7. Mai 2019, 12:52 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Outdoor-Living ist momentan eines der Trend-Themen für den Garten. Im Fokus steht dabei oft die Küche und das Zubereiten von Speisen direkt im Grünen. myHOMEBOOK erklärt, worauf Sie achten müssen, wenn auch Sie von einer Outdoor-Küche träumen.
Erweitere Grillstation oder Luxusvariante mit High-Tech-Ausstattung mit Kosten im fünfstelligen Bereich? Stylischer Modul-Baukasten einer Manufaktur oder selbstgebaute Möbel aus Paletten? Bei Outdoor–Küchen ist alles möglich. Doch weil die Gestaltungsmöglichkeiten vielfach sind und auch das Budget eine große Rolle spielt, sollte neben der Begeisterung eine durchdachte Planung am Anfang stehen.
Der richtige Platz
Bei der Standortwahl für eine Outdoor-Küche sind viele verschiedene Entscheidungen zu treffen. Direkt am geräumigen Sitzplatz im hinteren Teil des Gartens oder doch lieber auf der Terrasse nah am Haus? Eventuell gibt es schon einen festen Untergrund, ein Fundament für einen stabilen Stand von Möbeln und Küchengeräten.
Auch Diskretion ist wichtig: Planen Sie nicht zu nah am Nachbargrundstück. Gerüche, Gespräche, Geschirrgeklapper und Rauch können stören und zu Streitigkeiten führen. Auch sollte man an einen Sichtschutz denken. Andererseits soll auf der Spielwiese auch sicher getobt werden können.
Auch interessant: Das müssen Sie tun, damit Ihr Rasen perfekt wird
Zudem will der Schutz vor Niederschlag bedacht werden. Hier wäre eine Überdachung, eine offene Hütte, eine Pergola oder mindestens ein Vordach ratsam. Mobile Alternativen wie Sonnensegel oder –schirm dagegen könnten beim Grillen in Brand geraten. Und schließlich: Gibt es im Garten schon einen Wasseranschluss? Und Außensteckdosen? Bei einer Outdoor-Küche direkt am Haus ist es meist einfacher, Versorgungsleitungen zu legen. Und wer groß denkt, kann sich bei Stadt oder Gemeinde informieren, was überhaupt an Baumaßnahmen im eigenen Garten erlaubt ist.
Die passende Ausstattung
Träumen darf man ja – von Luxus-Ausstattungen wie Bartresen, Zapfhahn, Smoker, Pizzaofen oder Wärmeschublade. Und sich dann auch das ein oder andere gönnen. Kern einer Outdoor-Küche ist sicher der Grill, ergänzt um eine Arbeits- und Ablagefläche. Je nach Bedarf ist außerdem eine Kochplatte und vor allem Stauraum nötig. Eine Spüle zum Waschen von Gemüse, Obst, Händen, Küchenutensilien und Geschirr ist dann praktisch, wenn der Küchenplatz im Garten weit weg vom Haus liegt. Ein gefüllter Kühlschrank mit griffbereiten Getränken hat einen hohen Neidfaktor. Doch schließlich bleiben auch Salate und Grillgut kühl. Und wer sich beim Backen verwirklichen will, für den seien Holzofen, Pizzaofen oder ein Backofen empfohlen.
Die richtige Energieversorgung
Neben dem klassischen Holzkohlengrill ist auch das Grillen mit einem Gasgrill praktisch.
Gaskartuschen oder –flaschen für Viel-Griller sind wetterfest nutzbar. Der Gasanschluss kann auch beim Kochen genutzt werden – für viele (Hobby)Köche ohnehin das Nonplusultra. Strom braucht man dagegen für einen raucharmen Elektrogrill oder wenn man eine Herdplatte und oder einen Backofen im Garten nutzen will. Hier ist der Einsatz eines Elektrikers unbedingt notwendig. Ist Strom vorhanden, kann auch an einen Kühlschrank gedacht werden – allerdings in Hausnähe vielleicht nicht unbedingt nötig. Für eine feste Elektroinstallation spricht auch das Thema Licht – aus Sicherheitsgründen und für die romantische Outdoor-Stimmung.
Auch interessant: Das steckt hinter dem Outdoor-Living-Trend
Der Wasseranschluss im Garten ist sicher ein herausforderndes Problem – für Logistik und Geldbeutel. Klar kann man sich mit einem Gartenschlauch begnügen. Bei dieser simplen Wasserversorgung ist allerdings zu bedenken, dass das Wasser nur als Brauch-, nicht als Trinkwasser genutzt werden sollte. Das entscheidende Stichwort ist hier: Verkeimung, besonders bei erwärmtem Wasser. Deswegen ist dies vielleicht eher eine Übergangslösung. Eine echte Trinkwasserversorgung ist deutlich aufwändiger – durch eine frostsichere Leitung. Das bedeutet, dass die Rohre – auch für das Abwasser – 60 cm tief in der Erde verlegt werden. Auch daran denken: Der Anschluss ist über den Winter außer Betrieb zu nehmen.
Tipps zur Gestaltung Welche Vorteile eine Kücheninsel hat
Planung und Bepflanzung 5 Garten-Trends für 2021
Haushalt Warum man im Sommer den Kühlschrank nicht kälter stellen sollte
Das beste Material
Eine wichtige Entscheidung zum Schluss: Soll die Outdoor-Küche eine fest verbaute Ganz-Jahres-Küche werden oder wird sie jeweils im Herbst abgebaut? In diesem Fall sind Einzelteile empfehlenswert – eventuell sogar mit Rädern -, die dann aber auch einen geschützten Platz zum Überwintern benötigen. Beim Bodenmaterial sollte man rutschfeste und frostsichere Fliesen für den Außenbereich wählen.
Wer es sich leisten will, nutzt robuste Harthölzer, Edelstahl und Arbeitsplatten aus Granit. Sie sind auch nach vielen Jahren noch ansehnlich. Möbel aus Kunststoff sind sicher eine Geschmackssache. Paletten-Upcycling ist dagegen aktuell in. Halbhohes Mauerwerk ist auf festem Fundament sicher auch von begabten Laien zu errichten. Mit Planung und Kreativität wird die Outdoor-Küche zum erweiterten Wohnraum und zum geliebten Treffpunkt im Grünen für Family und Friends.