13. Mai 2022, 6:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Serien wie „Bridgerton“ oder „Downton Abbey“ verzaubern ihre Zuschauer nicht nur durch Drama und Liebesgeschichten, sondern auch durch die beeindruckenden Anwesen der Adelsfamilien. Unter „Royalcore“ wird die ästhetische Stilrichtung zusammengefasst.
Während der Begriff „Royalcore“ eine neue Komposition aus der Zeit von TikTok und Instagram ist, existiert die Ästhetik, die dahintersteckt, bereits lange Zeit bevor es das erste Telefon gab. Der Name verrät, worum es geht: Interieur nach adligem Vorbild. Gemeint sind also Paläste von Königsfamilien, Herzorganwesen, Fürstenresidenzen und Grafengüter. Kurz gesagt: Dieser Einrichtungsstil ist prunkvoll und edel. Tipps, um den Stil im eigenen Heim umzusetzen, erfahren Sie hier.
Übersicht
Was ist Royalcore?
Ausschweifend, ein Hauch von Romantik und viele Schnörkeleien: Der Einrichtungsstil des europäischen Adels begeistert noch heute viele Menschen. In den Sphären des Internets hat sich um die Ästhetik des Royalen eine Gruppe von Menschen unter dem Namen „Royalcore“ zusammengefunden. Zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „Royal“ und „Hardcore“ kann man es sinngemäß mit „extrem königlich“ übersetzen. Inspiration findet die ästhetische Strömung in den verschiedensten Epochen bis in das späte 19. Jahrhundert. Königliche Paläste wie etwa jener in Versailles zeigen besonders eindrucksvoll, wie die Adelsfamilien früher lebten.
Serien und Filme wie „Downton Abbey“, „Stolz und Vorurteil“ oder „Bridgerton“ entfachten den Hang zum royalen Stil im besonderem Maße – ob in Kleidung oder in der Einrichtung der eigenen Wohnung. Wem insbesondere der Interior-Stil der historischen Fantasy-Serie „Bridgerton“ gefällt, sollte sich am Beginn des 19. Jahrhunderts orientieren. In England nennt sich diese Epoche die „Regency Era“. Auf dem deutschen Festland ist diese Zeit unter dem Begriff des Biedermeiers bekannt.
Auch interessant: In 6 Schritten zum Vintage-Look im Badezimmer
Übrigens: Die ästhetische Richtung „Royalcore“ kann in verschiedene Unterkategorien geteilt werden, mit dazugehörigen Farbpaletten. Dazu zählen „Knightcore“ (Ritter: Silber, Braun, Blau, Rot), „Princecore“ (Prinz: Gold, Weiß, Rot, Blau), „Princesscore“ (Prinzessin: Gold, Weiß, Pink, Violett, Blau), „Kingcore“ (König: Gold, Königsblau, Rot) und „Queencore“ (Königin: Gold, Silber, Violett, Rot).
Interior-Tipps Die 5 wichtigsten Wohntrends für den Winter
Pariser Chic Was wir uns beim Einrichten von den Franzosen abschauen können
„Regencycore“ Wohnen wie in der Netflix-Serie „Bridgerton“ – Interior Designerin gibt Tipps
Tipps, um Royalcore im eigenen Zuhause umzusetzen
Um seinem Zuhause einen royalen Flair zu verleihen, kann man sich an folgenden Tipps orientieren.
Stuck an Wänden und Decken
In Altbauwohnungen findet man häufig Verzierungen an der Decke. Der Stuck ist dabei nicht nur hübsch anzusehen, sondern strahlt vor allem Wohlhabenheit aus – ideal also für Royalcore. Wer in eine Wohnung zieht, deren der Decke und Wänden nicht bereits mit den Ornamenten verziert ist, kann die Stuckleisten auch selber anbringen. Wie das geht, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Die richtigen Farben
Auch interessant: Interior-Tipps zum Einrichten mit Mustermix
Schaut man sich alte Gemälde oder auch historische Serien an, fällt auf, dass insbesondere Pastelltöne beliebt waren. Ein helles Blau, Rosa, Gelb oder Grün passen somit besonders gut in die Wohnung, wenn man diese nach der Royalcore-Ästhetik einrichten möchte. Ebenfalls passen tiefe und kräftige Edelsteinfarben – und somit die konträre Farbintensität der Pastelltöne. Am besten entscheidet man sich entweder für eine helle oder für eine sattere Farbpalette.
Auf Holzmöbel nicht verzichten
Essenziell für den Einrichtungsstil à la Royalcore sind Holzmöbel. Möbelstücke mit geschwungenen Formen und im edlen Look findet man auf Flohmärkten oder in Möbelgeschäften, die sich auf alte Möbel spezialisiert haben.
Die passenden Polstermöbel
Ein Holzgerüst findet man auch bei den meisten Sitzgelegenheiten in der Zeit des Biedermeiers, egal ob Sofa oder Stuhl. Diese sind zusätzlich gepolstert. Der Stoff kann dabei schlicht und einfarbig sein, zart bemustern, mit Linien oder Blumen, oder auch auffälligere Musterungen aufweisen. Wer einen alten, gepolsterten Stuhl auf dem Flohmarkt findet, das Muster jedoch nicht zusagt, kann diese auch neu beziehen lassen. So kann man die grellen Muster aus den 60ern mit einem edleren Stoff austauschen, der in das royale Zimmer passt.
Maximalistische Dekoration
Auch interessant: Kennen Sie schon die 60-30-10-Regel beim Einrichten der Wohnung?
Richtig austoben kann man sich, wenn es um die Dekoration geht. Der eine mag vergoldete Spiegel, Kristallkronleuchter und gemalte Porträts als kitschig empfinden, der andere erkennt in ihnen etwas Klassisches. Weitere Dekoelemente, die nicht fehlen sollten, sind:
- Kerzenständer
- Büsten und Statuen
- Quasten und Fransen (zum Beispiel an Vorhängen)
- Teppiche im persischen Stil
- Gebundene Bücher
Die richtigen Stoffe
Neben edlen Satin und Samt passen Stoffe aus Seide, Leinen oder Baumwolle zum royalen Einrichtungsstil. Dabei können die Stoffe zarte Musterungen mit Blumen oder Ornamenten aufwiesen – in einer oder in verschiedenen Farben. Auch durch Spitze – zum Beispiel in der Tischdecke – erzeugt man einen edlen Flair in der Wohnung. Immerhin konnte man diese in Zeiten von Marie-Antoinette oder Königin Victoria nur mühselig per Hand herstellen, wodurch Spitze sehr kostspielig war.