17. Oktober 2024, 5:43 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Abgenutzt, durchgesessen, fleckig und dazu noch miefig. Um eine alte Couch wieder in einen guten Zustand zu bringen, braucht es manchmal nur wenige Handgriffe und schon herrscht im Wohnzimmer wieder frischer Schwung. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann verrät, wie man ein altes Sofa wieder aufwerten und verschönen kann.
Das Sofa ist sicher eines der Möbelstücke im eigenen Haushalt, das einst einen beträchtlichen Preis gekostet hat und entsprechend über viele Jahre Teil der Einrichtung sein soll. Und doch kommt auch eine Couch irgendwann einmal an ihre Grenzen und hängt durch – der Bezug ist abgenutzt, voller Flecken oder riecht muffig. Hier sind einige Tipps, wie man ein altes Sofa verschönern kann.
Tipp 1: Gründliche Reinigung
Flecken und Gestank können ein altes Sofa noch weniger einladend wirken lassen. Manchmal braucht es zur Beseitigung auch einfach nur eine äußerst gründliche Reinigung des einst so geliebten Möbelstücks.
Nachdem das Sitzmöbel von sämtlichen Polstern und Kissen befreit wurde, geht es an eine erste grobe Säuberung: das Staubsaugen. So werden zunächst Haare, Krümel und Staub entfernt. Auch der Einsatz eines Nasssaugers oder bestenfalls sogar eines Dampfreinigers sind hier denkbar. Diese wirken tiefenreinigend und können bei einigen Drogerie- oder Baumärkten auch gemietet werden.
Zur Entfernung sämtlicher Flecken kann nun ein Fleckenentferner hinzugenommen werden. Allerdings sollte hier vorab darauf geachtet werden, ob sich dieser für das jeweilige Material überhaupt eignet und welches Vorgehen genau die Dosieranleitung vorsieht. Nicht, dass man dem Sofa am Ende mehr Schaden hinzufügt, als es vorher hatte. Es empfiehlt sich, hier einen kleinen Testlauf an einer nicht so leicht sichtbaren Stelle vorzunehmen und zu prüfen, wie der Stoff auf die Anwendung reagiert.
Manchmal braucht es auch nur Wasser, Spülmittel oder Gallseife. Vielleicht ist der Bezug oder Überwurf aber auch gänzlich abnehmbar und kann entsprechend zusätzlich noch in der Waschmaschine gereinigt oder in die Hände einer professionellen Reinigung gegeben werden.
Im zweiten Schritt geht es an die Frischzellenkur Ihres Sofas. Hierfür braucht es lediglich etwas Natronpulver (ca. 200 g). Dieses großflächig verteilen und dann über Nacht einwirken lassen. Natron zieht Feuchtigkeit aus dem Stoff und beseitigt so unangenehme Gerüche. Am nächsten Morgen kann das Ganze dann abgesaugt werden.
Für einen angenehmen Wohlgeruch können die Polster jetzt noch mit Rosenwasser, einer Mischung aus ätherischem Öl und Wasser, mit feinem Sprühnebel benetzt werden, denn dieses bindet ebenfalls die Gerüche. Alternativ kann auch ein einfaches Textilspray aus der Drogerie verwendet werden, allerdings haben diese nicht selten einen penetranten chemischen Geruch.
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Tipp 2: Mit Accessoires und mehr ablenken
Ist das Sofa bereits ein wenig in die Jahre gekommen, man hat sich so langsam am immer gleichen Anblick sattgesehen und vielleicht schon den einen oder anderen Fleck auf dem Bezug, können auch kleinere Maßnahmen sehr effektiv sein. Gerade bei unifarbenen Sofas entsteht mit ein paar Accessoires im Handumdrehen ein frischer Look im Wohnzimmer. Wie wäre es mit ein paar neuen dekorativen Kissen auf der Couch? Noch nachhaltiger ist es natürlich, das bereits bestehende Ensemble neu zu beziehen. Bei der Gestaltung kann mit verschiedenen Farben, Mustern, aber auch Formen und Materialien gespielt werden. So oder so erstrahlt Ihr Sofa in gänzlich verändertem Erscheinungsbild.
Auch der Austausch von Decken und Fellen zeigt schnell seine Wirkung, indem diese ein deutlich wohnlicheres Ambiente kreieren. Und ganz nebenbei fangen sie auch den einen oder anderen Kaffeefleck auf und sind schneller wieder zu reinigen als ein Sofabezug.
