6. Juni 2023, 16:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Sprichwort besagt, Ordnung sei das halbe Leben. Was, wenn sie sogar das ganze Leben wäre? Beschränken wir uns zumindest auf die Schubladen diverser Schränke. Mit unseren einfachen Tipps fällt das Organisieren von Schubladen dauerhaft leicht. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann erklärt, wie man vorgeht.
Schubladen gibt es in jedem Zuhause, egal ob im Arbeits- oder Badezimmer, im Kleider- oder Küchenschrank. Doch nur selten sind diese Fächer frei von Unordnung. Auch wenn ein Wohnraum ordentlich aufgeräumt, gilt das oft nicht für die Schubladen. Denn hier nistet sich der Wahnsinn meist nur allzu gern ein. Dabei sind Schubladen auf der Mikroebene die idealen Ordnungshelfer, doch bergen sie dank jeder Menge Kleinkram auch großes Potenzial, schnell im hoffnungslosen Chaos zu enden. Einmal geöffnet, und es quillt die geballte Unordnung hervor. Effektive Abhilfe schaffen die folgenden sechs Schritte, um eine Schublade dauerhaft zu organisieren.
1. Schublade komplett ausräumen
Der erste Schritt ist oftmals der schwierigste. Nicht so beim Organisieren von Schubladen. Zwar braucht es zu Beginn die nötige Portion Motivation, dem Chaos im Schrank den Kampf anzusagen. Doch dann gestaltet sich der Anfang als denkbar leicht: Einfach die volle Schublade komplett auf einem Tisch oder dem Boden ausschütten. Da kommt sicher einiges an unerwartetem Inhalt zum Vorschein. Neben jeder Menge Gerümpel findet sich meist auch der eine oder andere längst vermisste Schatz wieder. Es empfiehlt sich also, die Schublade nicht nur halb, sondern vollständig zu entleeren. So erhält man als Ausgangspunkt zum Sortieren den bestmöglichen Überblick.
2. Inhalt gründlich aussortieren
Nachdem sich nun der gesamte Inhalt außerhalb der Schublade befindet, gilt es diesen gründlich und gewissenhaft zu sortieren oder sogar gänzlich auszumisten. Schnell wird man feststellen, dass sich hierin einige Dinge befinden, die in unserem Alltag keinen Einsatz finden. Als Faustregel gilt: Alles, was man mehr als ein Jahr nicht oder sogar noch nie in Verwendung hatte, scheint keinerlei Relevanz mehr zu spielen. Also weg damit! Manches wiederum ist an einem anderen Ort deutlich besser aufgehoben und muss ebenfalls nicht mehr länger Teil dieser Schublade sein.
Wem aussortieren grundsätzlich eher schwerfällt, orientiert sich am besten an den Rat der weltbekannten japanischen Aufräumexpertin Marie Kondo. Jede Sache sollte einmal in die Hand genommen und sich die Frage gestellt werden: Was macht der Gegenstand mit mir? Macht er mich überhaupt noch glücklich? Kleinkram, der nur einmal vorhanden ist wie etwa Knöpfe oder Schrauben fristen meist ihr Dasein lediglich noch innerhalb der Schublade. Und alles, was kaputt und nicht mehr reparabel ist, muss ohnehin gehen.
3. Auswischen des Auszugs
Wenn eine Schublade einmal gänzlich leer ist, kommt jetzt die perfekte Chance, das Fach komplett auszuwischen. Sicherlich kommt so eine Gelegenheit nicht so schnell wieder. Also ran an den nebelfeuchten Lappen und los geht’s! Und wenn man schon mal dabei ist, dann können auch gleich die Front- sowie Seitenflächen des Auszugs mit abgewischt werden. Nun ist die optimale Grundlage geschaffen, um eine Schublade effektiv zu organisieren.
Auch interessant: 5 Tipps, um die Wohnung schnell und effizient aufzuräumen
4. Thematisch trennen
Um möglichst dauerhaft einen guten Überblick in der eigenen Schublade zu haben, ist es hilfreich, auf Ordnungssysteme und Trennhilfen zu setzen. Doch bevor diese ins Fach implementiert werden, sollte zuvor eine thematische Einteilung des gesamten Inhalts vorgenommen werden.
Bei einer Schreibtischschublade empfiehlt es sich, alle Stifte oder sogar Stiftarten wie Kugelschreiber, Bleistifte und Marker separat zu bündeln. Kleine Dinge, die schnell umherfliegen können, aber eben doch immer wieder gebraucht werden, etwa Büroklammern, kommen am besten in eine kleine Dose oder Schachtel.
Alle kleinen und großen Blöcke werden der Größe nach übereinander gestapelt. Mit einer solchen Struktur lässt sich alles auf einen Blick besser finden und man kennt jeweils den aktuellen Bestand des eigenen Inventars. Das spart Leerstände, aber auch Doppelanschaffungen.
5. Ordnungssysteme integrieren
Jetzt geht es an die eigentliche Aufgabe beim Schubladen sortieren: Sämtlicher Inhalt muss wieder hinein ins Fach. Damit dies nicht wahllos geschieht, empfehlen sich Ordnungssysteme und Trennhilfen. Küchenanbieter gehen hier bereits ziemlich ausgeklügelt vor, was am Ende des Kaufs meist teuer zu Buche schlägt. Doch zweifelsfrei erweisen sich einzelne Trennstege, Besteck- und Setzkästen als durchaus effektiv im Alltag.
Ideal sind vor allem auch Elemente, die in ihrer Position individuell konfigurierbar sind. In Haushalten mit mehreren Personen empfiehlt es sich außerdem mit Beschriftungen zu arbeiten, damit die neu gewonnene Ordnung nicht der Unwissenheit anderer zum Opfer fällt. Praktisch sind hier etwa Prägegeräte oder alternativ auch farbliche Codierungen.
Japanische Aufräum-Expertin Marie Kondo: »Ordnung kommt für mich jetzt erst an zweiter Stelle
Schluss mit Chaos Endlich Ordnung im Kleiderschrank! 8 clevere Tipps und Tricks
Ordnungshelfer 5 Tipps für dauerhaft mehr Platz im Kleiderschrank
6. Schublade sinnvoll befüllen
Nachdem Ordnungssysteme und Trennhilfen sinnvoll integriert wurden, geht es jetzt ans Neubefüllen der Schublade. Zunächst einmal ist es wichtig, dass alle die Dinge, die nahezu täglich in Gebrauch sind, sich innerhalb der Schublade möglichst vorn befinden. Alles das, was nur alle paar Tage oder noch seltener zum Einsatz kommt, darf gern im hinteren Bereich lagern.
Außerdem ist es ratsam, das gegebene Volumen des Auszugs effektiv auszunutzen. Im Küchenschrank sollten etwa hohe Schubladen auch mit hohen Vorratsgefäßen ausgestattet werden. Eher unförmige Dinge, die per se viel Chaos bringen, werden besser in einem Extra-Behältnis aufbewahrt. Klamotten lassen sich im Stil von Marie Kondo platzsparend falten, zusammenrollen und anschließend aufrecht in die Schublade stellen.