23. September 2019, 8:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bambus ist im Interior-Bereich ein richtiger Allrounder. Die Pflanze wird zum Bauen, als Dekoration oder auch im Garten eingesetzt und punktet aufgrund seiner Eigenschaften und Optik. Was Sie über Bambus wissen müssen.
Es gab Zeiten, da kannten viele Bambus nur vom Restaurantbesuch beim Asiaten. Mittlerweile hat sich das Grasgewächs zu einem echten Designer-Material gewandelt. Egal ob Teppiche, Körbe, Sofas, Bänke, Stühle oder Parkett – mit Bambus kann man sich einrichten, ihn im Garten anpflanzen oder warme Akzente setzen.
Noch dazu ist Bambus einer der Baustoffe der Zukunft. So untersucht etwa eine Forschungsgruppe des KITs in Karlsruhe Bambus als nachhaltigen Baustoff – mit vielversprechenden Ergebnissen. Als Gemisch mit Beton etwa kann der Naturstoff sogar als tragfähiges Material beim Häuserbau verwendet werden.
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Sehr hohes Bambusvorkommen
Weltweit bedecken Pflanzen der Gattung Bambusoideae etwa 37 Millionen Hektar Fläche, also etwa 144 Mal das Saarland. Sechs Millionen Hektar davon befinden sich in China, rund neun Millionen in Indien. Pro Hektar können bis zu 15 Tonnen Biomasse im Jahr nachhaltig gewonnen, sprich verarbeitet werden.
Und weil Bambus wie Unkraut wächst, ist es auch ziemlich schnell wieder da – wenn die Anbaufläche richtig genutzt wird. Neben der Nutzung als Baumaterial – in Asien werden ganze Häuser aus Bambus gebaut – wird das Süßgras aber auch als Nahrungspflanze und für Kosmetik benutzt, aber auch als Textilfaser.
Im Garten kann man Bambus gleich mehrfach einsetzen
Bambus ist eine sehr robuste Pflanze. Sie ist immergrün und wächst relativ hoch, dadurch ist sie sehr beliebt als Sichtschutzpflanze. 80 Prozent aller in Deutschland angebotenen Bambussorten sind zudem winterfest. Sie vertragen Temperaturen bis zu -20 Grad.
Aber auch als Terrassenboden oder als Gartenmöbel wird Bambus eingesetzt, da Witterungen dem Material kaum etwas anhaben können.
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Bambus steht Harthölzern in Nichts nach
Es hat sogar einen ganz klaren Vorteil: Durch die Pflanzenstruktur mit Hohlräumen ist das Holz zum einen extrem leicht und zum anderen extrem biegsam. Dadurch ist ein Bambushaus in Erdbebengebieten sogar eine sicherere Behausung als ein Backsteinhaus.
Die Zug- und Druckfähigkeit von Bambus entspricht in etwa der von Stahl – ganz schön fest also. Auch das haben die Forscher in ihrer Studie am Karlsruher KIT nachgewiesen.
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Das helle, warme Holz sieht schick aus
Wer Bambus beim Einrichten verwendet, kann dank seiner naturbelassenen Oberfläche schöne Akzente setzen. Als Baustoff hat Bambus eine rillenartige, feine Optik. Das ist vor allem etwas für Fans von Naturmaterialien. Bambusholz passt gut zu Grüntönen und warmen Naturfarben, kann also auch beim Einrichten der eigenen vier Wände genutzt werden.
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Bambus kann besser sein als Plastik
Es wächst nicht nur super schnell nach, sondern ist zudem biologisch abbaubar im Gegensatz zu anderen Ausgangsstoffen wie Plastik. Zum Vergleich: Ein Baum in den Tropen braucht etwa 70 bis 80 Jahre zum Wachsen, Bambus wächst sehr viel schneller nach. Manche Bambusarten wachsen innerhalb von 36 Stunden einen ganzen Meter. Ein Nachteil von Bambus in seiner Ökobilanz: Die Transportwege sind oft genauso lang wie die von Tropenholz.
Hinweis: Beim Kauf von Produkten aus Bambus sollten Sie allerdings sehr genau darauf achten, dass es sich um reine Bambusprodukte handelt. Bei Holzprodukten, die aus Bambus bestehen, handelt es sich oft um Verbundstoffe aus Kunststoffen UND Bambus – wie bei BPC (Bamboo Plastic Composites). Ähnlich verhält es sich auch bei einigen Nutzgegenständen, die als Bambusprodukte angepriesen werden. Mehr dazu erfahren Sie hier: