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Interior Designerin gibt Tipps

Indirekte Beleuchtung zu Hause richtig einsetzen

Indirekte Beleuchtung richtig einsetzen
Entlang der Deckenkanten befindet sich indirekte Beleuchtung, die für angenehmes Licht im Homeoffice sorgt Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

29. Mai 2021, 15:32 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In nahezu jedem Haushalt findet sich mittlerweile indirekte Beleuchtung. Nicht ohne Grund, denn das sanfte Licht hat eine ausgesprochen angenehme Wirkung und kann zudem auch noch hilfreich sein.

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Licht verleiht einem Zuhause eine Art visuelle Würze. Dabei unterscheidet man zwischen direkter und indirekter Beleuchtung, also beispielsweise Spotlights und atmosphärischem Licht. Weil Letzteres zu so viel mehr Gemütlichkeit im Raum beträgt, gibt es wohl kaum noch ein Zuhause ohne.

Was genau ist eine indirekte Beleuchtung?

Was passiert bei dieser Art der Beleuchtung genau? Lichtstrahlen treffen erst auf eine reflektierende Fläche, meist Wände, Decken oder Böden, statt auf ein Objekt, bevor sie dann in den Raum geworfen werden. Dadurch erfährt das Licht deutlich mehr Streuung und strahlt im Vergleich zu Funktionsbeleuchtung nicht wirklich zielgerichtet. Statt harter, dramatisch wirkender Schattenwürfe entsteht eine ausgewogene Lichtstimmung. Und weil zudem eine starke Kontrastwirkung ausbleibt, fühlt sich indirekte Beleuchtung so angenehm an.

Decke mit indirekter Beleuchtung

Indirekte Beleuchtung im Badezimmer
Das natürlich gehaltene Bad erfährt durch indirekte Beleuchtung an den oberen sowie seitlichen Wandabschlüssen ein angenehmes Ambiente Foto: Getty Images

Einst war es der Fluter, der sein Licht gen Decke warf und das wiederum sanft zurück in den Raum fiel. Doch weil die Standleuchte, vor allem aus energietechnischen Gründen, heute nicht mehr zeitgemäß ist, wird nun auf neue Möglichkeiten zurückgegriffen, um die Zimmerdecke zu betonen. Insbesondere dann, wenn die Decke schon aus architektonischer Sicht – aufgrund von Stuckverzierungen – ein Highlight ist, gilt es, sie auch im Dunkeln in Szene zu setzen.

Bei besonders hohen Decken werden häufig abgehängte Decken eingesetzt, um so den Klang im Raum zu verbessern. Damit diese nicht wie ein störender Fremdkörper wirken, wird mittels indirekter Beleuchtung eine visuelle Verbindung zur eigentlichen Decke hergestellt.

Auch Wandleuchten, die im oberen Drittel einer Wandfläche angebracht und wie einzelne Fackeln nebeneinander platziert sind, werfen ihr Licht bedeutungsvoll an die Decke. Der Abstand der einzelnen Leuchten sorgt für eine besondere Lichtwelle mit leicht dramatischer Wirkung.

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Indirekte Leuchten sorgen für schwebenden Effekt

Indirekte Beleuchtung in der Küche
In dieser modernen, aber auch schlichten weißen Küche sorgt die indirekte Beleuchtung für einen besonderen visuellen Akzent Foto: Getty Images

Am Boden lässt die indirekte Beleuchtung Möbel scheinbar schweben. Bevorzugt wird die Beleuchtung an TV-Möbeln wie einem Lowboard integriert, das ausschließlich an der Wand befestigt ist oder nur sehr filigrane Beine hat. An den Bodenkanten des Möbels werden dann Lichtleisten angebracht, die neben der klassischen, sanften Warmweiß-Färbung mitunter auch mal futuristisch in einem Kaltweiß leuchten können.

Das Gleiche funktioniert auch bei einem Bett, das über eine eingerückte Beinkonstruktion verfügt. Dadurch scheint es bereits tagsüber so, als würde es im Raum schweben. Kommen dann im Dunkeln die am unteren Rahmen befestigten LED-Leisten zum Einsatz, verstärkt sich der Effekt massiv. 

Gern wird indirekte Beleuchtung auch in modernen Küchen eingesetzt, um hier für besondere Effekte zu sorgen. Häufig werden die einzelnen LED-Strips unterhalb der Hängeschränke angebracht, wodurch der Arbeitsbereich zum Highlight wird. Auch am unteren Schrankende entsteht eine leicht schwebende Wirkung im Raum.

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Möbel gezielt inszenieren

Vitrinen werden häufig indirekt beleuchtet
In Kombination mit einer farbigen Rückwand werden sämtliche Accessoires im Vitrinenschrank dank indirekter Beleuchtung besonders hervorgehoben Foto: Getty Images

Häufig sind es einzelne Möbel, die mittels indirekter Beleuchtung im Raum inszeniert werden. Dies ist vor allem deshalb kein Problem, weil LEDs kaum Wärme absenden und damit im Haushalt keine wirkliche Gefahrenquelle darstellen. Heutzutage kann man Vitrinen, Wand-Boards oder Regalen mit indirekter Beleuchtung eine optische Raffinesse verpassen. Großen Möbelkonstruktionen wie Kleiderschränken oder Küchenaufbauten nimmt man hingegen ihre massive Wucht.

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Mindestens ebenso gern wird die indirekte Beleuchtung auch bei Gemälden an der Wand eingesetzt. An der Rückseite befestigte LED-Leuchten kreieren dann einen Bilderrahmen, der eigentlich keiner ist. Ein ähnliches Vorgehen wird bei TV-Geräten angewandt, die ausschließlich an der Wand befestigt sind. Genau wie beim Lowboard bedient man sich hier einer leicht futuristischen Lichtwirkung.

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Indirekte Beleuchtung mit unterstützender Wirkung

Grundsätzlich ist die indirekte Beleuchtung ein atmosphärisches und kein Funktionslicht. Dennoch kann es mitunter auch eine unterstützende Wirkung haben. So zum Beispiel verhelfen Fußleisten mit integrierten LED-Leuchten in einem langen Flur zu mehr Orientierung. Dies ist besonders nachts, wenn grell scheinendes Deckenlicht unangenehm blenden würde, sehr hilfreich. Ähnlich verhält es sich bei Treppen: Auch hier helfen Streifenlichtbänder an den Seiten oder unterhalb jeder Stufe.

Und nicht nur an und auf Möbeln wird gern mit dieser Art der Beleuchtung gearbeitet, auch im Inneren kommen die LEDs häufig zum Einsatz. Dann weniger aus dekorativen Gründen, sondern viel mehr, weil sie in einem Kleiderschrank das sprichwörtliche Licht ins Klamotten-Dunkel bringen.

Doch Vorsicht: Indirekte Beleuchtung ersetzt niemals funktionelle Beleuchtung. Es ist lediglich eine zusätzliche Lichtquelle, die für einen dekorativen sowie atmosphärischen Rahmen sorgt. Kommt nur indirekt fallendes Licht zum Einsatz, schadet das auf Dauer den Augen. 

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