25. September 2023, 6:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bade- und Schlafzimmer in einem: Das sogenannte Bad en suite findet inzwischen auch hierzulande immer mehr Anklang. Was es so besonders macht und wo die Vor- und Nachteile liegen.
Was im Hotel irgendwie originell wirkt, lässt beim Wohnungsinserat wohl zunächst viele stutzig werden: ein Bad im Schlafzimmer. In einigen europäischen Ländern, aber vor allem in Amerika ist das sogenannte Bad en suite längst fixer Teil der Wohnkultur, wohingegen es hierzulande lange als befremdlich wahrgenommen wurde. Doch aktuell zeichnet sich mit einem Badezimmer en suite ein neuer Trend in der Wohnraumgestaltung ab.
Was genau ist ein Bad en suite?
Ursprünglich stammt die Bezeichnung Bad en suite aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „angeschlossen“ oder „im Zimmer“. Entsprechend handelt es sich bei einem solchen Raum um die direkte Ankopplung des Bades an das Schlafzimmer. Dabei kann das Bad als separater Bereich an das Schlafgemach angrenzen und auch nur darüber passierbar sein.
Oder aber sie bildet einen direkten Bestandteil des Schlafzimmers. So oder so ergibt sich mit einem individuellen Bad mehr Privatsphäre als mit einem Familienbad, das gleich von mehreren Personen regelmäßig genutzt wird. Zwar mag eine Badewanne in unmittelbarer Nähe zum Bett oder aber eine offen einsehbare Dusche zunächst ungewöhnlich erscheinen, beides kann aber durchaus seine Vorteile im Alltag haben.
Die Vorteile
Schon in der Küche hat sich der Trend zum offenen Raumkonzept in den vergangenen Jahren durchgesetzt. Jetzt ist das Bad dran: Auch hier scheint das Verschmelzen von Bade- und Schlafzimmer zunehmend attraktiver zu werden. Allein das großzügige Raumgefühl entspricht den Erwartungen vieler. Immerhin werden in diesem Raum zwei wichtige Bedürfnisse, nämlich Entspannung und Schlaf, erfüllt. Auch der Gang am Morgen in Richtung Waschbecken, der nur wenige Sekunden bedarf, ohne dabei auf andere Personen zu treffen, spricht für ein Bad en suite.
Zudem ist man im eigenen Bad selbst verantwortlich für dessen hygienischen Zustand und welche Dinge sich hier so ansammeln. Überhaupt liegt die Einrichtung ganz im eigenen Interesse: Eine freistehende Wanne in unmittelbarer Nähe zum Bett weckt romantische Assoziationen. Wer dennoch eine optische Trennung im Raum bevorzugt, zieht am besten satinierte, getönte oder Klarglaswände ein. Alternativ empfiehlt sich das Aufstellen eines Paravents, um so mehr Privatsphäre im Badezimmer zu generieren.
Auch interessant: Farben, die man im Bad besser vermeiden sollte
Vor- und Nachteile Setzt man mit offenen Duschen das Badezimmer unter Wasser?
Wohnen im Alter Wie das Badezimmer barrierefrei eingerichtet wird
Barrierefreies Wohnen 6 Tipps, um die Wohnung aufs Alter vorzubereiten
Die Nachteile
Natürlich bringt eine unkonventionelle Badgestaltung auch so ihre Nachteile mit sich. Gerade wenn man ein Bad en suite als Paar nutzt, kann der Mangel an Privatsphäre manchmal auch innerhalb der Beziehung zur Belastungsprobe werden. Nicht jeder Mensch mag diese Art von Offenheit im Alltag. Um diesem Problem vorzubeugen, kann es helfen halb- oder sogar deckenhohe Trennwände einzuziehen. Wer ein Privatbad bevorzugt, aber auf Privatsphäre nicht verzichten mag, entscheidet sich besser für ein Bad en suite in der Variante als angrenzender Raum.
Auch das Thema Feuchtigkeitsbildung sollte bei der Raumplanung mitbedacht werden, da wir es in der Regel zum Baden gern warm und zum Schlafen eher kühl haben wollen. Faktoren wie Dämmung und Luftaustausch gilt es daher besser mit einem Experten abzuklären. Andernfalls kann sich die im Raum ausbreitende Feuchtigkeit nach dem Duschen schnell in Textilien oder Tapeten festsetzen und schlimmstenfalls zur Schimmelbildung führen.