23. November 2020, 15:57 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Beim Streichen bleiben meistens noch Farbreste übrig, für die man keine direkte Verwendung mehr hat. Doch das bedeutet nicht, dass man sie gleich entsorgen muss. myHOMEBOOK stellt 17 Ideen vor, wie man übrig gebliebene Farbreste noch sinnvoll und kreativ verwenden kann.
Jeder, der schon mal renoviert hat, kennt das Problem: Man streicht eine Wandfläche und hat nach getaner Arbeit noch Farbe übrig. Diese Restfarbe wandert dann meist in den Keller – für den Fall einer späteren Ausbesserung. Doch Hand aufs Herz, wie oft kommt solch ein Fall wirklich vor? Eher noch wird die Farbe schlecht oder trocknet gar aus. Bevor das passiert, verraten wir 17 Ideen, wie man Farbreste noch sinnvoll weiter verwenden können.
Kanten von Schranktüren
Lassen Sie die Farbe an der Wand gern nochmal an anderer Stelle im Raum, dafür aber weniger offensiv auftauchen. Das wirkt harmonisch und bringt Ruhe ins Interieur. Und in diesem Fall ist es auch noch besonders originell: streichen Sei einfach nur die Kanten eines alten Buffetschranks. Wenig Aufwand, große Wirkung. So entsteht beim Öffnen und Schließen ein visueller Hingucker. Noch spannender wird das Ganze natürlich mit einer Farbe, die im Kontrast zur Wandfarbe steht. Der farbigen Kante kommt dann noch zu Gute, das alte Vinage-Möbel meist nicht mehr zu 100% funktionstüchtig sind und Türen oft nicht mehr ganz schließen. Ein kleiner offener Spalt mit sichtbarer Kante ist hier also mehr als erwünscht.
Halbe Wände mit Farbresten streichen
Ist nicht mehr genügend Farbe für eine komplette Wandfläche über, dann machen Sie einfach mal eine halbe Sache daraus und streichen Sie nur die obere oder untere Hälfte einer Wand. Rustikal wirkt der Look, wenn die untere Hälfte holzvertäfelt ist. Alternativ ist auch eine Wand-Tapete-Kombination eine interessante Lösung. Und hat man von zwei Farben noch Restmengen übrig, dann ist auch das – gesetzt den Fall, die beiden Farben passen zueinander – eine kreative Form der Wandgestaltung.
Punkte oder Streifen mit Farbresten
Bei Ermangelung an Farbe bietet es sich auch immer an, auf zwei beliebte Klassiker der Gestaltung zurückzugreifen: Punkte oder Streifen. In beiden Fällen müssen auch nicht immer alle Wände eines Raums so versehen werden. Zwei über Eck liegende oder sich gegenüberliegende Wände sind hierbei völlig ausreichend. Bei Wänden mit punktuellem Muster können Sie die Punkte gern zufällig platzieren. So wirkt der Look weniger streng und kalkuliert. Beide Muster eignen sich optimal für ein Kinder- oder Jugendzimmer.
Rückwände in Vitrinen
Wer mehr Farbe übrig hat und noch mutiger ist, der kann auch die gesamte Rückwand seiner Vitrine streichen und zwar ebenfalls in der Wandfarbe. Auch das trägt zu sehr viel visueller Entspannung im Raum bei und wirkt dabei noch ausgefallen. Das Möbelstück tritt dann fast wie ein Bilderrahmen hervor.
Treppenstufen
Wer ein Treppenhaus in seinem Zuhause hat, wo die Stufen miteinander verbunden sind, kann diese auch für einen farbigen Anstrich nutzen. Die blanken, horizontalen Zwischenräume bieten sich hierfür sehr gut an. Nach entsprechender Bearbeitung, kann die Farbe aufgetragen werden. Auch das Füllen jeder zweiten Stufe bringt ein originelles Muster hervor.
Bilderrahmen einfach malen
Statt ewig nach dem richtigen Rahmen für Ihre Bilder zu suchen, malen Sie ihn doch einfach selbst. Individueller können Ihre Fotos kaum gerahmt sein. Einfach mithilfe von Wasserwaage, Zollstock und Maler-Kreppband die Schablone an die Wand gebracht und nach Belieben farbig füllen.
Ombré-Style dank Farbresten
Sie haben nur noch wenig Farbe übrig, wollen aber dennoch gern eine komplette Wand eben mit dieser Farbe streichen? Dann bietet sich in so einem Fall ein Farbverlauf an. Bekannt ist dieser Look auch als Haar-Trend Ombré. Schwächen Sie die Farbe nach und nach mit Weiß ab – bis sie schließlich auf den letzten Zentimetern in einer weißen Fläche mündet. Der Farbverlauf kann dabei vertikal sowie horizontal ausgerichtet sein. Wichtig ist nur, dass er, wenn er von unten nach oben verläuft, am Boden mit der dunklen Farbe beginnt und nach obenhin ausläuft.
Farbreste für Säulen-Verkleidung nutzen
In einem Zuhause mit großzügiger Wohnfläche bfinden sich oft auch Säulen. Egal ob rund oder eckig, auch diese bieten sich zum Bestreichen an. Am einfachsten ist dabei die vollflächige Gestaltung. Muster stellen hierbei aufgrund der gebogenen Grundfläche einen erhöhten Schwierigkeitsgrad dar, an den sich entsprechend nur Könner heranwagen sollten.
