18. März 2021, 21:06 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wer sich einen neuen Kleiderschrank zulegen möchte, sollte einige Vorkehrungen vorab treffen. Denn beim Kauf gibt es so einige Fehler, die häufig passieren.
Neben dem Bett ist der Kleiderschrank ein zweiter visueller Schwerpunkt im Schlafzimmer. Soll ein neues Modell angeschafft werden, gilt es, einige wichtige Kriterien zu bedenken – und zwar nicht erst im Ladengeschäft! Welche Vorkehrungen Sie vorab treffen sollten und auf welche Punkte es beim Kaufen eines neuen Kleiderschranks ankommt, um Fehler zu vermeiden.
Übersicht
Erst ausmisten, dann Modell aussuchen
Bevor man den Fehler macht und direkt den neuen Kleiderschrank kaufen geht, sollte man zunächst das bestehende Modell einmal komplett auszumisten. So verschafft man sich nicht nur einen Überblick über den eigenen Bestand, man kann auch besser das Volumen abschätzen, über welches der neue Schrank in jedem Fall verfügen muss. Außerdem befreit man sich davon, zu viele Altlasten mitzunehmen, die am Ende doch nur zu „Kleiderleichen“ verkommen.
Während des Ausmistens können direkt auch einzelne Haufen nach Kleidungsart angelegt werden, um so einen noch detaillierteren Blick zu erhalten, wie viele Kleider, Jacken sowie Hosen sich im eigenen Besitz befinden. Daraus ergibt sich, welche Anforderungen an Stauraum und Ordnungssysteme der neue Kleiderschrank erfüllen muss. Gibt es beispielsweise überwiegend Kleider und Mäntel, braucht es in jedem Fall einen Schrank mit einer oder mehreren Kleiderstangen. Ist mehr Liegeware vorhanden, reicht unter Umständen auch schon ein einfaches Modell mit vielen Fächern.
Der größte Fehler – Kleiderschrank in der falschen Größe kaufen
Bei solch einem relevanten Möbelstück wie dem Kleiderschrank ist es sehr wichtig, die exakten Maße zu kennen. Hat man diese in Breite, Höhe und Tiefe vermessen, empfiehlt es sich im nächsten Schritt, die Maße mithilfe von Kreppband auch im Raum abzukleben. So kann man das künftige Möbelstück – zumindest in seinem Ausmaß – schon einmal „vortesten“. Achtung, nicht vergessen, Heizkörper, Rohre oder Fenster- sowie Türgriffe beim Vermessen zu berücksichtigen.
Geht die Tendenz zu einem klassischen Schrankmodell mit schwenkbaren Türen, sollte auch überprüft werden, ob sich diese einwandfrei öffnen und schließen lassen. Das Schwenken der Tür kann mithilfe eines Stifts oder Nagels und des Kreppbands simuliert werden.
In Altbauwohnungen mit hohen Decken wäre es ein Fehler, einen zu niedrigen Kleiderschrank zu kaufen. Hier darf es ein hochgewachsener Kleiderschrank sein. Dann ist in jedem Fall ein Kleiderlift ein hilfreiches Feature im Alltag. Bei diesem Modell ist außerdem eine ausreichende Beleuchtung ein absolutes Muss. Viele Hersteller bieten hier Schränke mit integrierten Spots an oder aber einzelne Strahler, die oben auf der Deckplatte befestigt werden können und dann von Außen nach Innen scheinen.
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Wichtige Kriterien bei der Wahl des Modells
Ein Fehler, den viele begehen, wenn sie einen neuen Kleiderschrank kaufen: Sie entscheiden sich für das falsche Modell. Dieses orientiert sich ganz klar an der Größe des Raumes. Da das Volumen eines Kleiderschranks insbesondere in einem kleinen Schlaf- oder Ankleidezimmer ins Gewicht fällt, gilt es hierbei auf ein paar besondere Konfigurationen des entsprechenden Modells zu achten.
Das Türsystem
So ist bei wenig vorhandener Fläche ratsam ein Augenmerk auf das Türsystem zu haben und tendenziell eher zu einem Schrank mit Schiebe- statt mit schwenkbaren Türen zu greifen. Andernfalls läuft man beim Schwenken Gefahr, mit einem anderen Möbel im Raum oder aber der Zimmertür zu kollidieren.
Farbe und Material
In einem kleinen Raum macht es sich ebenfalls gut, zu einem hellen Modell in Weiß oder einem Holzton wie Birke zu greifen. Dunkle Töne wie Schwarz oder Nussbaum schlucken reichlich Licht und erdrücken den Raum. Das hat zur Folge, dass eine wuchtige, unangenehme Wirkung entsteht. Ist man allerdings gänzlich frei von sämtlichen (räumlichen) Einschränkungen, ist insbesondere Massivholz eine gute Wahl für einen neuen Kleiderschrank. Es ist äußerst robust, stabil und vor allem langlebig in seiner Qualität. Gleichwohl es eher eine teure Anschaffung ist, lohnt sie sich in jedem Fall über viele Jahre hinweg und übersteht problemlos auch den einen oder anderen Umzug. Noch dazu versprüht Massivholz sehr viel Charisma und trägt zu einem gesunden Raumklima bei.
Offen oder geschlossen
Schon seit Längerem sieht man wieder verstärkt Kleiderstangen und offene Schrankkonstruktionen in Schlaf- und Ankleidezimmern. Einen offenen Kleiderschrank für einen kleinen Raum zu kaufen, ist allerdings ein Fehler. Man sieht schnell das Chaos und der gesamte Raum wirkt so schnell unordentlich. Deswegen gilt es in einem kleinen Raum, eher zu einer geschlossenen Variante zu greifen, gegebenenfalls auch mit Spiegeltüren, denn die verleihen mehr Weite.
Bei der Wahl des richtigen Modells ist in jedem Fall auch relevant, wie viele Personen den Kleiderschrank nutzen werden. In einem Paar-Haushalt empfiehlt es sich, zu einem Modell zu greifen, dass zwei oder besser noch vier Türen hat. So hat jeder seinen eigenen Bereich. Eine gerade Anzahl der Türen, wenn es denn von der räumlichen Kapazität her möglich ist, gewährt auch eine faire Aufteilung.
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Innenausstattung, Stauraum, Ordnungssystem
Bei vielen verschiedenen Kleidungsarten und Accessoires sollte das Modell über entsprechende Konfigurationen und Stauraum verfügen, sodass es perfekt zu den individuellen Bedürfnissen passt. Hier bieten sich beispielsweise Kleiderstangen, Auszüge für Hosen, Krawattenhalter, Schubladen mit gerastertem Ordnungssystem für Schmuck und andere Accessoires oder auch spezielle Ablagegitter für Schuhe an. Bei all diesen Anpassungen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sich Einlegeböden, Klappen, Schubladen und Co. auch jederzeit versetzen lassen.
Sensible Textilien wie Unterwäsche und Socken, die einer äußerst hygienischen, separaten Lagerung bedürfen, sind am besten in einer gesonderten Schublade oder einem Auszug – idealerweise mit einem passenden Ordnungssystem – aufbewahrt.