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Stressfreies Wohnen

Interior Designerin gibt Tipps gegen den Corona-Lagerkoller

Eine Frau sitzt entspannt auf ihrem Sofa
Nach einem turbulenten Jahr ist es endlich an der Zeit, für ein wenig Entspannung im eigenen Zuhause zu sorgen Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

27. November 2020, 17:56 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Die eigenen vier Wände mussten in diesem Jahr so einige Ansprüche erfüllen. Insbesondere das Homeoffice stellt(e) für viele eine große Herausforderung dar. Doch wie bekommt man den Stress raus und die Entspannung rein ins eigene Zuhause? Unsere Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann verrät, wie es geht.

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Mit Fug und Recht kann man wohl behaupten, dass 2020 kein leichtes Jahr war. Neben der Sorge um die (eigene) Gesundheit und der optimalen Ausstattung des Homeoffice, ist die Frage nach der eigenen Entspannung bei den meisten Menschen vermutlich vollkommen auf der Strecke geblieben. Damit soll jetzt Schluss sein, denn es ist Zeit, das eigene Zuhause zu einem Ort der Entspannung zu machen. myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann gibt Tipps.

Separate Bereiche schaffen

Mann sitzt an Laptop
Wo nur das Homeoffice zu Hause integrieren? Bestenfalls wird der Bereich zum Arbeiten von dem zum Wohnen deutlich separiert. Foto: Getty Images

Ein Zuhause ist momentan vielerorts mehr als nur das. Für die meisten Menschen findet hier aktuell ein zweiter großer Teil ihres Lebens statt: die Arbeit. Und vielen fällt es nach wie vor nicht leicht, dass das eigene Zuhause jetzt auch das eigene Büro ist. Etwas annehmbarer könnte es sein, wenn man es schafft, ein Homeoffice zu integrieren, welches nicht direkt in den Blick fällt. Denn nicht jeder besitzt ein eigenes Arbeitszimmer. Häufiger kommt es wohl vor, dass der Arbeitsbereich auf dem Esstisch oder der Couch errichtet wird. Es mag zwar komfortabel sein, für unseren Geist stellt es dann allerdings einen Ort dar, an dem gearbeitet, aber auch der neueste Blockbuster auf Netflix geschaut wird. Entspannung wird man hier also nicht wirklich finden.

Besser wäre ist, wenn das Homeoffice etwas vom Rest des Zuhauses separiert wird, beispielsweise in einer Nische oder auf dem Dachboden. Wenn das nicht möglich ist, dann helfen Raumteiler, die das Homeoffice zumindest visuell vom Rest des Raumes abtrennen. Hierfür können auch einzelne Möbelstücke umfunktioniert und neu positioniert werden. Ein frei und stabil stehendes Regal ist prädestiniert für solch einen Fall. Aber auch ein Sideboard oder eine große Pflanze eignen sich für diesen Zweck gut. Probieren Sie es aus und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.

Und wenn das Homeoffice keines aufwendigen Set-ups bedarf, eignet sich dieser Bereich nach getaner Arbeit ja vielleicht auch für andere Zwecke wie etwa wohltuenden Sport wie Yoga oder etwas meditative Entspannung. Für wen das nichts ist, der kann sich an diesem Ort ja einem neuen oder wiederentdeckten Hobby wie dem Malen, Puzzeln oder Basteln widmen.

Weg mit den Gedankenfressern

Chaos beseitigen, Ordnung behalten
Was davon brauche ich eigentlich wirklich? Oft besitzt man viele Dinge, die schon über Jahre ungenutzt sind. Weg damit! Foto: Getty Images

Vielleicht haben Sie es in diesem Jahr schon längst getan, vielleicht schieben Sie es aber auch noch vor sich her. Die Rede ist vom Ausmisten. Genau dafür eignet sich 2020 perfekt. Denn all das, was ständig herumliegt, sind nur unnütze Energie-, Zeit-, aber auch Gedankenfresser. Also nutzen Sie die letzten Wochen bis 2021, um endlich Liegengebliebenes aufzuräumen, Chaos zu beseitigen und idealerweise ungenutzte oder ungeliebte Dinge auszumisten. Ganz sicher ist es längst überfällig! Eigentlich ist es nur der erste Schritt, der schwerfällt – danach wird es sehr viel einfacher, versprochen!

