23. Mai 2022, 17:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Buntes Glas galt lange Zeit als verpönt und nicht sonderlich wertig im Look. Heute ist es zurück: origineller und stilvoller denn je. Doch warum waren bunte Glasvasen überhaupt so wenig gefragt und woher kommt jetzt der schöne Wandel?
Die Pandemiephase scheint allmählich abzuklingen und die Lebendigkeit in unser aller Leben zurückzukehren. In der Mode wie auch beim Einrichten zeigt sich dies vor allem über einen enormen Einsatz an Farbe. Im Interior Design sind es insbesondere bunte Glasvasen, die derzeit einen Hype erfahren. Doch was ist der Grund dafür – und wie sehen die aktuell beliebten Modelle so aus?
Warum ist Farbe aktuell so beliebt?
Die Antwort auf diese Frage setzt sich sicherlich aus vielen Erklärungen zusammen. Zum Einen steuern wir mitten auf den Sommer zu, wo Lifestyle-Branchen farblich tendenziell immer etwas fröhlicher und ausgefallener anmuten. Zum Anderen liegen hinter der Welt mehr als zwei Jahre Pandemie. Viel Zeit zuhause und allgemeine Tristesse bestimmten lange Zeit das Befinden der Welt. Einzig die Natur bot einen verhältnismäßig sicheren Rückzugsort, was sich entsprechend auch in der Wohnraumgestaltung zeigte.
Inspiriert von vielen Waldspaziergängen und auf der Suche nach einem Wohlfühlort, waren Interior-Looks maßgeblich von natürlichen Farbtönen geprägt. Jetzt aber kehrt das Leben und damit auch die Lebendigkeit vielerorts zurück. Und wie drückt sich das wohl im materiellen Sinne am besten aus? Na klar, mit reichlich Farbe. Es darf wieder poppig, bunt und knallig sein!
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Bunte Glasvasen hatten es lange Zeit schwer
Bunte Glasvasen hatten zugegebenermaßen schon vor der Pandemie keinen sonderlich guten Stand. Sie galten oft als zu verspielt, altbacken, verstaubt oder sogar trashig. Generell hatten es Glaswaren über viele Jahre hinweg schwer und so wurden spätestens in den 1990er-Jahren auch die letzten Vitrinen und gläsernen Couchtische aus Einrichtungen verbannt.
Vor einigen Jahren dann feierte die Vitrine ein phänomenales Comeback. Völlig neu interpretiert, oftmals an den beliebten Bauhaus-Stil angelehnt und befreit von einer eher bieder wirkenden Optik, schaffte es die Vitrine zurück auf den Möbelmarkt. Schon bald folgten andere gläserne Möbel wie Couch- und Beistelltische.
In puncto Accessoires waren auch Glasvasen lange Zeit eher eine Rarität in Einrichtungen. Irgendwann schaffte es zumindest das eher schlichte Klarglas-Modell in meist puristischer Form zurück ins Interior Design. Der Weg für bunte Glasvasen wurde insbesondere durch ein anderes Accessoire geebnet: gläserne Hängeleuchten. Von satiniertem oder farbig lackiertem Glas wanderte der Trend allmählich zu transparentem Buntglas. Und so übersetzte sich der Trend auch endlich auf bunte Glasvasen.
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Es liegt nicht nur an der Farbe…
Zugegeben, es liegt wohl nicht nur allein an der Farbigkeit aktueller Glasvasen-Modelle, dass diese so gefragt sind. Auch ihr Design überzeugt mit reichlich Originalität bei gleichzeitigem Purismus. Denn die Formensprache ist betont simpel und doch genial gehalten. Viele Modelle muten auffallend organisch an, andere wiederum sind fast schon kantig in ihrer Form. In jedem Fall aber sind alle Varianten klar akzentuiert und frei von zu vielen Schnörkeleien.
Die Verspieltheit der Vasen wird maximal durch das Hinzufügen von Farbe ins Spiel gebracht. Auch das Material als solches weiß man mittlerweile mehr zu schätzen, denn mit Glas im Raum lassen sich besondere Effekte erzielen. Treffen Glaswaren auf Licht, wird mehr Helligkeit, Weite sowie der ein oder andere funkelnde Moment gewonnen. Wie diese Wirkung wohl bei bunten Glasvasen aussieht?