
20. Februar 2025, 18:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Art-déco-Stil ist ein Look, der immer wieder in den Wohnraum zurückkehrt. In der Vergangenheit hat man sich beim Einrichten oft stark am Original orientiert. Heute gilt dies als nicht mehr ganz so zeitgemäß: viel zu verschwenderisch. Der neue Art-déco-Stil 2025 ist zwar reduzierter in seinem Ausdruck, dafür aber umso langlebiger.
Rund 100 Jahre nachdem der Art-déco-Stil sein Debüt feierte, begegnet einem der Look oder zumindest einzelne Elemente aus jener Zeit heute noch immer. Nicht ohne Grund: Der Style hat Eleganz und Klasse. Allerdings will er irgendwie nicht mehr so ganz in die heutige Zeit passen. Doch auch wenn sich die Art, den Look heute zu stylen, verändert, verliert er dabei keinesfalls seinen bekannten mondänen Charakter. myHOMEBOOK verrät fünf Tipps, wie man den Art-déco-Stil 2025 jetzt umsetzen kann.
1. Verspiegelte Accessoires und Möbel
Bekanntermaßen setzt der Art-déco-Stil auf reichlich Opulenz. Hierzu bedient er sich klassisch an vielen verspiegelten Elementen, die für stimmungsvolle Lichtreflexionen im Raum sowie einen Hauch mehr Glanz sorgen. Immerhin gilt der Spiegel als Zeichen von Eitelkeit, was gut in eine Zeit passte, in der es viel um Schönheit und Ästhetik ging. Und so tendierte man vor mehr als 100 Jahren verschwenderisch zu komplett verspiegelten Decken und Wänden.

Heute darf der Look gern auch reduzierter ausfallen, an seinem pompösen Charme wird er dennoch nicht verlieren. Mit besonderen Wandspiegeln, die vor allem durch eine ausladende Form in Erscheinung treten und mit elegantem Schwung sowie glänzendem Rahmen daherkommen, wird die DNA des Art-déco-Stils optimal repräsentiert. Alternativ lässt sich der kunstvolle Look aber auch über komplett verspiegelte Möbel transportieren. Beliebt sind aktuell runde oder quaderförmige Couchtische und Konsolen, die für schöne Akzente sorgen.
2. (Halb)runde Leuchten im Raum
Prunkvolle Lampen, insbesondere Kronleuchter an der Decke, sind ein elementarer Bestandteil des Art-déco-Stils. Neben Wandleuchten in aufgefächerter Form waren aber auch kugelige Pendelleuchten Teil jener noblen Ausstattungen. Wer sich 2025 im Art-déco-Stil einrichten will, kann auch zu weniger markanten Stücken greifen. Statt mehrerer Etagen und üppiger Verzierungen innerhalb einer einzigen Leuchte darf es auch Beleuchtung mit Milchglas in vollständig oder lediglich halbrunder Form sein.
Exemplare wie diese sind aktuell etwa vom dänischen Hersteller &tradition gefragt. Diese Leuchten baumeln von der Decke oder stehen als Tischleuchte auf dem Nachttisch. Auch Arbeitsleuchten im Art-déco-Stil sind 2025 gern gesehen: Mit einem Leuchtenarm oder -fuß aus Messing und einem geometrisch geformten Lampenschirm in ausdrucksstarkem Tannengrün kommt mehr Stil auf den Schreibtisch.
Auch interessant: Das sind die Deko-Trends für den Frühling 2025
3. Glamour trifft Rustikalität
Der Art-déco-Stil steht für vieles, nicht unbedingt aber für eine natürliche Facette. Doch genau das kann ein Ansatz in 2025 sein. Dann trifft Glamour auf Rustikalität und kann sogar funktionieren. Schließlich basiert der geschichtsträchtige Style – insbesondere bei seiner Mustersprache – auf organischen sowie floralen Elementen. Genau diese Charakteristika gilt es jetzt bei der Interpretation des Art-déco-Stils 2025 zurückzuholen.

