8. Mai 2021, 13:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Nicht immer findet sich auf Anhieb der passende Teppich. Manchmal ist es auch die Wahl zwischen verschiedenen Modellen, die schwerfällt. Warum sich dann nicht einfach im Layer-Look probieren? Wir haben Tipps, wie sich Teppiche gekonnt überlappen lassen.
Warum einen Teppich auslegen, wenn zwei deutlich mehr hermachen? Nicht nur, dass der Layer-Look, bei dem also mehrere Modelle übereinander gelegt werden, für einen interessanten Blickfang im Raum sorgt, er hat auch so einige praktische Aspekte. Welche das sind und wie man Teppiche geschickt überlappen lässt, erfahren Sie hier.
Übersicht
Layer-Look aus praktischen Gründen
Der Layer-Look mit Teppichen wirkt originell, wird aber des Öfteren auch aus funktionalen Gründen eingesetzt: Ein verschüttetes Glas Rotwein, das sich nicht mehr rückstandslos entfernen lässt, kann mittels eines zweiten Teppichs geschickt kaschiert werden. Bietet ein Fußboden grundsätzlich einen eher unschönen Anblick, wirken sich gegenseitig überlappende Teppiche schon deutlich ansehnlicher. Ein ebenfalls praktischer Grund ist der, bei tendenziell eher flach gewebten Teppichen im eigenen Zuhause, kann gerade im Winter ein zusätzliches hochfloriges Modell mehr Wärme und Komfort spenden.
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Wie gelingt der Layer-Look mit Teppichen?
Großer Teppich als Basis
Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit mehreren Teppichen einen Layer-Look zu kreieren. Besonders geläufig ist die Variante, bei der ein großer Teppich als neutrale Basis dient und ein zweiter dekorativer Teppich auf ihn gelegt wird. Wichtig ist dabei, dass der große Teppich von seiner Machart idealerweise kurzflorig oder flach gewebt ist. So mutiert der Layer-Look nicht zur Stolperfalle mit jeder zusätzlichen Lage und Sitzmöbel jeglicher Art beginnen auch nicht allmählich zu kippeln.
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In den meisten Fällen entspricht die Form des Basisteppichs der eines Rechtecks oder eines Quadrats. Legt man dann darauf einen zweiten kleineren Teppich mit gleicher Form, entsteht ein interessanter Look, der an ein Passepartout wie aus einem Bilderrahmen erinnert. Weniger streng wirkt das Ganze allerdings, wenn der zweite kleinere Teppich nur zu Teilen das größere Modell überlappt. Sind also beide Teppiche ihrer Form nach gleich ausgerichtet und nur ihre Enden überlagern sich für wenige Zentimeter, wird eine Art Brücke in den Raum geschlagen. Diese Form einer verlängerten Achse bietet sich optimal für große Räumlichkeiten an oder aber dann, wenn ein eher unschöner Boden kaschiert werden soll. So oder so gewinnt das Interieur durch mehr textile Ausstattung deutlich an Gemütlichkeit, was sich insbesondere im Winter auszahlt.
Eine weitere Variante für den Layer-Look mit Teppichen scheint in ihrer Grundidee vom Orient inspiriert zu sein, wo es vielmals zur Kultur gehört in einer loungeähnlichen Atmosphäre am Boden zu sitzen. Diese Gemütlichkeit wird mittels diverser textiler Kleinmöbel und Accessoires wie Poufs, Bodenkissen, aber eben Schaffellen und hochflorigen Teppichen geschaffen. Hierzulande, wo man eher auf Sitzmöbeln verweilt, kann dank des Layer-Looks jedoch eine ähnlich behagliche Stimmung erzeugt werden. Und zwar mittels vieler kleiner Teppiche, die auf einem großen Teppichmodell willkürlich ausgelegt und verteilt werden. Der große Teppich funktioniert dabei wie ein optisches Bindeglied, das für Einheit statt Chaos im Look sorgt. Allerdings braucht es ein gutes Gespür für Farben, Formen, Materialien, Größen und Designs. Denn entweder lebt dieser Look von einer verbindenden Komponente in Form eines gemeinsamen Farbtons oder aber von einem starken Kontrast wie beispielsweise mit vielen Rundteppichen auf einem rechteckigen Basisteppich.
Zwei Teppiche gleicher Größe
Oftmals werden für den Layer-Look auch Teppiche gleicher oder zumindest ähnlicher Größe überlappend arrangiert. Die Gründe hierfür sind verschieden: vielleicht konnte sich nicht zwischen zwei Modellen entschieden werden oder es wurde kein passender großer Teppich gefunden. Fakt ist, zwei Teppiche statt einem sind in jedem Fall eine komfortable, originelle Einrichtungslösung.
Gleichen sich zwei Teppiche in ihrer Größe, bedarf es in jedem Fall eines starken Kontrasts auf anderer Ebene. Es ergibt sich beispielsweise ein raffinierter Twist, wenn eine komplett konträre Wahl bezüglich Farbe, Muster, Form, Stil oder Material getroffen wird. Ein unregelmäßig geformtes Kuhfell, das einen Orientteppich überlappt oder ein bunter Kelim, der auf einen grobfaserigen, naturfarbenen Sisalteppich trifft, sind zwar äußerst gegensätzliche, aber doch auch sehr harmonisch wirkende Kombinationen.
Mehrere Teppiche ähnlicher Größe
Besonders große Räume, beispielsweise in einem Loft, bieten meist viel freie Bodenfläche. Hier kann also ein spannender Look entstehen, wenn mehrere Teppiche gleicher oder ähnlicher Größe miteinander arrangiert werden. Vor allem auf funktionaler Ebene bringt diese Lösung so einige Vorteile mit sich: unangenehm klingender Hall wird gedämpft, dem Raum vor allem im Winter zu mehr Wärme verholfen und es ist stets für ein behaglich wirkendes Ambiente gesorgt.
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Bei einem Layer-Look mit mehr als zwei ausgelegten Teppichen ist es ratsam, ein verbindendes Element, zum Beispiel in Form einer Farbe, in allen Teppichen auftauchen zu lassen oder aber gänzlich in einem Stil zu bleiben. Andernfalls wirkt der Look schnell unruhig und nur wenig gemütlich. Für ein lässiges Arrangement werden alle Teppiche willkürlich und gern auch asymmetrisch ausgelegt. Die entstehenden Überlappungen können dabei verschieden stark ausgeprägt sein.
Wer allerdings einen wilderen Look bevorzugt und noch dazu über ein gutes Gespür für Farben, Formen, Materialien, Stile und Co. verfügt, der kann auch mit den unterschiedlichen Texturen (z.B. Schaffell oder Sisal), Formen (etwa rund oder unregelmäßiges Kuhfell), Muster (Streifen oder Kreise) oder Stilen spielen (Ethno oder orientalisch). In solch einem Fall empfiehlt es sich, das restliche Ambiente eher unaufgeregt und unifarben zu halten. So erhält der Schwerpunkt am Boden ein passendes Gegengewicht.