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Bauhaus is back
Im Bauhaus-Jahr sind Sie mit dem diesem Look auch noch im absoluten Trend: bringen Sie einfach typisch geografische Formen an die Wand. Damit diese akkurat verlaufen, kleben Sie die einzelnen Formen mit Malerkrepp-Band ab und füllen Sie dann die Fläche aus. Oder belassen Sie es beim Rahmen der jeweiligen Form. Beide Looks stehen kleinen wie auch großen Wandflächen.
Schwamm drüber
Auch die Schwamm-Technik braucht nicht so viel Farbe wie eine vollflächig gestaltete Wand. Bei einem Ton-in-Ton-Look, sollte man auf Hell-Dunkel-Effekte setzen. So sorgen Sie beispielsweise mit Weiß für eine Strukturierung, durch die Tiefe entsteht. Wer es dagegen lieber bunt mag, der kann auch mehrere Farbreste bei seiner Wandgestaltung miteinbeziehen. Allerdings bedarf es hierfür eines guten Gespürs für das Variieren verschiedener Farben. Vorab sollte in jedem Fall der Schwamm ordentlich durchnässt sein, entsprechend gut nimmt er die Farbe auf. Mit speziellen Effektschwämmen können auch ausgefallen Muster erzeugt werden.
Rahmen von Türen mit Glaseinsatz
Vor allem alte Wohnzimmertüren haben oftmals einen Glaseinsatz in der oberen Hälfte der Tür. Wie wäre es, hierbei das innenliegende Kreuz sowie den Rahmen mit übrig gebliebener Farbe zu streichen? So treten auch Türen, die ja meist kaum wahrgenommen werden, mehr hervor.
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Monochrom-Look mit Farbresten fortsetzen
Sie haben sich dafür entschieden, alle Wände eines Raumes in einem Ton zu streichen und dafür reichlich Farbe besorgt – natürlich bleibt nach dem Streichen ein Rest. Dann passt hier der aktuell angesagte Monochrom-Look optimal. Streichen Sie doch auch gleich noch Tür- wie auch Fensterrahmen, Sockelleisten und andere feste Elemente des Raums in eben dieser Nuance. Insbesondere dann, wenn Sie sich für einen eher dunkleren Ton entschieden haben, denn dieser wirkt unifarben aufgetragen besonders edel. Ohnehin stehen Elemente wie Rahmen, Leisten und Co. in Weiß oder einem Holzton in zu starkem Kontrast zu der dunklen Farbe und erzeugen so womöglich eine unangenehme Spannung im Raum. Ein monochromer Anstrich bringt hingegen Ruhe ins Ambiente.
Hintergrundfläche
Manchmal braucht es keine ganze Wand, die farbig gestrichen wurde. Wie wäre es mit nur einzelnen kleineren Fläche? Wir finden: genau das Richtige für übrig gebliebene Restfarbe. Dies bringt außerdem zweierlei positive Effekte mit sich. Zum einen heben Sie so einen besonderen Bereich oder ihr Lieblings-Möbelstück optisch deutlich hervor. Streichen Sie beispielsweise eine viereckige Fläche hinter Ihrem Schreibtisch. Und zum anderen können so auch (fast) neue Möbel entstehen. Dafür braucht es nur 3-5 Regalbretter, die in einer Linie untereinander hängen sollen. Vorab muss eine rechteckige Fläche so groß wie die Breite als auch die Gesamthöhe der Regale an die Wand gestrichen werden.
Farbregen mit Farbresten
Ein wenig Geschick, ein wenig Probieren und natürlich ein wenig Farbe sind hierfür nötig. Nehmen Sie gern verschiedene Farbreste, verdünnen Sie diese etwas und setzen Sie dann vorsichtig mit dem vollgesogenen Pinsel unterhalb der Decke an. Der Rest liegt jetzt nicht mehr in Ihrer Hand, das Farb-Rinnsal lässt ein eigenes, zufälliges Muster entstehen.
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Stuck für Stuck
An den Wänden von Altbauwohnungen finden sich oftmals im unteren Wandabschnitt mit Stuckleisten hervorgehobene Flächen – meist in rechteckiger Form. Da dies wie ein (Bilder-) Rahmen anmutet, wird nicht selten diese Fläche auch koloriert. Doch es geht auch anders und dafür braucht es nicht mal einen Altbau. Holen Sie sich Stuckleisten aus dem Baumarkt und bringen Sie sie ganz nach Ihrem Geschmack an. Streichen Sie die Leisten zum Abschluss genau in der Farbe der Wand für einen mondänen Look.
Auf die Leinwand
Ist kaum noch Farbe übrig, warum diese nicht einfach auf eine Leinwand bringen? Allerdings nur im reduzierten Einsatz, denn der Großteil der Malerei sollte sich zur Wand abheben. So entsteht eine Verbindung zwischen Accessoire und Wand und es wirkt gleich viel harmonischer.
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Wie die Wand, so das Accessoire
In der Regel entscheidet man sich bei der Gestaltung eines Interieurs für zwei bis drei Hauptfarben, die dann auch in den Accessoires vereinzelt wieder auftreten. Dieses Wiederholen gleicher Farben im Raum sorgt für ein beruhigendes wie auch ausgeglichenes Ambiente. Beruhigend kann es aber auch sein, die Gestaltung einfarbig zu halten. Sind dann Accessoire und Wandfarbe im exakt gleichen Farbton, wirkt es nahezu wie eine optische Täuschung. Und andersfarbige Objekte treten in diesem Zuge gleich stärker hervor. Wollen Sie mit diesem Effekt spielen, dann platzieren Sie das Accessoire direkt vor einer Wand – wie in diesem Fall mit einer Vase, wo das Augenmerk direkt auf die Blumen fällt.