24. Februar 2022, 19:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Historisch gesehen ist die Dekade der 1920er Jahre eine ganze besondere Zeit. Kunst und Architektur sind bis heute von der Ära der Goldenen Zwanziger geprägt. Nur wenig verwunderlich also, dass der damals vorherrschende Art Déco-Stil aktuell ein Comeback erlebt. myHOMEBOOK erklärt, wie der ikonische Stil Wohnräume damals wie heute veredelt.
Genau 100 Jahre ist es nun her, dass die goldenen 20-er Jahre in einigen Teilen der Gesellschaft nach Herzenslust gelebt und zelebriert wurden. Das ausschweifende Leben von damals bekam seine wortwörtliche Veredelung durch den neu aufkommenden und bis heute geschätzten Art Déco-Stil (kurz für Art Décoratif). Geschwungene Bögen, klare Linien und vor allem reichlich Glanz zierten die einstigen Räumlichkeiten. Aktuell erlebt der Art Déco-Stil ein Comeback. Geschickt werden heute typische Ornamente der damaligen Zeit adaptiert und mit neuen modernen Elementen kombiniert.
Der Art Déco-Stil und sein Comeback
Nach den harten Jahren des Ersten Weltkriegs war die Sehnsucht groß nach Neubeginn und Vergnügen. Dieses Verlangen drückte sich auch in Kunst, Architektur und Einrichtung aus und so löste allmählich der Art Déco- den Jugendstil ab. Auf florale, verspielte Muster folgten grafische, ikonische Designs. Gold, Prunk und Rausch waren von nun an en vogue.
Von Paris aus eroberte die bis heute legendäre Stilrichtung binnen kürzester Zeit den Globus. Auch in der jüngsten Vergangenheit befand sich die Welt mehr als zwei Jahre lang im Ausnahmezustand. Das Leiden der Menschen während dieser Zeit war groß, der Wunsch nach Normalität größer. Jetzt sollen wieder freudige Momente in das Leben und in die Beziehungen der Menschen zurückkehren. Es soll wieder miteinander gelacht und große Feste gefeiert werden. Für einen guten Eindruck darf es da gern auch mal etwas pompöser und eleganter ausfallen. Keine Stilrichtung könnte all diesen Bestrebungen besser gerecht werden als der Art Déco-Stil.
Art Déco – damals und heute
Zweifelsohne zeichnen den Art Déco-Stil damals wie heute jede Menge Ästhetik und Extravaganz aus. Nur ging es in den 1920-er Jahren deutlich pompöser und mondäner zu. 100 Jahre später sieht das Ganze schon etwas anders aus. Gekonnt werden heute tendenziell eher einzelne Elemente, aber vor allem die typischen Ornamente des Art Déco-Stils in die eigenen vier Wände integriert.
Diese Form der Gestaltung mutet zwar zurückhaltend an, ist aber nicht weniger wirksam. Vom Martiniglas, das reichlich mit Bögen verziert ist, über das betont eckige Gestell des Lounge Chairs bis hin zu Tapeten, die über und über mit goldenem fächerförmigen Dekor versehen ist, gibt es viele Möglichkeiten den Flair der Goldenen Zwanziger stilvoll aufleben zu lassen. Doch wie genau definiert sich der Art Déco-Stil 2022? Welche Farben, Materialien und Formen sind heute gefragt?
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Ein Comeback mit neuen Farben, Materialien und Formen
Um den Art Déco-Stil im Jahr 2022 wieder ansprechend aufleben zu lassen, reicht es, sich auf einzelne typische Elemente der damaligen Zeit zu konzentrieren, diese jedoch hier und da mit neuen Farben, Materialien oder Formen zu kombinieren. Mit dem richtigen Twist ist so schnell eine moderne Interpretation der 1920er-Jahre geschaffen.
Farben
Auch heute noch sind es Metallic Töne, die den Art Déco-Stil unverkennbar machen. Gold, Messing und Bronze versprühen selbst bei minimalem Einsatz reichlich Glanz und Glamour in jedem Zuhause. Metallic Töne besitzen die Kraft, die edelste Seite einer jeden Farbe hervorzubringen.
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Ideale Kombinationen ergeben sich vor allem mit Pastell- und Pudertönen wie Rosé, Flieder oder Bleu. Besonders mondän ist die Wirkung mit kräftigen, gedämpften Farben wie Smaragdgrün oder Nachtblau. Hingegen vermieden werden sollten Kombination mit knalligen, intensiven Farbtönen, denen der vornehme Anstrich fehlt und so der eigentliche Art Déco-Charakter verloren geht. Leichtes Spiel haben Sie mit Tönen wie Creme, Anthrazit oder auch Schwarz. Werden diese Farben mit Gold und Co. arrangiert, wirkt der Look stets so modern wie damals in den echten 20-er Jahren.
Materialien
Hochwertige Materialien wie Marmor, Kristallglas oder Nussbaumholz, aber auch metallene Elemente aus Messing oder Gold betonen den noblen Charakter des Art Déco-Stils in Perfektion. Es reicht hier bereits ein bescheidener, punktueller Einsatz und schon entfaltet sich die Magie der 1920-er Jahre von ganz allein. Zudem haben hochwertige Materialien immer auch ihren Preis, weshalb es einmal mehr okay ist sich bei der Umsetzung des Art Déco-Stils nur auf ein als einzelnes Möbelstück oder eine erlesene Auswahl an Accessoires zu konzentrieren.
Formen
Dem Art Déco-Stil sagt man häufig einen ikonischen Charakter nach, was vor allem auf seine besondere Formensprache zurückzuführen ist. Mit seinen Bögen, Zacken, Muschel- oder auch Fächerdekoren verfügt die Stilrichtung bis heute über zahlreiche populäre Ornamente.
Meist lebt ein typisches Art Déco-Muster von einer klaren, konsequenten Abfolge der einzelnen Elemente. Die übermäßige Betonung der Geometrie mündet nicht selten in harten Brüchen, wirkt dabei jedoch auch ausgesprochen extravagant. Beide Aspekte symbolisieren die Ambivalenzen der damaligen Zeit treffend. Genau wie auch die Eleganz, die von sämtlichen geschwungenen Linien dieses Stils ausgeht. Fast schon konträr wirkend, kommen sie auf Tapeten, bei runden Tischplatten sowie oval geformten Spiegeln zum Einsatz.