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Kleine Möbelkunde

Klassische Sessel und ihre Unterschiede

Unterschiede zwischen Clubsessel, Cocktailsessel und Ohrensessel
Der Clubsessel ist ein Klassiker unter den Sitzmöbeln Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

7. Oktober 2021, 20:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Heutzutage gibt es zahlreiche Sessel-Typen. Jedes Modell bringt seine eigenen Vorzüge in Sachen Komfort und Funktion mit. Kennen Sie den Unterschied zwischen Cocktail-, Club-, Ohrensessel und Co.? myHOMEBOOK stellt fünf klassische Modelle genauer vor.

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In ein gemütliches Wohnzimmer gehört ganz klar auch ein Sessel. Viele klassische Modelle sind auch heute noch gefragt, doch die wenigsten können mit ihren Bezeichnungen etwas anfangen oder kennen ihre Vorteile sowie Unterschiede. Eine Übersicht über fünf klassische Sessel, die man kennen sollte.

Chesterfield Sessel

Der Chesterfield Sessel ist Teil einer bekannten Sitzmöbelserie. Seine Geburtsstunde hatte der beliebte Möbelklassiker mutmaßlich im Jahr 1770. Zu jener Zeit soll Earl of Chesterfield, der für seinen guten Geschmack bekannt gewesen war, einem Möbelbauer den Auftrag erteilt haben, einen komfortablen Sessel zu fertigen. Gleichzeitig sollte das Modell aber auch einen vornehmen, aufrechten Sitz ermöglichen.

Typisch für diesen klassischen Sessel ist die Beschaffenheit der Polster aus charismatischen Lederbezügen in diversen Brauntönen. Eine Besonderheit stellen außerdem die in Rautenform gelegten Falten des Leders dar, die mithilfe von Markant Knöpfen an den Holzrahmen geheftet werden. Erkennungsmerkmal für den Chesterfield Sessel ist zudem seine breit gebaute, massive Form mit ikonisch geschwungenen, breiten Lehnen. Die Sitzfläche erscheint ungewöhnlich tief für ein Möbel dieser Art.

Ohrensessel

Ja, dem Ohrensessel haftet ein leicht staubiges Image an, was aber nichts Schlechtes bedeuten muss. Im Gegenteil: Weil der Ohrensessel überaus praktisch ist, erweist er sich bis heute als eine beliebte Wahl unter den klassischen Sesseln. Angefangen hat alles im 17. Jahrhundert. Wohlhabende, britische Herrschaften erkannten, dass ein Sessel, der über ein breites Kopfende an der Rückenlehne verfügt, den sogenannten Ohren, sehr viel mehr Komfort als ein herkömmlicher Sessel bietet. Insbesondere dann, wenn der Ohrensessel vor dem Kamin stand, schützte er vor zu starker Hitze, aber auch vor kühler Zugluft und Störgeräuschen im Raum.

Häufig gibt es diesen klassischen Sessel auch mit Hocker für die Füße. Das verstärkt den sogenannten Cocooning-Effekt, den der Ohrensessel mitbringt, einmal mehr.

Clubsessel


Was sich zunächst nach moderner Popkultur anhört, hat seine Anfänge dann doch eher in biederen britischen Gentlemen Clubs der 1930er-Jahre. In den Salons sogenannter Herrenclubs sollte es während intellektueller Debatten, des Studierens guter Lektüre oder des Rauchens keinesfalls an Komfort mangeln. Ein bequemes Sitzmöbel musste also her. Der klassische Clubsessel sorgte mit seinen hohen Armlehnen, einer tief abfallenden Sitzfläche und gemütlichen Polstern nicht nur für einen bequemen Sitz, sondern auch für jede Menge Stil.

Feinste Lederqualitäten in Brauntönen, die auf einem Hartholzrahmen gespannt und zu einer klaren Möbelform mit elegantem Schwung verarbeitet wurden, machten den Clubsessel stets zum Solist im Raum. Mit der Zeit setzte sich der klassische Sessel in Wohnzimmern sowie Hotellobbys und Bars durch.

Auch interessant: Der richtige Sessel – worauf kommt es dabei an?

Cocktailsessel

In den 1950er-Jahren wurde der Clubsessel mit der beginnenden Serienproduktion von Möbeln immer schlanker. Später löste ihn dann schließlich ein neues Modell ab: der Cocktailsessel. Dieser war im Vergleich deutlich weniger wuchtig und ausladend gebaut. Die Lehne war nur noch halb so hoch, verlief geschmeidig und durchgehend von beiden Arm- bis über die Rückenlehne. Außerdem brachte der gepolsterte und mit Stoffbezug versehene Cocktailsessel auch einen ganz neuen Komfort mit.

Was heute wieder typisch für den Midcentury Style ist, feierte in den 1950er-Jahren seine Anfänge in Möbelentwürfen: filigrane Beine. Diese bildeten die Basis vieler Möbelstücke von damals, so auch von diesem Modell. Heute gibt es den klassischen Sessel in zahlreichen Variationen.

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Relax-Sessel

Das wohl prominenteste Beispiel für diesen klassischen Sessel ist wohl der Lounge Chair von Charles und Ray Eames aus dem Jahr 1956. Die ikonische Form dieses Sessels dient bis heute als Vorlage unzähliger Relax-Sessel (auch Lounge Sessel, Lounger oder Liegesessel genannt). Schon damals war es der Anspruch der Designer dem Nutzer von der Kopflehne bis zur Fußablage den größtmöglichen Komfort zu bereiten. Möglich machen dies vor allem weiche Polster sowie eine eher gerundete Sesselform, die sich angenehm an den Körper schmiegt.

Bei vielen Modellen lässt sich zusätzlich die Neigung der Rückenlehne verstellen, sie verfügen zudem über eine Wippfunktion oder einen passenden Schemel für die Füße. Der Name dieses Sesseltyp ist demnach in jedem Fall Programm: Relax! 

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