3. Juli 2024, 16:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die „Grasshopper“ Stehleuchte von Gubi überzeugt mit einem schlanken, aber vor allem schrägen Design, das jedoch nie aus der Zeit zu fallen scheint. Der Name ist dabei keineswegs zufällig gewählt und erinnert tatsächlich an einen Grashüpfer. Designerin Greta Magnusson Grossman aus Schweden schätzte den deutschen Bauhau-Stil und etablierte diesen mit ihren renommierten Arbeiten auf dem amerikanischen Markt.
Für gewöhnlich haben Stehleuchten ein großes, gerades Standbein, dazu einen etwas klobigen Fuß und als Krone einen mal mehr, mal weniger voluminösen Leuchtenschirm. Bei dem „Grasshopper“ (mitunter auch Gräshoppa genannt) ist das anders, das Designaccessoire kommt sonderbar daher, nämlich in der abstrahierten Form eines bekannten Insekts. Die Stehleuchte scheint einem Grashüpfer nachempfunden zu sein und ging unter genau diesem Namen – auf Schwedisch – auch in die Geschichte ein. Als Klassiker ist sie heute nicht nur Designenthusiasten auf der ganzen Welt ein Begriff. Entworfen wurde sie einst von Greta Magnusson Grossman, gefertigt wird sie mittlerweile vom dänischen Hersteller Gubi.
Das besondere Design der “Grasshopper“ Stehleuchte
Gerade einmal 125,5 cm misst „Grasshopper“ von Gubi, nicht viel für eine Stehleuchte. Was einmal mehr den Vergleich mit dem gleichnamigen Insekt nahebringt. Vor allem aber ist es die unverwechselbare Formgebung der dreibeinigen Leuchte, die an die Anatomie eines Grashüpfers erinnert. So verfügt die filigran gebaute Stehleuchte über einen nach hinten geneigten Standfuß, an den sich wiederum zwei kleinere Stützfüße anlehnen. Zudem stehen alle drei Beinchen auf etwas breiteren Bodenplättchen und schon erhält der „Grasshopper“ einen stabilen Stand.
Auch der konisch geformte Leuchtenschirm ist eine kleine Besonderheit: Über ein kleines Kugelgelenk ist dieser am langen Vorderbein befestigt und so der Lichtkegel individuell in alle Richtungen 360° schwenkbar. Damit eignet sich die eher kleine Stehleuchte einmal mehr als optimales Leselicht neben dem Ohrensessel oder in unmittelbarer Nähe vom Schreibtisch.
Über die Designerin Greta Magnusson Grossman
Der Entwurf der Stehleuchte „Grasshopper“ geht auf die schwedisch-amerikanische Designerin Greta Magnusson Grossman zurück. Aufgewachsen in Südschweden als Teil einer Tischlerfamilie, machte sie in jungen Jahren auch selbst eine solche handwerkliche Lehre. Später wandte sie sich weiter ihrer Kreativität zu und begann an der renommierten Kunstakademie „Konstfack“ in Stockholm Möbel-, Textil- sowie Keramikdesign zu studieren. Daran schloss Grossman später sogar noch ein Architekturstudium an und gründete schon bald ihr erstes eigenes Designbüro in Stockholm. Bis sie mit ihrem Mann, dem britischen Jazzmusiker Billy Grossman, im Jahr 1940 in die USA emigrierte. Am berühmten Rodeo Drive in Los Angeles (Kalifornien) etablierte sie ihr Designbüro namens Magnusson Grossman und sollte schon sehr bald enormen Erfolg damit haben.
Auch interessant: Die Geschichte des „Componibili“-Containers von Kartell
Bei ihren Arbeiten orientierte sich Grossman stets an den Richtlinien der berühmten Bauhaus-Philosophie. So war sie regelrecht fasziniert von den Entwürfen von Walter Gropius und Mies van der Rohe. Und auch sie selbst schrieb später mit der mehrfach preisgekrönten Stehleuchte „Grasshopper“ aus dem Jahr 1947 weltweit Geschichte. Schwedisches Design galt bereits zu jener Zeit auf dem amerikanischen Markt als sehr beliebt. Kein Wunder also, dass damalige Berühmtheiten wie Greta Garbo und Ingrid Bergman Fans ihrer Arbeiten waren. Im Laufe ihres Schaffens brachte Grossman noch viele weitere berühmte Klassiker, neben einigen Leuchten auch noch Sideboards, hervor, doch die „Grasshopper“ Stehleuchte war ihr wichtigstes und erfolgreichstes Werk.
Designklassiker Der Wassily Chair – wie ein scheinbar unbequemer Sessel den Möbelmarkt revolutionierte
Möbel-Klassiker Die Geschichte hinter der berühmten Liege „LC4“ von Le Corbusier
Inspiration Wohnen wie in den 1960ern mit passenden Möbeln, Farben und Formen
Neu aufgelegt von Gubi
Schließlich hatte Grossman im Jahr 1966 genug von der Designszene und zog sich allmählich mit ihrem Mann zurück. Stattdessen widmete sie sich in ihren letzten 30 Lebensjahren der Landschaftsmalerei. Dadurch geriet Grossman immer mehr in Vergessenheit – bis 2012 der dänische Designhersteller Gubi einige ihrer besten Arbeiten, darunter die Stehleuchte „Grasshopper“, nach den Originalentwürfen Grossmans neu auflegte. Seitdem ist der Klassiker wieder in aller Munde und wird nur allzu gern beim Einrichten eingesetzt. Die berühmte Leuchte im puristisch-zeitlosen Design ist heute in zahlreichen Farben erhältlich, weshalb sie ohne Weiteres in nahezu jedes Ambiente passt. Außerdem gibt es „Grasshopper“ noch als Tisch- sowie Hängeleuchte.