
1. März 2025, 7:38 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen und Neues willkommen zu heißen. Der Grund? Einige Interior-Looks wollen jetzt nicht mehr so ganz in den modernen Wohnraum passen, auch wenn sie unser Zuhause für lange Zeit geschmackvoll geprägt haben. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann verrät sechs Einrichtungstrends, die 2025 so nicht mehr angesagt sind.
Ähnlich wie die Mode ist auch die Welt des Interior Designs ständig im Wandel und neue Trends bestimmen den Markt. Andere Styles müssen dagegen die Bühne des guten Geschmacks wieder verlassen. Und weil niemand altmodisch wirken will, verraten wir Ihnen an dieser Stelle, welche Einrichtungstrends 2025 so nicht mehr angesagt sind.
Trend 1: Kalter Minimalismus
Keine Sorge, der Minimalismus ist nach wie vor im Innenraum gefragt. Klar, ist er doch im direkten Vergleich mit allen anderen Einrichtungsstilen sehr viel nachhaltiger und weniger konsumorientiert. Wovon wir uns aber bei diesem Einrichtungstrend 2025 dennoch verabschieden werden, ist dessen oftmals karger Look. Womöglich sind die ständigen Inszenierungen in Weiß oder Grau auch der Grund, warum sich so manche Person noch nicht so recht auf den Minimalismus einlassen wollte. Zu steril, zu monoton, zu ungemütlich!

Verständlich, auf eine gewisse Art wirkt der Look, wenn er lediglich im neutral-nüchternen Farbspektrum gehalten ist, ausgesprochen kühl, fast schon seelenlos. Zeit, das zu ändern und stattdessen mit warmen Erdtönen zu arbeiten. Die neue Pantone-Farbe des Jahres 2025 macht es bereits erfolgreich vor: Das sanfte „Mocha Mousse“ lässt sich geschmackvoll mit Creme, Sand, Terrakotta oder Olivgrün kombinieren. Was herauskommt, ist ein gemütliches, ruhiges Ambiente, das reichlich (warme) Gelassenheit ausstrahlt. Minimalismus vom Feinsten!
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Trend 2: Offene Einrichtungslösungen
Ein Einrichtungstrend, der 2025 nicht mehr angesagt ist, sind definitiv offene Möbellösungen. Diese treten in diesem Jahr immer mehr den Rückzug aus dem Wohnraum an. Kein Wunder, sind sie zwar in puncto Übersicht praktisch, aber anderseits auch permanenter Magnet für Staub und Schmutz. Hinzu kommt, dass gerade in Küche und Schlafzimmer lästige Lebensmittel- und Textilmotten so stets ungehindert freien Zugang zu ihrem „Futter“ haben. Auch, wenn offene Einrichtungslösungen sehr lässig aussehen, bedarf ihre Optik doch auch viel Zuwendung.
Wenn es in der Hektik des Alltags chaotischer zugeht, können Dinge im Fall von geschlossenen Staumöbeln schnell mal eben hinter den Schranktüren verschwinden. Offene Regallösungen lassen Nachlässigkeit nicht zu und „verlangen“ ständige Ordnung, was auf Dauer anstrengend sein kann. Also wenden wir uns 2025 lieber wieder den geschlossenen Lösungen oder wenigstens einem gelungenen Kompromiss aus beidem zu. Wer es gern „offen“ mag, kann alternativ auch zu Vitrinen greifen, durch deren Glastür immer noch der Blick auf die geliebten Besitztümer frei bleibt.
Trend 3: Übervolle Wanddekorationen im kleinteiligen Look

