10. März 2024, 14:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Noch vor einiger Zeit galt es als zeitgemäß, sich im Boho Chic oder Industrial Style einzurichten. Mittlerweile sieht man Looks wie diese kaum mehr im Wohnraum. Welche Stile 2024 als No-Gos beim Einrichten gelten? myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann verrät es Ihnen.
Im Interior Design ist es wie in der Mode: Styles kommen, Styles gehen. Für einige, einst beliebte Looks ist die Uhr allerdings schon länger abgelaufen. Diese entsprechen schlichtweg nicht mehr dem aktuellen Zeitgeschmack. Welche Einrichtungsstile 2024 nicht mehr angesagt sind, erfahren Sie hier.
Zu derb, zu dunkel: Industrial Style
Über viele Jahre lang wurde dieser Einrichtungsstile geradezu frenetisch im Wohnraum gefeiert – bis 2024. Wer hip sein wollte, inszenierte das eigene Zuhause wie ein altes New Yorker Loft und setzte beim Einrichten vor allem auf harte, raue Materialien: hier ein massives Tischgestell aus schwarzem Gusseisen, da eine unverputzte Wand. Doch damit ist jetzt Schluss: Zu derb, zu dunkel – so lautet mittlerweile das Urteil. Stattdessen ziehen heute reichlich helle Farben, Chrom-Elemente sowie weiche Textilien ein.
Nur Naturtöne? Nein, Danke!
Dass Naturtöne stets für eine sanfte, behagliche Stimmung sorgen, steht außer Frage. Gerade während der herausfordernden Pandemiephase waren es Farben wie Creme, Sand, Grau und Oliv, in die Wohnräume maßgeblich getaucht wurden. Mit der Rückkehr der „Normalität“ kehrten schließlich auch die bunten Farbwelten zurück. Und so wundert es kaum, dass derzeit jede Menge kräftige, teils sogar poppige Töne in Einrichtungen zu sehen sind. Nicht anders machen es aktuelle Möbel-Styles vor: Bereits jetzt wird mit Spannung der Launch der neuen, ausgesprochen farbenfrohen „Tesammans“-Kollektion von Ikea (Ende März) erwartet.
Mehr Mut für Neues!
„Natürlich muss die Einrichtung des eigenen Zuhauses nicht ausschließlich aktuellen Trends folgen. Und es ist auch okay, einem Stil treu zu bleiben mit dem man sich schon lange wohlfühlt. Doch manchmal kann genau diese Dauer auch „blind“ machen und neue Styles nicht nur dem Zuhause, sondern auch dem Mindset einen Frischekick geben. Von Zeit zu Zeit kann es sich also lohnen, sich von Altem zu trennen und dafür Neuem gegenüber offen zu sein.“
Aus einer anderen Zeit: Art déco Style
Alle paar Jahre finden Elemente des Art déco Styles wieder ihren Weg in den Wohnraum. Aktuell scheint allerdings nicht die Zeit für florale Ornamente, Samtsofas mit Fransenkissen und Coffee Tables in Gold oder Messing. Von zur Schau gestellter Verspieltheit und glänzendem Prunk ist derzeit nicht viel zu sehen, stattdessen liegt der Fokus im Raum ganz eindeutig auf mehr Klarheit sowie einer starken Reduzierung an Details. Metallische Looks werden im Moment primär zwischen Chrom und Mattschwarz entschieden. Klare Möbeldesigns, die an den Bauhaus-Stil erinnern und schlichte Textilien haben aktuell Saison.
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Bye bye, Beton!
Auch dem Baustoff Beton gelang vor einiger Zeit erfolgreich der Sprung ins Interior Design. Ob als Sockel für die Tischleuchte oder Material für den Blumentopf, Beton war als Einrichtungsgegenstand lange Zeit geradezu omnipräsent vertreten. Insbesondere sein neutraler, fast schon zeitlos schöner Look erfuhr von Interior Fans viel Wertschätzung.
Doch alles hat irgendwann sein Ende, so auch der Beton-Trend. Nicht zuletzt auch, weil mit der Zeit immer mehr die Frage entfachte, wie nachhaltig das Baumaterial tatsächlich ist. Zwar besteht es aus natürlichen Ressourcen, bedarf aber zur Herstellung enorm viel Energie. Und so sieht man die grauen Accessoires mittlerweile nur noch selten prominent im Wohnraum.
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Schluss mit Boho Chic!
Glorifiziert vor allem durch träumerische Postings auf Instagram und Co., durfte alles, was an ein idyllisches Leben am Strand erinnerte, bis vor einiger Zeit in keinem gemütlichen Zuhause fehlen. Makramees, helle Farben, leichte Leinenvorhänge und Windspiele gehörten gewissermaßen zur Grundausstattung dieses Styles. Doch auch dieser Einrichtungsstile mit seinen schier unendlich vielen Details scheint 2024 zu viel des Guten zu sein. Aktuell heißt es in jedem Fall: Klasse über Masse. Einrichtungen muten minimalistisch, aufgeräumt und somit beruhigend an und sind weniger detailverliebt, verspielt und unruhig.