25. April 2023, 17:23 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Haben Studierende erst einmal bezahlbaren Wohnraum ergattert, geht es an die Ausstattung der neuen vier Wände. Um das Maximum der meist eher minimalen Fläche nutzen zu können, braucht es beim Einrichten einer Studentenwohnung günstige und smarte Lösungen.
Bezahlbarer Wohnraum ist für heutige Studierende mittlerweile ein seltenes Fundstück. Nicht selten müssen hierbei Abstriche bei der Einrichtung gemacht werden, um das ohnehin knappe studentische Budget nicht noch weiter zu strapazieren. Und weil Küche, Schlaf-, Wohn- und Arbeitszimmer meist innerhalb eines Raumes vereint werden müssen, braucht es smarte Lösungen beim Einrichten der Studentenwohnung. Für einen gemütlichen Wohncharakter sind wiederum kreative Ideen gefragt. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann erklärt, wie man eine Studentenwohnung platz- und geldsparend einrichten kann.
1. Wände eher schlicht halten
Ob in einer WG, einem 1-Zimmer-Apartment oder im Wohnheim – fast immer fallen die studentischen vier Wände eher gering in ihrem Umfang aus. Daher gilt es, noch vor dem Einrichten der Studentenwohnung auf deren Gestaltung zu achten. Dies beginnt bereits beim Thema Wandfarbe.
Bei stark beengten Räumen, auf deren Fläche auch noch eine gewisse Anzahl an Möbeln untergebracht werden muss, eignen sich am besten helle Farben. Wer hier weniger minimalistisch orientiert ist und bloßes Weiß an der Wand als zu karg empfindet, dem sei ein Anstrich in einem Sandton, Hellgrau oder auch Pastell empfohlen. Die gute Nachricht: Wenn Wandflächen eher schlicht sind, darf dafür bei Möbeln und Accessoires umso mehr zu Akzenten gegriffen werden.
2. Eine Raumaufteilung mit Struktur schaffen
Gerade in kleinen Räumen wie einer Studentenwohnung braucht es zwingend eine klare Raumaufteilung. Struktur schafft Ordnung, andernfalls wirkt es schnell chaotisch, was im Lernalltag, aber auch für Entspannungsphasen nicht förderlich ist. Für klare Linien sorgen Raumtrenner. Sie helfen dabei, das Apartment zonal, aber vor allem funktional einzuteilen.
Nicht immer muss dies ein extra für diesen Zweck erworbener Paravent sein, es können auch Möbel multifunktional zum Einsatz kommen. Mit einem Bücherregal oder Kleiderschrank lassen sich Schlaf- und Arbeitsbereich optisch voneinander trennen. Hilfreich für mehr Klarheit und Struktur sind zudem auch Ordnungssysteme und smarte Stauraumlösungen. Dafür eignen sich etwa Aufbewahrungskisten, flache Boxen unter dem Bett sowie mobile Möbel wie Rollcontainer.
3. Praktische Möbel nutzen
Die richtige Möbelauswahl ist ein entscheidender Faktor beim Einrichten einer Studentenwohnung. Für gewöhnlich umfasst diese meist nicht mehr als rund 20 Quadratmeter, weshalb eine günstige und smarte Ausstattung nur ratsam ist: Bestenfalls handelt es sich bei der Einrichtung um platzsparende Multifunktionsmöbel.
Modelle zum Klappen wie ein Wandsekretär oder ein Schrankbett sind nach ihrem Gebrauch schnell wieder verstaut. Ebenfalls eignet sich auch ein Schlafsofa, das sowohl nachts als auch tagsüber seine Funktion erfüllt. Außerdem: Hocker und Stuhl können bei Bedarf auch Beistell- oder sogar Nachttisch sein.
Und auch mit Möbeln, die viel Stauraum bieten, wird Wohnraum gewonnen. Insbesondere betrifft dies Kleiderschrank, Schreibtisch sowie Bett. Für maximalen Stauraum geht der Schrank bis unter die Decke, der Arbeitsplatz verfügt über zusätzliche Fächer und die Schlafstätte über einen geräumigen Bettkasten.
4. Stimmiges Design beeinflusst die Raumwirkung
Um die meist überschaubare Wohnfläche einer Studentenwohnung smart einzurichten, kann auch das richtige Design entscheidend sein. So strahlen etwa puristisch gehaltene Möbel wesentlich mehr Ruhe, Struktur und Klarheit aus. Daher lohnt es sich, bei Möbeloberflächen nicht zu wild mit verschiedenen Materialien und Mustern zu experimentieren. Eine gewisse Form der Monotonie tut kleinen Räumen gut und verleiht ihnen gewissermaßen auch etwas mehr Größe.
Genau wie auch Spiegelflächen: Um hier nicht unnötig viele Möbel im Raum zu haben, ist etwa ein Kleiderschrank mit Spiegeltür ratsam. Bei all den geschlossenen Flächen braucht es für den visuellen Ausgleich auch einige offene Möbel, die das Ambiente spürbar auflockern. Die Rede ist von kleinen Wand- oder Bücherregalen sowie einem filigranen Schreibtisch, der lediglich aus einer Arbeitsplatte auf zwei Böcken besteht. Ebenso luftig wirkt ein Konsolentisch als Arbeitsplatz.
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5. Küche geschickt ausstatten
Weil Wohnraum und Budget tendenziell knapp vorhanden sind, kommt es in puncto Küche bei den meisten Studentenwohnungen eher zu einer abgespeckten oder sogar Kompromisslösung. Eine volle Ausstattung ist hier oftmals nicht drin, dafür gibt es allerdings häufig hohe Decken, die sich gut nutzen lassen. In vertikalem Stauraum sind Küchengeräte, Vorräte und zusätzliches Kochgeschirr so platzsparend wie möglich aufgehoben.
Kosten lassen sich auch mit alten Küchenmöbeln von Omas Dachboden oder dem Flohmarkt sparen. Über einen kleinen Hängeschrank oder eine Vitrine freut sich nicht nur der Geldbeutel, auch bringen Vintagemöbel direkt mehr Charme in die Studentenbude. Was Arbeitsflächen betrifft, kann auch hier bereits mit einer einfachen Platte aus dem Baumarkt gearbeitet werden.
Praktisch: Weil gerade Arbeitsfläche Mangelware im studentischen Haushalt ist, empfiehlt sich eine Platte anzufertigen, die perfekt auf das Spülbecken passt und so eine zusätzliche Möglichkeit zum Schneiden von Gemüse und Co. bietet.
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6. Mit Dekoration sparsam umgehen
Natürlich soll es auch an Dekoration beim Einrichten einer Studentenwohnung nicht mangeln. Auf begrenztem Wohnraum ist es allerdings sinnvoll, sparsam mit den Accessoires zu sein. Der Kreativität sind dabei allerdings keine Grenzen gesetzt – von Grünpflanzen über alte, gerahmte Fotografien der Liebsten bis hin zu Schreib- oder auch Nachttischleuchten vom Flohmarkt.
Gerade Studierende sind aufgrund von Praktika oder im Rahmen eines Austausches häufig im Ausland unterwegs, weswegen nicht selten besondere Erinnerungsstücke von Reisen mit nach Hause zurückkehren. Fehlen nur noch ein paar gemütliche Kissen und Decken auf Bett oder Sofa – und fertig ist die Einrichtung der Studentenwohnung.