Vielleicht hilft es Ihnen aber auch, sich vorzustellen, dass an all dem alten Kram auch nur alte Energien haften und davon haben wir ja in 2020 wahrlich genug gehabt. Darum gilt: nehmen Sie sich einmal viel Zeit, auch wenn es zunächst abschreckend klingen mag und sortieren Sie kräftig aus. Und zwar immer mit der Frage im Kopf: „Brauche ich das wirklich?“. Sie werden sehen, die Antwort wird Ihnen mit Voranschreiten des Ausmistens immer leichter fallen. Glauben Sie mir, es lohnt sich und viele neue positive Energien warten auf Sie.

Entspannung im Zuhause mit grüner Umgebung

Ein Mann gießt Pflanzen
Ein Spaziergang in der Natur entspannt – warum also die Natur nicht mehr ins eigene Zuhause lassen? Foto: Getty Images

Es mag sich simpel anhören, aber genau darum geht es auch: die einfachen, simplen Dinge sind es, die wir gerade mehr denn je brauchen. Dinge wie ein Spaziergang in der Natur oder Dinge, die aus natürlichen Materialien gemacht und in natürlichen Farben gehalten sind, denn diese wirken beruhigend auf unseren Geist. Schreit Ihnen also Ihre Wohnzimmerwand in einem kräftig-intensiven Feuerrot entgegen, braucht man sich nicht wundern, dass man seit Wochen an Kopfschmerzen leidet oder sich unausgeglichen fühlt. Die Strapazen der letzten Monate waren schon schwere Kost genug für unser Gemüt, da braucht es nicht auch noch in den eigenen vier Wänden eine solche Überreizung der Sinne. Im Gegenteil, mehr noch sollten diese derzeit besonders einfühlsam behandelt werden. Und das gelingt am besten mit einem natürlichen Ambiente, damit sich das eigene Zuhause fast wie eine kleine Wellness-Oase anfühlt.

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Vielleicht wäre es also jetzt an der Zeit für einen neuen Anstrich in Sandfarben, Salbeigrün oder Hellgrau. Schauen Sie auch, dass Sie, wenn möglich, alle vier Elemente im eigenen Zuhause vereinen: eine Blumenvase mit viel Wasser, ein lodernder Kamin oder reichlich Kerzenlicht, Blumenkübel mit viel Erde sowie gemütliche Holzmöbel. Das frische Grün der Pflanzen verpasst einem Raum eine Art visuellen Frische-Kick und wirkt entspannend. Mit Duftstäbchen und ätherischen Ölen lassen sich außerdem angenehme, wohltuende Aromen in den Raum bringen. Und zu guter Letzt empfiehlt es sich, ein Auge auf organische, fließende Formen im Raum zu haben. Diese dürfen gern etwas häufiger vorhanden sein als Ecken und Kanten, denn diese wirken schnell künstlich, konstruiert und dadurch ungemütlich.

Technisches Equipment aus dem Blickfeld schaffen

Mann und Kind sitzen zusammen vor dem Laptop
Das Homeoffice hat es erforderlich gemacht, sehr viel mehr Technik zuhause zu haben. Da fällt die gedankliche Trennung von Privat- und Berufsleben in denen eigenen vier Wänden einmal mehr schwer. Foto: Getty Images

Was beansprucht unser Zuhause wohl derzeit am meisten? Ganz klar, das Homeoffice, das sich Anfang des Jahres von jetzt auf gleich in das Leben vieler Menschen geschoben hat. Sicherlich wurde im Laufe des Jahres – für etwas mehr Komfort – hier und da technisch noch etwas nachgerüstet, um so für ein verbessertes Arbeiten zu sorgen. Und so finden sich mittlerweile in vielerlei Haushalten neben dem Laptop auch noch so einige andere technische Geräte, Kabel und Steckdosen wieder.

