24. März 2023, 16:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auch der Zeitgeist modernen Interior Designs befindet sich in permanentem Wandel. Auf einmal sind bestimmte Styles nicht mehr länger gefragt. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann präsentiert 4 Einrichtungstrends, die 2023 nicht mehr angesagt sind.
Keine Frage, der Einrichtungsmarkt ist deutlich weniger schnelllebig und an saisonale Trends gebunden als die Modeszene. Nicht zuletzt auch, weil der Kauf einer neuen Hose keinesfalls der Investition eines neuen Sofas gleichkommt. Dennoch zeichnen sich auch im Interior Design mit der Zeit Tendenzen ab, welche Styles weiterhin im Trend sind und welche nicht mehr länger gefragt sind. So auch in diesem Jahr: myHOMEBOOK verrät, welche Einrichtungstrends im Jahr 2023 nicht mehr angesagt sind.
1. Bitte kein Überangebot an Accessoires
In Hinblick auf die Klimakrise steht das Thema Überkonsum in der Gesellschaft schon seit einiger Zeit immens in der Kritik. Außerdem haben sich in den letzten Jahren vorrangig minimalistische Gestaltungsmaxime hervorgetan. Beides führt mehr und mehr dazu, dass unnötige Dinge, die keine wirkliche Funktion innehaben, zunehmend an Relevanz beim Einrichten verlieren. Dies bezieht sich vor allem auf Dekoobjekte, die in Masse mittlerweile geradezu unnütz erscheinen und damit als Einrichtungstrend nicht mehr angesagt sind.
Statt einer Kissenburg, die sich auf Bett oder Sofa stapelt, empfiehlt sich eine Anzahl, die tatsächlich vonnöten ist. Gerade, weil ein solches Angebot auch schnell in einem chaotischen Anblick enden kann. Wichtig: Es muss nicht jedes Fach im Regal und jede Ablagefläche mit Accessoires besetzt sein. Beweisen Sie stattdessen Mut zur Lücke!
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2. Einrichtungstrends in Erdtönen sind nicht mehr angesagt
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie vor mittlerweile mehr als drei Jahren begannen sich Einrichtungen rasch hin zu mehr Natürlichkeit zu entwickeln. Ganz im Sinne des „Cocoonings“, also dem Bestreben nach maximaler Gemütlichkeit innerhalb der eigenen vier Wände, dominierten vorrangig Erdtöne den Wohnraum, insbesondere Beige-, Greige- und Grautöne.
Im Jahr 2023 angekommen, erscheint diese betont sanfte Farbgebung gewissermaßen monoton bis fad. Mit den Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen kehrt allmählich überall das Leben, wie man es vorher kannte, zurück, wodurch das Homeoffice immer mehr zur Option wird. Entsprechend sehnt man sich auch in Alltagsfragen wie etwa bei Mode und Interior ebenfalls wieder nach mehr Lebendigkeit. Jetzt dürfen einzelne Farbkleckse wieder Teil der eigenen vier Wände sein: hier ein royalblauer Stuhl, da eine mattgelbe Leuchte und – nicht zu vergessen – stets ein frischer Strauß bunter Blumen auf dem Tisch.
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3. Rückzugsorte statt offene Wohnräume
Und noch ein Relikt aus den letzten Jahren wird uns wohl noch einige Zeit begleiten. Nämlich Raumteiler und -trennsysteme, die auf geschmackvolle Weise Rückzugsorte im eigenen Zuhause schaffen. Denn das Arbeiten im Homeoffice hat sich mittlerweile in vielen Berufsfeldern zur gängigen Praxis entwickelt. Es braucht in nahezu jedem Zuhause einen Bereich zum ruhigen Arbeiten.
Selbstverständlich? Mitnichten. Offene Wohnräume galten lange Zeit als erstrebenswert bei der Wohnungssuche, insbesondere bei jüngeren Generationen. Ein Zuhause mit offenen Wohnräumen entspricht dem modernen Freiheitsdrang. Praktisch sind sie dennoch keineswegs – weder im Homeoffice noch beim Heizen.
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4. Schluss mit weißem Hochglanz
Und noch eine Farbe gilt im Jahr 2023 als absolutes No-Go: Weiß. Gerade im Monochrom-Look wirkt der unbunte Farbton aktuell weniger attraktiv denn je. Schon vor einiger Zeit verlor die Küche in Hochglanzweiß deutlich an Beliebtheit. Mittlerweile gilt auch ein Ambiente in reinem Mattweiß als nicht mehr besonders wohnlich. Ebenso wenig wie Oberflächen in anderen Farben mit starkem Glanzeffekt. Heute geht der Trend in Richtung matte Oberflächen und darf dabei gern auch Farbe tragen. Natürlich alles in Maßen, doch Hauptsache wir betreten kein Zuhause in ungemütlicher, steriler Atmosphäre, die eher an eine perfekt eingerichtete Arztpraxis erinnert, statt an einen Wohlfühlort.