26. Mai 2021, 17:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Bäder mit wenig bis gar keinem Zugang zu Tageslicht sind keine Seltenheit. myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann gibt Tipps, wie man ein fensterloses Badezimmer geschickt einrichtet.
Viele Mietwohnungen haben ein fensterloses Bad, wodurch kein Tageslicht einfällt. Damit der dadurch dunkle Raum jedoch nicht wie ein ungemütliches Verlies wirkt, kann man ein paar Tipps und Tricks beherzigen, um es zu einem freundlichen Wohlfühlort werden zu lassen.
Übersicht
Fensterloses Bad mit viel Licht einrichten
Klar, wo viel Dunkelheit herrscht, da braucht es mehr Licht. Und wenn dieses nicht natürlich durch ein Fenster eintreten kann, dann muss eben auf künstliche Weise nachgeholfen werden. Beim Einrichten sollte ein fensterloses Bad eine eine Deckenbeleuchtung bekommen, die für eine möglichst breite Lichtstreuung sorgt. Ideal wären hierbei beispielsweise mehrere Deckenspots, die für eine gleichmäßige Ausleuchtung im Raum sorgen.
Außerdem empfiehlt sich eine Beleuchtung am Waschbecken, genauer gesagt über oder neben dem Badschrank. Final abgerundet wird das Lichtkonzept durch eine indirekte Beleuchtung. Dies kann ein Licht sein, das hinterm Spiegel angebracht ist, Zierleisten mit integrierten LEDs am Boden oder aber in der Nähe der Duschkabine. Alles in allem sollte das Ziel sein, dass eine ausgewogene, harmonische Lichtwelle im Raum entsteht.
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Spiegelflächen erhellen und weiten den Raum optisch
Spiegelflächen wirken wie eine Art Lichtverstärker im Raum. Sie multiplizieren das gegebene Licht, indem sie dessen Strahlung aufnehmen und erneut in den Raum zurückwerfen, wodurch sich zusätzliche Lichtakzente ergeben. Vorteilhaft ist dabei außerdem, dass der Raum nicht nur erhellt, sondern zugleich auch optisch geweitet wird. Aus diesem Grund erweist es sich als optimal, beim Einrichten eines fensterlosen Bades eine möglichst große oder aber mehrere kleine Spiegelflächen zu integrieren. Gleiches Prinzip gilt auch für glänzende oder metallene Oberflächen wie zum Beispiel einem großen Wandheizkörper.
Fensterloses Bad mit transparenten Wand- und Türelementen einrichten
Auch Glasflächen braucht es beim Einrichten eines fensterlosen Bades reichlich. Dabei empfiehlt es sich, möglichst viele Wand- und Türelemente im Raum transparent zu halten. Denn eine Duschabtrennung aus Glas oder ein durchsichtiger Vorhang bilden keine optische Barriere – stattdessen suggerieren sie Weite. Ähnlich wie Spiegel- fördern auch Glasflächen eine ausgewogene Lichtverteilung im Raum und erhellen diesen gleichzeitig.
Und weil Licht nicht nur durch ein Fenster ins Rauminnere, sondern auch zu Teilen durch die Badezimmertür strömen kann, ist es auch denkbar, hier ein gläsernes Modell einzusetzen. Ideal wäre dabei eine Tür aus Milchglas, um noch genügend Privatsphäre zu wahren. Satiniertes Glas erinnert zudem an einen Spa- oder Wellnessbereich und verpasst dem fensterlosen Bad einen gewissen Wohlfühlcharakter.
Ein helles Ambiente schaffen
Ein fensterloses Bad sollte man hell einrichten. Alle gestrichenen, tapezierten oder auch gefliesten Wände sowie sämtliche Badmöbel sollten idealerweise in einer hellen Nuance wie Weiß gehalten sein. Insbesondere die Decke gilt es in jedem Fall Weiß oder wenigstens in einem anderen hellen Farbton zu streichen, damit sie nicht erdrückend wirkt.
Mehr noch bringen helle Oberflächen von Wänden oder Möbeln den Vorteil mit sich, dass sie das Licht ebenso wie Glas- und Spiegelflächen mühelos reflektieren. Wem die Farbe Weiß allerdings zu steril erscheint, kann auch zu Sand, einem zarten Hellgrau oder hellen Holztönen wie Ahorn, Birke sowie Esche greifen. Nur sollte stilistisch nicht zu wild in den Farben und Materialien gesprungen werden, denn ein uneinheitliches Ambiente wirkt in einem dunklen, innenliegenden Badezimmer ungemütlich.
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Beschaffenheit der Badmöbel
Statt zu klobigen Schränken aus Massivholz sollte man beim Einrichten des fensterlosen Bades zu filigranen Möbeln greifen. So sorgt eine Waschkonsole für reichlich luftiges und lässiges Ambiente. Auch sieht man in Bädern immer häufiger schwebende Waschtische, also Unterschränke ganz ohne Füße. Der sich darunter befindende freie Platz verschafft dem Raum einmal mehr optische Weite. Eine gute Alternative zu großen Möbeln sind außerdem auch schlichte, schmale Wandboards oder -regale.
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Ein fensterloses Bad nur mit wenigen Accessoires einrichten
Gerade in kleinen, engen Räumen wie einem fensterlosen Badezimmer sollten Accessoires äußerst minimalistisch zum Einsatz kommen. Allerdings braucht es in jedem Fall einige Textilien wie Fußmatten, Bade- sowie Handtücher. Diese verleihen dem Bad wesentlich mehr Gemütlichkeit. Vielleicht findet sich hier und da noch die eine oder andere Dose, Schatulle oder ein Korb zum Verstauen von Cremes, Parfums und anderen Utensilien wieder. Eine kleine Auswahl an Pflanzen, die gut mit wenig natürlichem Tageslicht und dafür viel Feuchtigkeit auskommen, kann dem Ambiente ebenfalls nur guttun.