Das Problem: all das erinnert uns seither permanent an die Arbeit. Wir können nicht ganz abschalten, nicht ganz ausblenden, dass unsere eigenen vier Wände derzeit Zuhause und Büro in einem sind und uns so schlussendlich auch nicht vollkommen entspannen. Deswegen sollten technische Produkte auch bewusst nach dem Feierabend aus dem Blickfeld genommen werden – so weit es eben geht! Nur dann kann sich das Gefühl des „nach der Arbeit nach Hause-Kommens“ einstellen und Ihnen zu etwas mehr Entspannung verhelfen. Ziehen Sie also im wahrsten Sinne des Wortes nach der Arbeit den Stecker, verstauen Sie Laptop und Co. aktiv in einer Schublade oder hinter Schranktüren und räumen Sie sämtliche Büroartikel wie Blöcke und Stifte in eine Aufbewahrungsbox.

Deko – Lieber Klasse statt Masse

Frau schmückt einen Weihnachtsbaum
Setzen Sie doch dieses Jahr mal auf etwas weniger Deko. Denn das wirkt in jeder Hinsicht auch weniger überfordernd, dafür aber mehr entspannend. Foto: Getty Images

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Viel Deko scheint bisher auch für so einige Menschen viel Gemütlichkeit bedeutet zu haben. Zu viel von etwas zu haben, meint aber auch in allererste Linie, zu viele Reize. Und in diesem Jahr wurden alle unsere Sinne und Reize überbeansprucht. Meinen Sie es also gut mit sich selbst und lassen Sie in diesem Jahr das Schmücken idealerweise nur in Maßen stattfinden. Eine Fensterbank voller Nussknacker, eine mit Lametta voll behangene Weihnachtstanne und dazu zahlreiche wild-blinkende Leuchten und Lichterketten würden vermutlich zu Reizüberflutung und Überforderung führen. Lässt man all dies jedoch nur einen Hauch dezenter ausfallen, wird das der besinnlichen Stimmung keinesfalls einen Abbruch bereiten.

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Licht und Liebe für Entspannung im Zuhause

Dass dieses Jahr ganz im Zeichen turbulenter, aufregender Zeiten stand, macht es auf der anderen Seite nötig, sich selbst auch mal etwas Gutes zu tun, um nicht aus dem inneren Gleichgewicht zu geraten. Wie das aus Sicht der eigenen Einrichtung geht? Ganz einfach: Umgeben Sie sich mit reichlich warmem Licht und all den Dingen, mit denen Sie sich besonders wohlfühlen. Noch besser wäre warmes Licht, das sich sogar dimmen lässt. So kann man es optimal an die eigene Gemütslage anpassen und entsprechend regulieren.

Frau sitzt auf dem Teppich und trinkt Tee
Mit dem richtigen Licht und den passenden Decken wie auch Kissen fällt das Entspannen in den eigenen vier Wänden gleich sehr viel leichter Foto: Getty Images

Und natürlich sind es auch sämtliche Textilien, die Behaglichkeit und Wärme im Raum versprühen, aktuell gern gesehene Mitbewohner. Vorhänge, insbesondere die aus schwerem Textilstoff, an den Fenstern halten die Kälte draußen und die Wärme im Raum. Dank Ihnen können wir außerdem selbst regulieren, wann wir Tageslicht hineinlassen wollen und wann eben auch mal nicht. Und zum gemütlichen Einkuscheln ist natürlich auf Decken jeder Art sowie Kissen jeder Größe und Form allzeit Verlass. Gibt es viele geflieste Böden im eigenen Zuhause, ist es ratsam hier in den Wintermonaten mit Bodenmatten und Läufern vor- und damit stets auch für warme Füße zu sorgen. Apropos: auch Wandteppiche sind wieder zurück und gehören aktuell neben Makramees zu beliebten Wandtextilien, die gleichzeitig auch als Wärmespeicher sowie Akustik-Dämmung fungieren.

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