9. November 2024, 16:12 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Tote Ecken im Raum müssen nicht sein, denn Nischen wie diese lassen sich äußerst sinnvoll nutzen und sorgen gleichzeitig für interessante Looks. Falls Sie noch etwas Inspiration benötigen – myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann verrät einige kreative Ideen für Raumecken.
In Zeiten von eher vereinzelt stehenden Möbelstücken, die zwar lässig aussehen, aber eben auch für die eine oder andere Lücke im Zimmer sorgen, kommt es auch häufig zu kahlen, fast schon trist wirkenden Raumecken. Bereiche neben dem Bücherregal, dem Kamin oder dem Sofa bleiben dabei häufig großzügig frei. So geht allerdings – gerade in kleinen Räumen – viel wertvolle Wohnfläche verloren. Wie also lässt sich die Leere füllen? Bevor es hier zu Platzverschwendung kommt, verraten wir Ihnen acht Ideen, wie man Räume einfach über Eck dekorieren, gestalten und einrichten kann.
1. Vorhang über Raumeck verlaufen lassen
Wer keinerlei Bedarf mehr an Stauraum auf der Wohnfläche, dafür aber eine tote Ecke im Raum hat, kann diese etwa mittels eines Vorhangs „wiederbeleben“. Mittels zweier Gardinenstangen und einer Eckverbindung im 90-Grad-Winkel verläuft das bodenlange, nicht selten auch blickdichte Textil von einer Wandfläche zur anderen. Der eckige Part des Zimmers wird so elegant und geschmeidig ausgespielt und der Raum wirkt gleich viel fließender.
2. Eine Leseecke einrichten
Kahle Ecken im Raum lassen sich vor allem auch im Sinne der Gemütlichkeit gut nutzen. Wie wäre es also an dieser Stelle mit einer Leseecke? Insbesondere, wenn sich in diesem Bereich auch ein Fenster befindet, ist so gerade tagsüber für eine optimale Lichtausbeute beim Schmökern gesorgt. Aber auch ohne Tageslichteinfall lässt sich diese Idee gut umsetzen. Mit einer Leseleuchte, einem bequemen Sitzmöbel und einem Beistelltisch als Ablage für Brille, Buch und Teetasse ist die vermeintlich nutzlose Lücke im Raum perfekt ausgenutzt.
3. Einbaumöbel im Eck
Zugegeben, Ecken können zur echten Herausforderung beim Einrichten werden. So manche Ecke erweist sich als besonders unpraktisch, sodass schließlich nur noch eine Maßanfertigung in Frage kommt. Ein Regal, Sideboard oder Schrank, welches über Eck verläuft und dafür entsprechend von einer Schreinerei passgenau angefertigt wurde, nutzt die gegebene Raumecke absolut sinnvoll aus. Interessant wirkt ein solches Möbelstück vor allem dann, wenn es unterschiedlich lange Schenkel hat. Und ganz nebenbei gewinnt der Raum mit einer derartigen Lösung auch an deutlich mehr Stauraum.
Noch eleganter erscheint allerdings die Lösung mit einem Einbaumöbel, auch wenn diese Variante nur in wenigen Wohnungen oder Häusern wirklich realisierbar ist. Ist das Möbel komplett in die Wand und zwar über Eck integriert, kommt es zu keinerlei störenden Kanten. Gleichzeitig gewinnt der Raum an Wohnfläche. Ebenfalls adäquat wirkt ein Regal oder Schrank mit dreieckiger Grundfläche, welches problemlos in den leeren Raumwinkel passt – ohne störende Ecken und Kanten, an denen man sich leicht stoßen kann.
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4. Galant gelöst: Galerie mit Winkel
Natürlich können Raumecken auch bewusst in Szene gesetzt werden, indem man sie etwa mit Bildern bestückt und in Form einer kleinen Galerie herausstellt. Wie immer, wenn man mehrere Bilder auf einer Fläche aufhängt (siehe Petersburger Hängung), gilt es, sich an einer Achse zu orientieren. Hierfür ist die vertikale Linie der Raumecke dienlich. Richten Sie dafür alle Bilderrahmen mit deren Längsseite an jener Kante aus. Für einen originellen Effekt empfiehlt sich außerdem, oben mit kleineren Bildern zu beginnen, dann zur Mitte der Wandfläche hin großzügiger zu werden und schließlich verjüngt sich die Gestaltung gen Boden wieder. Und fertig ist eine geschmackvolle Kunstecke im Raum!
5. Gemütliche Badestelle
Auch im Badezimmer kann sich die eine oder andere dunkle Ecke befinden. Gern werden diese zum Platzieren einer freistehenden Badewanne oder auch einer fest integrierten Ecklösung genutzt. Insbesondere dann, wenn sich an dieser Stelle noch ein oder mehrere Fenster befinden, wirkt der Look ausgesprochen gemütlich und romantisch. Und selbst ohne Glasflächen in unmittelbarer Nähe wird ein heißes Bad an dieser Stelle mit Duftstäbchen, Kerzen und Grünpflanzen zum puren Wellnessmoment, nicht wahr?
6. Wandboards umgarnen die Raumecke
Ähnlich wie schon bei den Bilderrahmen, welche die Kante der Raumecke bewusst inszenieren, kann auch mit einzelnen Wandboards vorgegangen werden. In unterschiedlichen Längen können die Regalbretter untereinander platziert, charmant das Eck umspielen. So ist für mehr praktischen, aber vor allem originellen Stauraum für Bücher, Deko und Co. gesorgt.
Für diese Gestaltungsidee gibt es bereits fertige Modelle im eckigen Format – oder aber man sägt mehrere Holzbretter auf Gehrung zu und baut sich so sein eigenes Eckregal. Ein Blicks ins Netz zeigt: Hier gibt es auf diversen kreativen Plattformen zahlreiche Ideen für lose Wandboards, die ein Raumeck umgarnen.
7. Garderobe mit Ecklösung
Gerade im Flur, der im Allgemeinen eher begrenzt in seiner Fläche ist, erweist sich die folgende Einrichtungsidee als besonders effizient. Mit einer (verkürzten) Garderobenleiste, die einfach über Eck weiterläuft, wird der wenige Platz im Raum optimal ausgenutzt. Solch eine 90-Grad-Lösung für den Flur ist raffiniert und originell zugleich. Und nicht immer muss die gesamte Wandfläche der Länge nach für Jacken, Mäntel und Co. geopfert werden. Verläuft die Aufbewahrung über einen Winkel hinweg, ist alles kompakt beieinander aufbewahrt.
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8. Neue Raumecken schaffen
Wo keine Ecke ist, kann ja eine entstehen. In so manchem großzügig geschnittenen Raum empfiehlt es sich, gelegentlich auch ganz bewusst für eine Zonierung zu sorgen. Mit Hilfe eines Raumteilers kann das gesamte Zimmer so gleich viel interessanter und gemütlicher wirken. Gerade in loftartigen Wohnräumen ist das Einziehen zusätzlicher Wände eine übliche Vorgehensweise.
Ein Beispiel für eine Raumecke wäre folgendes: Es gibt einen großen Kleiderschrank, der das Ende des Schlafbereiches markieren soll. In Kombination mit einer großen Glaswand, die von der Decke bis zum Boden reicht und sich im rechten Winkel zum Schrank befindet, entsteht mehr Privatsphäre im Raum. Vor allem dann, wenn statt Klarglas eine satinierte Variante gewählt wurde.