17. Dezember 2020, 21:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Jedes Jahr gibt es andere Farben, Materialien und Designs, die angesagt sind. Interior Designerin und Redakteurin Odett Schumann gibt eine Aussicht auf die Einrichtungstrends im kommenden Jahr – von denen nicht alle neu sind.
Eines hat sich in diesem Jahr, geprägt von Corona, ganz deutlich gezeigt: Nie war gemütliches Wohnen und Einrichten so wichtig. Daraus haben sich einige interessante Einrichtungstrends entwickelt, die ihre Fortsetzung im Jahr 2021 feiern, aber auch durch neue ergänzt werden.
Übersicht
Inspiration 6 Renovierungs-Trends für 2021
Inspiration 7 Interior-Trends für 2024, die Sie kennen sollten
Inspiration Das sind die Interior-Trends für den Herbst 2023
7 Einrichtungstrends für das Jahr 2021
1. Trend: Raumteiler und Trennwände
Dachte man im Frühjahr dieses Jahres noch, dass Arbeiten im Homeoffice nur eine vorübergehende Lösung sei und griff daher nur auf ein Provisorium eines Heimarbeitsplatzes zurück, belehrte der zweite Lockdown alle eines Besseren. Allein aus psychischen Gründen ist es wichtig, Arbeits- und Privatbereich bestmöglich voneinander zu trennen. Statt wie in 2020 spontan auf den Familienesstisch auszuweichen, sollte 2021 der Fokus auf einem separierten Arbeitsplatz liegen. Verschiebbare Trennwände und (improvisierte) Raumteiler trennen einzelne Bereiche in den eigenen Räumlichkeiten klar voneinander ab.
2. Trend: Pflanzen-Parade
Frisch, getrocknet, hängend oder rankend – ganz egal wie, Pflanzen haben die eigenen vier Wände bereits in 2020 erobert. Man holte sich die Natur verstärkt nach Hause in die eigenen vier Wände, um so Interior mit Exterior mehr miteinander zu verbinden. Menschen mit besonders grünem Daumen errichteten sogar ganze Indoor-Gärten. Das Gute ist, dass man insbesondere üppige Pflanzen auch als Raumteiler für das Homeoffice nutzen kann. Der Trend scheint in jedem Fall unaufhaltsam, denn auch für 2021 gilt das exzessive Einrichten mit Pflanzen als sehr wahrscheinlich: neben flauschigem Pampasgras und einer opulenten Monstera werden viele weitere pflanzliche Mitbewohner einziehen.
3 Trend: Neutrale, natürliche Farben und Materialien bleiben
Zunehmend natürlich und neutral in Bezug auf Farbgebung und Materialwahl ging es schon in 2020 zu, im kommenden Jahr wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Bei den Farben sind es vor allem Töne wie Salbei, Flieder oder Creme, die gern an Wänden, Möbeln und bei Accessoires zu sehen sind. Auch die beiden frisch gekürten Pantonefarben Illuminating Yellow und Ultimate Gray sind vor allem im Mix im kommenden Jahr häufiger zu sehen. Gemeinsam bringen sie reichlich Wärme und Gemütlichkeit, aber auch einen frischen, modernen Style nach Hause.
Auch ihr Vorgänger, der souveräne Ton Classic Blue, wird als Einrichtungstrend im Jahr 2021 noch oft zu sehen sein. Und das nicht nur wegen seiner Verbindung zu technischem Fortschritt, auch strahlt das dunkle Blau sehr viel Ruhe und Ausgeglichenheit aus.
Unangefochten ist und bleibt Holz. Das Top-Naturmaterial ist auch im Jahr 2021 Einrichtungstrend. Hier sind es vor allem unbehandelte Hölzer sowie helle Töne wie Birke, Ahorn oder auch Seekiefer, die gern bei Wohnprojekten verwendet werden. Und das nicht nur bei Möbeln, sondern auch zur Verkleidung von Wänden oder als Bodenbelag. Charismatische Maserungen und Astlöcher machen den Look spannend, zeigen aber auch ganz klar, dass nicht immer alles perfekt sein muss und gerade deshalb außergewöhnlich aussehen kann.
