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Plastikstuhl

Der Monobloc ist das meistverkaufte Möbelstück der Welt

Monobloc
Der Monobloc wie er heute aussieht: gerne mal etwas abgenutzt und schmuddelig Foto: Getty Images
Katharina Regenthal
Redakteurin

22. März 2023, 14:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die meisten Menschen kennen ihn, aber nur die wenigsten empfinden ihn als schön: es geht um den Plastikstuhl „Monobloc“. Dabei ist er das meistverkaufte Möbelstück der Welt.

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Nahezu jeder hat wahrscheinlich schon einmal auf dem meistverkauften Möbelstück der Welt gesessen. Es handelt sich um den sogenannten „Monobloc“. Der Plastikstuhl ist fast schon ein Klassiker und von Campingplätzen, aus Freibädern oder Eisdielen nicht mehr wegzudenken. Er zeichnet sich zugleich aber nicht besonders durch seine Optik, Belastbarkeit oder seinen Komfort aus. Der Plastikstuhl wurde dennoch weltweit mehr als eine Milliarde Mal verkauft und ist der am weitesten verbreitete Stuhl.

Vom Plastikstuhl für die gehobene Käuferschicht zum Kassenschlager

Der Monobloc wurde 1972 von dem französischen Ingenieur Henry Massonnet erfunden. Er taufte das Modell „Fauteuil 300“, der Urtyp des weißen Plastikstuhls war geboren. Massonnet hatte den Stuhl noch als Designobjekt für die gehobene Käuferschicht entworfen. Er verwendete damals sehr viel hochwertigeres Material als es die Stühle heute haben, berichtet Deutschlandfunk Kultur. Heute geht es demnach sehr viel mehr um Effizienz, es werde gespart ohne Ende.

Massonnet war allerdings nicht der Erste, der sich an einem Stuhl aus einem einzigen Stück Material versuchte. Die Grundidee für den Monobloc geht auf die Vorstellung vieler Designer zurück, einen Stuhl aus einem einzigen Stück herzustellen. In den 1920er Jahren experimentierten viele Designer mit Metallblechen oder Schichtholz, um ihre Vision in die Realität umzusetzen.

Neue Kunststofftechnologien machten es seit den 1950er-Jahren möglich, Stühle in einem einzigen Produktionsschritt fertigzustellen. Der dänische Designer Verner Panton produzierte mit diesem Verfahren den serienreifen „Panton Chair“. Auch der „Bofinger-Stuhl“ des deutschen Architekten Helmut Bätzner wurde so gefertigt, genauso wie das Modell „Selene“ des italienischen Designers Vico Magistretti.

„Panton Chair“
Der „Panton Chair“ von Designer Verner Panton wurde zwar auch in einem Produktionsschritt fertiggestellt, hatte aber keine Armlehnen Foto: Getty Images

Massonnet schaffte es den Produktionsprozess so anzupassen, dass ein Stuhl in weniger als zwei Minuten angefertigt wurde. Heute dauert die Fertigung weniger als eine Minute. Allerdings meldete der Ingenieur kein Patent auf seinen Stuhl an, weshalb immer mehr Unternehmen ähnliche Modelle auf den Markt brachten. Unter anderem auch ein italienisches Familienunternehmen. Gegründet wurde es in den 1960er-Jahren von drei Brüdern – sie eröffneten die erste Fabrik für Plastikmöbel. Allein sie verkauften bis rund 250 Millionen Monoblocs.

Auch interessant: Wie man den passenden Stuhl zum Esstisch findet

Warum die weißen Plastikstühle Monobloc heißen

Massonnet hat mit seinem „Fauteuil 300“ zwar den Urtyp des Kunststoffstuhls erfunden – nicht aber den Namen Monobloc. Dieser hat sich aufgrund des Produktionsverfahrens ergeben. Der Monobloc wird in einem Stück Material gegossen und ist dementsprechend nach einem Produktionsschritt fertig. Die simple Herstellung und das einfache Aussehen ergaben dann den Namen Monobloc.

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Praktisch, erschwinglich und schnell produziert

Der Monobloc ist in vieler Hinsicht praktisch – vermutlich auch ein Grund, warum er das am weitesten verbreitete und meistverkaufte Möbelstück ist. Die Stühle haben nur ein geringes Gewicht und können leicht getragen werden. Zudem lassen sie sich stapeln. Weil der Stuhl aus einem Stück Material gegossen wird, ist er nicht nur schnell produziert, sondern muss auch nicht erst aufgebaut werden. Und der wahrscheinlich wichtigste Punkt: Der Monobloc ist erschwinglich. Der Verband der Deutschen Möbelindustrie sieht das auch als einen Grund für den großen Erfolg. Zudem sei der Monobloc leicht, stapelbar und abwaschbar.

Quellen

  • Vitra Design Museum
  • „Monobloc“: Doku von Regisseur Hauke Wendler
Themen Möbel
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