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Von wegen altbacken

Dinge aus Omas und Opas Einrichtung, die jetzt wieder in sind

Wenn die Einrichtung von Oma und Opa wieder Trend wird
Die Einrichtung der Großeltern reicht von gemütlich bis kitschig, doch manche Dinge passen auch (wieder) in ein heutiges, modernes Ambiente Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

10. April 2021, 16:13 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Trends kommen und gehen – und kommen erneut wieder! Was einst schon den Großeltern gefiel, findet häufig auch Jahrzehnte später noch immer Anklang. Vor allem aktuell gibt es wieder so einige Möbelstücke, Dekorationsartikel oder Muster aus Omas und Opas Einrichtung, die äußerst gefragt sind.

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Ein Besuch bei den Großeltern bringt häufig ein ambivalentes Gefühl mit sich. Die in die Jahre gekommene Ausstattung passt häufig nicht mit dem modernen Verständnis von Einrichtung zusammen und doch macht sich eine gemütliche Wirkung im Raum breit. Aus diesem Grund ist es nur wenig verwunderlich, dass einige Teile aus der Einrichtung von Oma und Opa von Zeit zu Zeit wieder populär werden und ein gern gesehener „Gast“ im eigenen Zuhause sind. Welche Möbel und Accessoires gerade ein Revival feiern und warum, erfahren Sie hier.

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Was aus der Einrichtung von Oma und Opa wieder im Trend ist

Urige Massivholzmöbel

Alte Massivholzmöbel waren schon in der Einrichtung von Oma und Opa im Trend
Auch mit einigen Schrammen ist ein alter Massivholztisch häufig noch so robust, dass sich problemlos an ihm arbeiten und essen lässt Foto: Getty Images

Die Faszination für Möbel von Flohmärkten, aus Haushaltsauflösungen und Vintage-Läden ist schon seit Jahren ungebrochen. Nicht nur das solch alte Möbel – Typ Omas Einrichtung – jede Menge Nostalgie und Charisma ins eigene Zuhause bringen. Nein, sie stehen auch für eine besondere Qualität. Massivholzmöbel aus den 1950er- bis 1960er-Jahren machen ihrem Namen teilweise bis heute alle Ehre. Im Gegensatz zu neuen Möbeln, die meist in Massenproduktion gefertigt werden und häufig voller Klebstoffe und anderen Chemikalien stecken, sind Massivholzmöbel sehr viel naturbelassener und dabei auch noch äußerst robust sowie langlebig. Oftmals tragen sie nach einigen Jahrzehnten Gebrauch gerade einmal ein paar Schrammen davon. Kein Wunder also, wenn sich heutzutage ein alter Esstisch aus Omas und Opas Einrichtung in die WG-Küche verirrt.

Möbel im Midcentury Style

Kein Möbelstil bringt die Zeit der Großeltern so viel näher als der Midcentury Style. In der Zeit der 1950er und 1960er wurden alte, bis heute beliebte Designs geboren. Allen voran sei hier das Modell des Eames Chair genannt, der im Sitzmöbelbereich unzählige Male adaptiert wurde und in vielen Haushalten zu finden ist. Ein Stuhl wie dieser steht exemplarisch für ein Design, dass ohne Kanten und Ecken auskam, dafür aber über umso mehr Schnörkel und Schwung verfügte. Klar, der Anspruch war es, nach den verheerenden Kriegsjahren der Bevölkerung wieder ein gemütliches, sicheres Zuhause zu bereiten. Diese Maxime hat sich im Möbeldesign niedergeschlagen und kehrt aus diesem Grund auch immer wieder in moderne Einrichtungen zurück.

Markant für Möbel im Midcentury Style, wie man sie häufig in Omas und Opas vorfindet, sind ihre schräg stehenden, filigranen Beine, die damals – genau wie das Möbel – komplett in Holz gehalten waren. Heute werden die Beine häufig aus Metall gefertigt, warum man sie auch gern als Hairpin Legs bezeichnet. Neben Stühlen und Sideboards sind die besonderen Beine vor allem bei kleineren Tischen elementarer Bestandteil. Als bekanntestes Beispiel gilt hier der Nierentisch, aber auch andere kleine Beistell- oder Pflanztische in organisch geschwungener Form. Heutzutage werden die nostalgischen Kleinmöbel gern als Nachttisch oder Coffee Table verwendet.

Dazu passend: 4 Styling-Tipps für den perfekten Coffee Table

Die Vitrine ist wieder en vogue

Alte Buffetschränke kennt man noch aus der Einrichtung von Oma und Opa
Ein alter Buffetschrank versprüht viel Flair im Raum und lässt sich dabei auch geschmackvoll mit modernen Elementen kombinieren Foto: Getty Images

Lange Zeit haftete der Vitrine ein äußerst altbackenes Image an und zwar so sehr, dass sie aus vielen Haushalten sogar komplett verschwand. Doch jetzt ist das Möbel mit dem großzügigen Glaseinsatz wieder zurück. Mit dem Unterschied, dass sie heute nicht mehr ausnahmslos dazu dient, Trophäen, Pokale oder das gute Tafel-Service zur Schau zu stellen. Heutzutage dürfen in der Vitrine nach Belieben Dinge präsentiert werden: von einem Stapel Bücher über die geliebte Plattensammlung bis hin zum Tennisschläger aus dem letzten siegreichen Match.

Auch das Küchenbuffet erfreut sich wieder großer Beliebtheit und zwar nicht nur in der Küche. Denn genau wie die Vitrine bedient dieses Möbel längst nicht mehr nur den einen Anspruch als Aufbewahrungsort von Geschirr und anderen Küchenutensilien. Vielmehr gilt der Buffetschrank mittlerweile als äußerst praktisch, denn hier kann im oberen Vitrinenteil gezeigt werden, was gezeigt werden will und im darunter liegenden, verborgenen Stauraum verschwindet alles andere. Und so passt dieses Möbel heutzutage auch problemlos ins Ess-, Wohn- oder sogar Arbeitszimmer.