Wenn also die Natur zur Inspirationsquelle wird, dann nehmen gemütliche Sitzgelegenheiten zwar eine üppige Gestalt, jedoch mit geschwungener Linie und gerundeten Formen an. Hier und da dürfen auch exotische Prints und Muschelmotive zu sehen sein, die ohnehin aktuell wieder sehr beliebt beim Einrichten sind. Außerdem bringen dunkle, fast schon rustikal wirkende Hölzer bei Tischen, Kommoden oder Möbelbeinen in Kombination mit den typischen Farben des Art-déco-Stils wie Creme, Koralle oder Petrol wunderbare Looks im Wohnraum hervor.
4. Art-déco-Stil 2.0
Zweifelsfrei steht der Art-déco-Stil für eine gewisse Verschwendungssucht, so wie es die berühmte Figur „The Great Gatsby“ im gleichnamigen Roman von F. Scott Fitzgerald im Jahr 1925 exzentrisch schillernd vorgemacht hat. Jene Dekadenz von damals scheint vielleicht zunächst beneidenswert, ist aber in Zeiten der Klimakrise keineswegs mehr sinnvoll. Das Rad muss – zumindest was den Look betrifft – dennoch nicht zwingend neu erfunden werden. Lediglich Machart und Material sollten heute beim Einrichten im Art-déco-Stil 2025 mehr bedacht werden.
Innovation ist gefragt: All die Leuchten im Raum und an den Wänden, die der Look der Roaring Twenties so mit sich brachte, können heute etwa mit kleinen LED-Lichtern, -Leisten und -Paneelen nachempfunden werden. Bei der Auswahl von schweren Vorhängen, Kissen oder Teppichen empfiehlt es sich, besser zu recycelten Stoffen und modernen Materialien zu greifen, die über wichtige Textilsiegel verfügen. Ein Beispiel gefällig? Statt teurer, aber vor allem tierischer Seide kann auch Baumwollsatin zum Einsatz kommen. Mit kleinen Maßnahmen wie diesen trifft beim Einrichten im Art-déco-Stil 2025 der einstige Prunk auf das notwendige Quäntchen Nachhaltigkeit von heute.

100 Jahre später Warum der Art Déco-Stil jetzt ein gelungenes Comeback feiert

Interior Designerin erklärt 5 Einrichtungsstile, die 2024 nicht mehr angesagt sind

Interior Designerin erklärt 5 Trends, die im Wohnzimmer nicht mehr gefragt sind
5. Mehr Deko, weniger Übertreibung
Auch bei der Wanddekoration muss für eine moderne Interpretation des Art-déco-Stils 2025 nicht gänzlich übertrieben werden. Statt großzügiger Tapeten mit floralen oder geometrischen Motiven, wie sie einst üblich waren, kann es auch eine abgespeckte Version davon sein. Der allzeit beliebte Stil lässt sich an den Wänden auch mit anderen dekorativen Elementen übersetzen.
Wie wäre es also mit den aktuell wieder sehr beliebten Wandteppichen oder aber Drucken und anderen Kunstwerken? Versehen mit typischen Art-déco-Mustern wie Zickzack, Stufen-, Strahlen-, Trapez- oder Fächerformen sollte der Nostalgie-Effekt dennoch glücken. Und wer es lieber organisch in der Ausführung mag, orientiert sich an Designs mit eleganten Linien und ausschweifenden Bögen. Es darf aber gern auch ein wenig abstrakt und skulptural anmuten.

Im Kombination mit satten, tiefen Juwelenfarben wie Rubin, Smaragd oder Saphir gewinnt der Style an Dramatik und Sinnlichkeit. Ebenso denkbar sind aber auch zarte Pastellnuancen wie Mint, Rosé und Flieder. Und schließlich darf eines der wichtigsten Markenzeichen des Art-déco-Stils nicht fehlen, nämlich die metallischen Akzente. Als stilprägend für den mondänen Look gilt natürlich der Glanz von Gold und Silber. Symbolisch betrachtet sind beide Töne der pure Inbegriff von Ausschweifung. Daher passen sie vor allem in die heutige Zeit nicht immer ganz so gut. Es empfiehlt sich stattdessen zu Einrichtung in Chrom oder Messing zu greifen.