Auch interessant: Einrichten mit Naturmaterialien – 5 Fasern im Vergleich
Naturfasern wie Rattan sowie Seegras werden auch weiterhin in Körben, Kopfteilen und Co. zu sehen sein. Außerdem wird in 2021 zu vielen (neuen) umweltfreundlich(er)en Alternativen wie recyclebarem Plastik oder Kork gegriffen. Und auch hochwertige Naturmaterialien wie Marmor, Glas oder Keramik erleben im kommenden Jahr ein spannendes Revival.
4. Trend: Formensprache wie in den 80ern
In 2020 hat sich ein Trend schon deutlich zu erkennen gegeben, der als Einrichtungstrend in 2021 richtig durchstartet: organische Formen. Insbesondere bei großen Sofas und Tischen wird es immer wieder geschwungene Kurven zu sehen geben. Die fließenden Linien sind von den 80er Jahren inspiriert. Schlicht, formschön und schnörkellos wird es sein. Eine Philosophie, die vom (derzeitigen) Leben abgeleitet scheint: auf das Wesentliche konzentrieren und nicht von unnötigen Details ablenken lassen. Vollkommen zu Recht wird diese „neue“ Formensprache auch an den beliebten Bauhaus-Stil mit verchromten Beinen, Marmorsockeln und runden Tischen erinnern.
5. Trend: Fokus auf Funktion
In puncto Wohnen und Einrichten steht außerdem die Funktionalität an oberster Stelle. Statt sich in unnötigen Details zu verlieren, soll ein Möbel nun so effizient und nachhaltig wie nur möglich sein, auch was seine Herkunft und Produktionsbedingungen betrifft. Schöne Optik ist da teilweise eher zweitrangig. So haben individuell gefertigte Möbel vom Tischler bereits in 2020 einen unglaublichen Zuspruch erfahren – Tendenz für 2021 steigend!
Es geht vermehrt um einen klaren, aufgeräumten Look, auch was den gesamten Wohnraum betrifft. So wurden in Lockdown-Zeiten Aufräumprinzipien wie die bekannte KonMarie-Methode mit viel Enthusiasmus und Eifer in die Praxis umgesetzt. In diesem wie auch im kommenden Jahr flutet die Minimalismus-Welle entsprechend weiterhin unsere vier Wände. Alte, ungenutzte Dinge müssen hingegen weichen.
6. Trend: Wände mit Textur
Texturierte Wände zählen auch zu den Einrichtungstrends im Jahr 2021. Ob hölzerne Wandpaneele oder unverputzte Betonwände, Styles wie diese verschaffen einem Raum künftig eine ganz besondere Raffinesse. Ganz im Sinne des Minimalismus-Gedankens braucht es hier kaum noch weitere Accessoires und Farben. Die jeweilige Wand steht für sich und fungiert als eine Art „Statement Piece“. Mehr dazu erfahren Sie hier:
7. Trend: Arts & Crafts
Die Arts & Crafts-Bewegung ist schon seit einigen Jahren im Gange. Von Hand gefertigte Dinge, die vielleicht ihre kleinen Makel haben, aber dafür voller Liebe stecken, erfahren nach wie vor eine enorme Nachfrage – auch in 2021! Das Portfolio auf dem DIY-Markt ist gewaltig, doch eine Kunst sticht seit einiger Zeit besonders hervor. Die sogenannten Single-Line-Bilder basieren, wie es der Name schon verrät, auf nur einer Linie, die dann schlicht und simpel ein ganzes Bildnis konstruiert. Zukünftig wagt man sich auch an Alltagsgegenstände wie Vasen immer mehr heran.