10. März 2020, 14:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wie wäre es mit einem Wohnzimmer im Freien? Denn was innerhalb der eigenen vier Wände funktioniert, ist mit Outdoor-Teppichen auch auf Balkon oder Terrasse möglich. myHOMEBOOK klärt über Styles, Material und Pflege auf. Und wie nachhaltig sind diese Teppiche überhaupt?
Im Lauf des Frühjahrs zieht es uns auf fast schon magische Art und Weise ins Freie. Wenn man dort entspannen möchte, hat man auch draußen Möglichkeiten, es sich gemütlich einzurichten. Mit Outdoor-Teppichen wird Open-Air-Wohnzimmern auf dem städtischen Balkon, der modernen Dachterrasse oder der Veranda im Grünen deutlich mehr Wohlgefühl verliehen.
Outdoor-Teppich für das Wohnzimmer im Freien
Legte man einst noch einen schnöden Fußabtreter vor die Balkontür und für etwas mehr „Natürlichkeit“ noch einen Kunstrasen dazu, lässt sich heute mit originellen Teppichen der Außenbereich optisch deutlich aufwerten. Ob als Matte, Läufer oder auch ganzer Teppich – in Sachen Form, Design und Farbigkeit stehen die Modelle den Indoor-Produkten kaum in etwas nach. Gerade bei wenig Fläche auf einem Balkon, wie es häufig bei Stadtwohnungen der Fall ist, wird gern zu Läufern gegriffen. Kleine Teppiche, die geformt sind wie ein Blatt oder eine Muschel, lassen sich besonders gut auf weitläufigen Terrassen platzieren.
Hinsichtlich Muster und Farben hat der Markt eine enorme Vielfalt zu bieten. Beliebt sind grafische Designs wie breite Streifen und Chevron-Muster. Besonders gemütlich wirken Teppiche mit Ornamenten oder im Ethno-Look mit Aztekenmuster. In warmen Farben wie Orange, Rot und Gelb passt die Farb-Muster-Kombination ideal zu Naturmaterialien wie Holz und Stein. Gleiches gilt für Modelle, die wie ein Perser-Teppich anmuten. Eine komplett natürliche Atmosphäre entsteht mit hellen Farben und Materialien. Diese Auswahl bietet sich insbesondere für kleine Balkone an, denn Creme, Beige und Co. lassen diese optisch größer erscheinen.
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Outdoor-Teppich gegen Wind und Wetter rüsten
Schmutz, Gewitter oder auch mal einen Hagelschauer – Outdoor-Teppiche müssen so einiges aushalten. Da liegt die Frage nach dem geeigneten Material nahe. Die meisten Teppiche für den Außenbereich sind aus Polyester und Polypropylen gefertigt, denn diese beiden Kunststofffasern sind besonders widerstandsfähig, schmutzabweisend, reißfest und formstabil. Zudem lassen sie sich sehr einfach reinigen. Sie nehmen dabei als auch durch Niederschläge kaum Feuchtigkeit auf.
Dank ihres Materials sind die Teppiche auch lichtecht. Starke UV-Einstrahlung schadet der Leuchtkraft der Farben kaum. Die Unterseite der Teppiche ist oftmals aus Synthetikfasern wie PVC beschichtet, so kann es nicht zu Nässestau und Schimmelbildung kommen. Wer es auch im Sommer gern weich an seinen Füßen hat, für den gibt es auch Flokati-ähnliche Modelle mit Hochflor aus Polyamid. Bei kühlen Untergründen wie Stein- oder Fliesenböden sorgen Teppiche mit einer innenliegenden dünnen Schicht aus Schaumstoff für eine ausreichende Wärmeisolation.
Wie reinigt man einen Outdoor-Teppich richtig?
Aufgrund ihres Materials ist die Reinigung von Outdoor-Teppichen weit weniger aufwendig als die von Modellen aus dem Indoor-Bereich. Einfach ausschütteln, fegen oder saugen – es könnte nicht einfacher sein. Und handelt es sich um stärkere Verschmutzung, reicht es meist schon, den Teppich feucht abzuwischen oder mit einem Wasserschlauch ein wenig abzuspritzen. Wenn doch mal Wasser allein nicht hilft, reichen meist schon milde, neutrale Reinigungsmittel mit einem ph-Wert von 7 bis 8 zum Säubern. Zu aggressive Mittel, die viele alkalihaltige Substanzen, Scheuerpulver oder starke Lösungsmittel enthalten, sollten allerdings vermieden werden, denn sonst drohen die Fasern des Teppichs kaputtzugehen.
Da sich die meisten Outdoor-Teppiche für den beidseitigen Einsatz eignen, empfiehlt es sich, stets Vorder- als auch Rückseite zu reinigen. Hängen Sie Ihren Teppich nach einer intensiven Waschreinigung oder einem starken Regenguss besser zum Trocknen auf. So kann das Wasser zum einen abfließen und zum anderen der Teppich besser durchtrocknen. Doch egal, wie Sie Ihren Teppich reinigen, beachten Sie auch immer die vom Hersteller empfohlenen Pflegehinweise.
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Vor- und Nachteile von Outdoor-Teppichen
Neben allerlei Vorteilen bringen Outdoor-Teppiche allerdings auch ein paar Nachteile mit sich. Nicht jeden wird es freuen, dass es sich hier meist um ein reines Kunststoffprodukt handelt. Denn auch Modelle, die vermeintlich aus dem Naturstoff Sisal bestehen, sind in Wirklichkeit ebenfalls aus Polypropylen gefertigt und damit nur ein Imitat (Sisal-Optik).
Es gibt aber auch Teppiche, die aus nachhaltigen Materialien bestehen. Entsprechend enthalten sie keine Weichmacher und sondern keine giftigen Ausdünstungen ab. Wer einen solchen Teppich haben möchte, sollte zu PVC-freien Produkten greifen. Auch Teppiche, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt werden, sind eine nachhaltige Alternative. Wahre Naturliebhaber kommen mit Teppichen aus Kokosfasern ganz auf ihre Kosten. Diese sind zum einen strapazierfähig und sorgen dank ihrer rauen Oberfläche zugleich auch für einen angenehmen Massage-Effekt.
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Outdoor-Teppiche kreieren nicht nur eine Wohlfühl-Oase im Freien, sie können auch kleine Schönheitsmakel wie gebrochene Fliesen, unschöne Flecken, grau gewordenes Holz oder anderweitig beschädigte Untergründe kaschieren. Zudem werden harte Böden dank Teppichen wesentlich in ihrem Komfort begünstigt. Gerade Steinböden oder Fliesen heizen sich im Sommer bis zur Unerträglichkeit auf und können mit nackten Füßen so kaum noch betreten werden. Im Winter dagegen werden sie unangenehm kühl. Und auch dem Sicherheitsgedanken werden Outdoor-Teppiche gerecht, denn gerade nach Niederschlägen bergen Fliesen- oder Steinböden für Kinder und ältere Menschen eine hohe Rutschgefahr.