Eine beliebte Technik große, freie Wandflächen interessant zu gestalten, ist seit Jahren schon die Petersburger Hängung. Grundsätzlich spricht nichts gegen diese Art Bilder an die Wand zu bringen, nur ist sie mit der Zeit immer kleinteiliger geworden, was den Look insgesamt eher unruhig und wuselig wirken lässt. Lassen Sie uns davon – im wörtlichen Sinne – besser Abstand nehmen und widmen wir uns jetzt eher einem aufgeräumten Erscheinungsbild an den Wänden.
Wie genau geht das? Ganz einfach: mit Fotografien, Gemälden, aber vor allem den aktuell sehr angesagten Wandteppichen und zwar im Großformat. Davon reichen meist schon zwei oder drei Objekte, manchmal sogar nur ein Einziges, und der ganze Look wirkt bereits rund. Insgesamt wird der Raum so sehr viel ruhiger und klarer in seiner Struktur. Im Idealfall sind auch die Motive der Deko-Objekte nicht zu wild, bunt und stark gemustert in ihrer Gestaltung.
Trend 4: Ade Maximalismus!
Seien wir mal ehrlich, der Maximalismus hat hierzulande bisher kaum Fuß gefasst und war stattdessen eher auf dem amerikanischen Markt zu Hause. Und so gilt jener Style, der gestalterisch keinerlei Grenzen kannte, als Einrichtungstrend, der 2025 keiner mehr ist. In Zeiten, in denen die Welt ohnehin voller Stressfaktoren steckt, die Jahre mit ihrer überschnellen Taktung nur so an uns vorbeiziehen und permanent der Wunsch nach mehr Ruhe und Entspannung im Alltag besteht, braucht es nicht noch mehr Überstimulierung. Mit seinem enormen Angebot an Farben, Mustern und Accessoires im Raum, schleicht sich mit diesem Stil schnell eine Überreizung der Sinne ein. Und damit ist mittlerweile das finale Kapitel des Maximalismus geschrieben!
Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Trend nie so wirklich zeitgemäß war, leben wir doch in einer Welt, die geradezu an Überkonsum, Massenwaren und jährlich gigantischen Tonnen an Müll zu ersticken scheint. Der Maximalismus hat diese Problematik gewissermaßen nur noch zusätzlich bedient, weshalb eine nachhaltige Gegenbewegung, die sich aufs Reduzieren, Ausmisten, aber vor allem das Wesentliche konzentriert, so viel sinnvoller für die Umwelt ist.
Trend 5: Nur Naturfarben
Keine Frage, Naturtöne sind schön und stets eine gute Wahl. Doch in diesem Jahr bestimmt eine freche, fast schon mutige Farbnote den Wohnraum. Hier und da darf es sogar gern ein wenig knallen! Ein Sessel in kräftigem Senfgelb vor einer mehrfarbig gestreiften Wand und ganz in der Nähe steht ein Bücherregal in verwaschenem Blau. Was auf den ersten Blick äußerst bunt klingt, kann richtig arrangiert harmonisch und geschmackvoll wirken, wie zahlreiche Postings auf Instagram und Pinterest beweisen. Vorbei sind die Pandemiezeiten, in denen wir uns alle ein gemütliches Nest in Form von natürlichen Farben und Strukturen kreieren wollten. Jetzt sind die pure Dynamik und Energie im Wohnraum zurück.

Und wer zwar grundsätzlich Farbe auf Möbeln und Wänden zugewandt ist, aber dabei lieber etwas zurückhaltender vorgehen will, kann diese Farbexplosion innerhalb der eigenen vier Wände auch mit warmen Erd- oder alternativ kühlen Pastelltönen wagen. Auch auf diese Weise zieht wieder mehr Lebendigkeit ins eigene Zuhause ein, versprochen!

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Trend 6: Bye bye, Bouclé!

Und auch ein Material ist bei unseren Einrichtungstrends, die 2025 nicht mehr angesagt sind, mit dabei. Bouclé hat so langsam ausgedient und darf nun aus dem Wohnraum weichen. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Sitzmöbel, insbesondere Lounge Chairs und Poufs, mit ebenjenem Bezugsstoff gelauncht. Was für ein kuschliges und gemütliches Ambiente zuträglich ist, hat jedoch allmählich seinen Zenit erreicht. Mit der Zeit sah man sich an dem immer gleichen Look – nämlich vornehmlich in Creme oder Braun – satt. Und das ist auch der springende Punkt an der Sache: Der gewebte Stoff mit Schlingenoberfläche sieht lediglich in Naturtönen geschmackvoll aus, ein eher farbenfroher Ton steht dem Textil weniger gut. Kein Problem: Es gibt so einige flauschige Materialalternativen, die sogar einen knalligen Look vertragen. Also, wie wäre es mit einem Polster aus Waffelvelours, Teddyplüsch oder Mohair?