Alte Fliesen

Spätestens, wenn man das Bad der Großeltern betritt, fühlt man sich in eine andere Epoche versetzt. Denn der Fliesenspiegel präsentiert meist in die Jahre gekommene Farben: von Senfgelb und Ocker über Pastelltöne in Blau und Rosa bis hin zu unangenehm wirkenden Grünnuancen. Alle diese Töne waren typisch für die damalige Zeit und kollidieren heute mit unserem modernen Verständnis von Farbigkeit.

Hinzukommt, dass sämtliche im Bad verlegten Fliesen meist in ein und demselben Fliesenmuster gehalten wurden und so ein unangenehm wirkender monochromer Look entstand. Doch auch dieser Teil aus der Einrichtung von Oma und Opa lässt sich retten und mit geschickten Kombinationen aufwerten. Geschmackvolle Armaturen und auf die Fliesenfarbe abgestimmte Badmöbel sowie Accessoires verschleiern den altbackenen Look optimal.

Dazu passend: 3 Tipps, um langweilige Fliesen zu verschönern

Messing macht’s

Messingarmaturen sind angesagt
Eine Küchenarmatur in Messing sorgt heute noch für einen modernen Look Foto: Getty Images

Einst fand man Messing häufig als Zierleiste an Möbeln wie dem Nierentisch wieder. Dann waren metallene Elemente im Interior Design über viele Jahre kaum gesehen – mit Ausnahme einer eher polarisierenden Chrom-Optik in den 1980er- und 1990er-Jahren. Mit dem vor Jahren ausgebrochenen Hype des Metallic Looks, der sich seinen Weg über Gold, Silber, Kupfer und schließlich wieder hin zu Messing bahnte, glänzt es in heutigen Einrichtungen wieder. Insbesondere Accessoires und Leuchten sind häufig metallisch gehalten und prägen so einen nostalgischen Charme im Raum.

Auch interessant: Interior-Tipps für den Vintage-Look im Bad

Von Spitze und Bouclé

So beliebt die Spitze in der Mode ist, so fragwürdig erschien ihr Einsatz lange Zeit im Interior Design. Zugegeben, auch heute noch ruft die Spitze gewisse altbackene Assoziationen hervor. Das liegt vor allem daran, dass dieses Textil vor allem bei der Einrichtung von Oma und Opa großzügig als Gardine oder Platzdeckchen genutzt wurde. Heutzutage gibt es reichlich Inspiration für moderne Verwendungszwecke, um so den Landhausstil mehr zu betonen. Wer sich an dem scheinbar perfekten Weißton der Spitze stört, kann diese auch einfärben, was ihr einmal mehr den spießigen Charakter nimmt.

Auch Bouclé ruft auf seine Art besondere Erinnerungen an früher hervor. Mit seiner unregelmäßig, gekräuselten Textur verfügt das Gewebe über einen starken haptischen Effekt, der polarisiert. Denn Bouclé wirkt zwar gemütlich, doch oftmals unmodern. Das liegt nicht selten an alten, vergilbten Textilien. Greift man hier zu einem – in Farbe und Design – modern gehaltenen Bouclé-Stoff, erhält ein alter Lounge- oder Cocktail-Sessel aus Nussbaumholz wieder eine geschmackvolle Note.

Blumenmuster

Schlafzimmer mit Blumentapete sind im Trend
Alter Charme, neues Gewand: die Tapete mit Blumenmuster verschafft diesem Schlafzimmer eine moderne wie auch nostalgische Note Foto: Getty Images

Bei der Einrichtung von Oma und Opa war Chintz als Stoff im Trend. Das dünne, wachsüberzogene Gewebe zeichnete sich vor allem durch seine üppig verzierten Blumendesigns aus, die sehr an den viktorianischen Stil Englands erinnern. Weil es auch heute noch vielen als „zu viel des Guten“ erscheint, wird es entsprechend auch nur in Teilen oder modernen Adaptionen übernommen. In erster Linie sind es die Blumenmuster und nicht die vom Wachs glänzenden Gewebe, die heute wieder Anklang finden.

Die neue Begeisterung für Blütenprints ist auf die aktuelle Sehnsucht nach mehr Natürlichkeit im eigenen Zuhause zurückzuführen. Und so sieht man Blumenmuster auf Kissen und Decken wie auch auf dem Stoffbezug eines Polstermöbels. Ganz besonders originell wirkt solch ein Blumenmuster allerdings als Tapete an der Wand. Dann erinnert es an die 1960er-Jahre, stellt aber mit seinen stilvollen Designs einen gelungenen Bezug ins Hier und Jetzt her.

Antike Bilder

In Zeiten des Lockdowns wurden vor allem im Jahr 2020 sehr viele längst vergessene Hobbys wieder belebt. Heimwerken und DIY-Projekte vertrieben in vielen Haushalten eine aufkommende Langeweile. Als wäre die Begeisterung für traditionelles, aber auch modernes Handwerk nicht ohnehin schon seit einiger Zeit gegeben, findet sie jetzt auch ihren Weg in die Gestaltung der eigenen vier Wände. Hier ein altes Öl-Gemälde an der Wand, da ein Stickbild auf einem Kissen und auf der Anrichte präsentiert sich ein reelles Stillleben aus einer Obstschale und alten Flaschen. Und woran erinnert all das? Genau, an die Einrichtung von Oma und Opa. Was man einst als Kitsch empfand, kehrt jetzt zurück und entpuppt sich vielmals sogar als neues altes Hobby.

Themen Möbel
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