Und noch ein Tipp, um ein altes Sofa zu verschönern: Nicht immer muss die optische Veränderung auf der Couch selbst stattfinden, sondern kann auch auf einem Nebenschauplatz sein. Eine große Steh- oder auch Wandleuchte, die in unmittelbarer Nähe platziert ist oder auch ein dazu kombinierter Pouf haben beide das Potenzial, von Schönheitsmakeln auf dem Sofabezug abzulenken.
Tipp 3: Altes Sofa, gleicher Hersteller, neuer Bezug
Einige bekannte Sofahersteller haben Modelle in ihrem Programm, für die sie auch Extrabezüge in verschiedenen Farben und Stoffen anbieten. Austausch also leicht gemacht! Einfach den alten abnehmen, gegebenenfalls reinigen, für einen späteren Einsatz aufbewahren und das alte Sofa mit dem neuen passenden Bezug versehen. Ohne viel Geld auszugeben und mit nur wenig Aufwand hat man somit ein augenscheinlich komplett neues Sofa im Wohnzimmer stehen.
Neben den eigentlichen Herstellern selbst gibt es auch noch andere Anbieter, die eigens für Sitzmöbel – etwa eines bekannten schwedischen Möbelhauses – Bezüge herstellen. Es lohnt sich hier also auf die Suche nach dem passenden Bezug zu gehen, wenn man nicht bei den entsprechenden Herstellern fündig wird. Das Ganze gilt nicht nur für Sofas, sondern auch für Sessel sowie Hocker.
Und natürlich kann der Wechsel des Bezugs auch durch professionelle Expertise geschehen. Allerdings muss man für die Arbeit einer Polsterei auch ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen. Günstiger als der Kauf eines neuen Sofas ist es jedoch allemal.
Tipp 4: Neuen Anstrich verpassen
Aus Alt mach Originell – und zwar mit einem neuen Textilanstrich. Ja, ganz richtig gelesen: Was unglaublich klingt, ist tatsächlich möglich. Nicht jede Grundreinigung ist erfolgreich im Kampf gegen Flecken. Wer aber an seinem alten, bequemen Sofa hängt, kann auch über ein Umstyling mit Textilfarbe nachdenken.
Mit dieser Maßnahme lassen sich besonders hartnäckige Flecken einfach überpinseln. Gerade Bezüge aus geeigneten Fasern wie Baumwolle, Wolle, Leinen oder Leder lassen sich recht einfach neu färben. Ist der jeweilige Stoffbezug sogar abnehmbar, kann dieser mit dem entsprechenden Färbemittel in die Waschmaschine gegeben werden.
Es geht aber tatsächlich auch anders, nämlich mit einem echten Anstrich ähnlich wie bei Wandfarbe. Was es dafür braucht, ist Textil- oder Lederfarbe, die selbstverständlich abriebfest, ungiftig, UV-beständig sowie wasserfest ist.
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Tipp 5: Ein altes Sofa wieder aufbereiten lassen
Natürlich kann man das Polstern – bei sehr viel handwerklichem Geschick und Interesse – auch selbst übernehmen. Dieser Tipp zum Aufwerten eines alten Sofas dürfte allerdings ein eher zeitintensives Projekt sein. Daher empfiehlt sich, gerade bei geliebten Erbstücken, hier eine Polsterei aufzusuchen und zu beauftragen. Jahrzehntelanger Gebrauch hinterlässt nun mal auch beim stabilsten Sitzmöbel so seine Spuren. Mit der Zeit ist es einfach an so manchen Stellen durchgesessen. Wenn das Design aber immer noch gefällt oder der emotionale Wert – wie etwa bei Opas altem Ohrensessel – schlichtweg sehr groß ist, empfiehlt sich eine professionelle Reparatur.
Je nach Schweregrad gilt es, lediglich die Polsterung, vielleicht aber auch die Federn, schlimmstenfalls aber den gesamten Rahmen zu erneuern. Doch mit einer neuen (alten) Form gewinnt das Sofa wieder an Komfort und Sitzgefühl, so wie man es über viele Jahre hinweg gewohnt war. Statt also in eine Neuanschaffung zu investieren, erweist sich die erneute Aufbereitung des Möbelstücks als sehr viel nachhaltiger. Auch wenn das Ganze Kosten und Aufwand bedeutet, kann es sich gerade bei antiken Stücken besonders lohnen.
Ist das Sofa in puncto Bequemlichkeit noch intakt, kann auch ein anderer Bestandteil erneuert und so für einen frischen Look gesorgt werden. Wie wäre es mit neuen Füßen? Etwa aus farbigen Kunststoff für einen poppigen Akzent im Raum, aus schickem Edelstahl für mehr Eleganz oder aber aus Holz für den rustikalen Chic? Ohnehin sind Füße meist mit am schnellsten bei einem Sofa getauscht und haben einen großen Effekt.