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Alles andere als gewöhnlich: Von Mexiko aus eroberte der farbenfrohe Acapulco Chair schnell die weltweite Interiorszene. Bis heute gilt er als Sitzmöbel mit Kultstatus und ist damit ein beliebtes Objekt beim Einrichten – und zwar im Innenraum wie auch im Außenbereich.
Mexiko steht für farbenfrohe Feste, scharfes Essen und Sombreros, also Sommerhüte mit extrabreiter Krampe. Gerade Letztere erinnern in ihrer Form an einen bis heute beliebten Designklassiker des Landes: den Acapulco Chair. Eine Besonderheit, denn Mexiko ist nicht gerade bekannt für herausragende Möbelentwürfe. Doch dieses Exemplar hat es zu Weltruhm gebracht. Nicht zuletzt auch, weil es ein Sitzmöbel ist, das dank seiner Vielseitigkeit begeistert. War es einst nur für den Außenbereich vorgesehen, fand es im Laufe der Zeit auch seinen Weg in den Innenraum.
Farbenfroh und flexibel
Ist von Loungemöbeln die Rede, sticht der Acapulco Chair zwischen all den anderen namhaften Klassikern deutlich hervor. Typisch für die mexikanische Folklore kommt auch der Sessel auffallend farbenfroh daher: Koralle, Limonengelb, Petrol sind nur einige wenige Beispiele der vielen Farboptionen.
Nicht weniger unkonventionell ist das Design: Elastische Kunststoffkordeln, die straff um ein schlichtes Metallgestell in Weiß oder Schwarz geschnürt werden, machen aus dem bloßen Möbelstück ein Kunsthandwerksprodukt. Seine flexible Machart und besondere Konstruktion, bei dem Sitz- und Lehnfläche im Grunde eins sind, vereinfachen vor allem auch das Stapeln der Stühle.

Und nicht nur das: Der Möbelklassiker steht für einen multifunktionalen Einsatz. Sowohl auf der heimischen Terrasse, dem kleinen Stadtbalkon oder im Wohnzimmer gibt er eine gute Figur ab. Ebenso passt der Acapulco Chair aber auch in den Loungebereich eines Büros, in die Hotellobby oder zum Beachclub. Ganz egal, wo der bequeme Stuhl auch platziert wird, indoor wie outdoor weckt er stets Fernweh und versprüht gleichzeitig mexikanische Lebensfreude.
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Glanzvolle Geschichte
Es ist nicht wirklich bekannt, wer den Acapulco Chair einst entwarf. Fest steht lediglich, dass er seit den 50er Jahren in Serie gefertigt wird. Seinen Namen erhielt der berühmte Stuhl nach dem ehemals mondänen Seebad in Mexiko, wo sich die amerikanische Prominenz der damaligen Zeit traf.
Von Elvis und Frank Sinatra über Brigitte Bardot und Liz Taylor bis zu den Kennedys frönten ihrem Jetset-Leben besonders gern an dem beliebten Hotspot der Pazifikküste. Den Acapulco Chair umweht daher eine glanzvolle (Entstehungs-)Geschichte. Kein Wunder also, dass das moderne, farbenfrohe Sitzmöbel schnell über die mexikanischen Landesgrenzen hinaus bekannt wurde.

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Die Wiederauflage übernahm später „Ok Design“. Der dänische Möbelhersteller lässt das Kultobjekt gemäß seinem Ursprung in einer kleinen Manufaktur in Mexico City von Hand fertigen. Neben den vielen bunten Varianten, die einen Kontrast zum Gestell bilden, gibt es den Lounge Sessel sogar auch in monochromatischen – also Ton-in-Ton – Modellen.

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Ein faires, nachhaltiges Sitzmöbel

Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt in der heutigen Produktion des Acapulco Chairs keine unwesentliche Rolle. So gelten faire Konditionen für sämtliche Hersteller, Arbeiter und Lieferanten. Außerdem kommen nur Materialien, die frei von Phthalaten und Schwermetallen sind, zum Einsatz. Zum Wohle der Umwelt wird zur Fertigung überwiegend recycelter Kunststoff verwendet.
Jedoch ist ein Produkt, das solch einen internationalen Kultstatus erlangt hat, nicht vor Plagiaten gefeit. Und so gibt es weltweit von verschiedenen Herstellern und in unterschiedlichen Varianten zahlreiche Kopien. Das Original zeichnet sich allerdings durch eine hochwertige Qualität in puncto Materialauswahl sowie Verarbeitung aus.