
16. März 2025, 5:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer schon mal auf einem Ostfriesensofa gesessen hat, wird den Unterschied zu einem herkömmlichen Sitzmöbel schnell bemerkt haben. Der Sitzkomfort ist ein ganz anderer. Und überhaupt handelt es sich hierbei keinesfalls um ein gewöhnliches Möbelstück.
Schon mal von einem Ostfriesensofa gehört? Nein? Kein Problem, myHOMEBOOK erklärt Ihnen gern, was es mit diesem einzigartigen Möbelstück auf sich hat, was seine Eigenschaften sind und natürlich, wie es zu seinem sonderbaren Namen kam.
Eine kleine Geschichte über ein kleines Sofa
Natürlich hat das Ostfriesensofa seinen Namen nicht ohne Grund. Die Bezeichnung gibt tatsächlich Aufschluss über die Herkunft des Möbelstücks. In Ostfriesland gehört es nämlich zur Tradition, Gäste in der Küche oder Stube auf eine Tasse Tee mit einem Stück Kluntje, weißem Kandiszucker, einzuladen.
Für einen gemütlichen Rahmen platzierte man einst kleine Sofas an den Küchentisch. Daher wird das Ostfriesensofa gelegentlich auch Kökensofa genannt, also Küchensofa. Vor allem wohlhabende Bauernfamilien stellten das markante Sitzmöbel gern auf, um ihren sozialen Status, aber auch guten Geschmack gebührend zu repräsentieren. Ganz nebenbei bot es noch angenehmen Komfort.
Was sind die Charakteristika eines Ostfriesensofas?
Das Ostfriesensofa hebt sich in seiner Machart deutlich von herkömmlichen Modellen ab. Markant sind insbesondere die hohe, oftmals geschwungene und in einzelne Sitzplätze unterteilte Rückenlehne sowie die seitlich hochgezogenen, umklappbaren Armlehnen. Letztere erwiesen sich schon früher als praktisch, wenn Bauern auf dem kleinen Sofa ihr Mittagsschläfchen halten wollten. Und auch heute wird es gern für kleine Nickerchen genutzt.
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Das Gestell des Ostfriesensofas wird seit jeher klassisch aus Massivholz (zumeist Buche) gefertigt, was eine gute Stabilität, aber auch Langlebigkeit mit sich bringt. Für einen hohen Sitzkomfort sorgt ein hochwertiger Federkern im Inneren. Die Polsterung selbst besteht wiederum aus edlen Bezugsstoffen. Häufig sind diese in warmen Farben wie zum Beispiel Rot gehalten, um so den gemütlichen Charakter einmal mehr zu unterstreichen. Ebenso kennzeichnend sind die schlanken, sich nach unten verjüngenden Holzfüße des Sitzmöbels. So ergibt sich eine höhere Sitzhöhe, was den Komfort beim Essen am Tisch enorm steigert.

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Das Ostfriesensofa heute
Noch immer ist das kleine Sitzmöbel in den Küchen Ostfrieslands zuhause und der Ort für Gastfreundschaft und Geselligkeit. Sogar in öffentlichen Räumen wie Kultureinrichtungen, Hotels oder auch gemütlichen Teestuben kommt das Ostfriesensofa gern zum Einsatz. Seine Herstellung gleicht bis heute einem Kunsthandwerk, denn es wird stets in liebevoller Handarbeit in Möbelmanufakturen gefertigt. Das Ostfriesensofa ist mehr als nur ein reines Möbelstück, es ist eine Kulturgut Ostfrieslands und prägt somit die regionale Identität.