
24. März 2025, 14:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Herausfordernde Raumsituationen machen beim Einrichten manchmal den Einsatz optischer Tricks notwendig. Mit gezielt eingesetzten Farben lassen sich selbst kleine und enge Zimmer visuell um ein paar Zentimeter vergrößern. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann zeigt, wie das funktionieren kann.
Bevor man in ein neues Zuhause einzieht, steht häufig das Streichen der Wände an. Besonders in kleinen Räumen sollte die Auswahl der richtigen Farbe jedoch gut überlegt sein. Wie viel Einfluss unterschiedliche Farbtöne auf die Raumwirkung haben können, zeigen diese vier Tipps, mit denen sich beengte Zimmer optisch vergrößern lassen.
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1. Auf Helligkeit setzen
Ganz klar brauchen kleine, finstere Räume vor allem eines: ausreichend Helligkeit. Daher ist es nur ratsam, sämtliche Wände hierbei mit hellen Farben wie etwa Pastelltönen zu streichen, denn diese verstärken die Tageslichtwirkung. Noch mehr spiegeln zarte Nuancen wie Sorbetgelb, Hellgrau oder auch Blau das Licht im begrenzten Raum und bereichern diesen so um mehr optische Weite. Ein Effekt, der mit warmem Creme oder sogar strahlendem Weiß an den Wänden zum absoluten Maximum gesteigert wird. Im Idealfall ist auch die Einrichtung tendenziell eher in hellen Farben gehalten. Andernfalls wird die gesamte positive Auswirkung der Wandfarbe schnell wieder zunichtegemacht.
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2. Stretch-Effekt mit kühlen Farben

Kühles Azurblau erinnert an die Weite des Himmels, weshalb sich diese Farbe bei kleinen, beengten Räumen ideal zum Vergrößern eignet. Möglich ist dieser Dehn-Effekt, weil jene kalten Farbtöne optisch gewissermaßen zurücktreten und nicht wie ihr warmes Pendant eher „einhüllend“ auf uns wirken. Um also einen Raum um einige Zentimeter zu „dehnen“, greifen Sie am besten zu graustichigen Farben wie Blau- und Blaugrün-Tönen. Ebenso gut passen diverse Grau-Nuancen. Wer es etwas fröhlicher mag, entscheidet sich für Pastellfarben wie Flieder, Mint oder auch Sorbet-Gelb.

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3. Monochrome-Look
Weil Kontraste für Spannungen sorgen, sollte gerade in kleinen Räumen besser auf sie verzichtet und stattdessen mit dem Monochrome Look gearbeitet werden. Dabei sind entsprechend Decke, Wände und Boden nahezu in der gleichen Farbe gehalten – bevorzugt in einem hellen Ton! Raumgrenzen und -achsen verschwimmen auf diese Weise mehr miteinander, wodurch das Ambiente ruhiger und einheitlicher wirkt. Und ganz nebenbei gewinnt der Raum auch ein wenig an Zentimetern.
Allerdings sollte der Fußboden dabei noch den dunkelsten der Helltöne tragen, um so den Schwerpunkt des Raumes unten zu halten. Andernfalls wirkt der Raum – mit dunkleren Wandflächen – ungewollt schnell wieder verengend. Noch harmonischer wirkt der Effekt allerdings, wenn auch die Einrichtung im gleichen Farbschema spielt. Zudem empfiehlt es sich, Heizkörper hell bzw. in der Farbe der Wand zu streichen, um so keine optischen „Störer“ zu schaffen.

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4. Mit Farbverlauf zu mehr Weite

Wer trotz kleiner, beengter Räume nicht komplett auf Farben verzichten möchte oder sich lediglich nicht für einen Ton allein entscheiden kann, wählt einfach eine Kombination. Hierfür wird die Wand ähnlich wie bei einer Vertäfelung optisch in zwei Abschnitte unterteilt. Im unteren Bereich darf es gern ein dunkler Farbton sein und im darüber liegenden ein deutlich hellerer. Die Decke bleibt dafür gänzlich weiß. Durch diesen Farbverlauf mit dunklem Schwerpunkt am Boden, der Stück für Stück an Helligkeit zunimmt, gewinnt wiederum der kleine, beengte Raum an deutlich mehr Weite.