8. Dezember 2023, 16:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
keine Frage, geflieste Oberflächen erfreuen sich seit einiger Zeit wieder enormer Beliebtheit. Hierbei ist häufig die Rede von Fliesen, andere wiederum sprechen von Kacheln. Ist doch das Gleiche, lautet die Annahme. Nicht ganz! myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann erklärt den Unterschied zwischen Fliese und Kachel.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Fliesen und Kacheln häufig synonym verwendet. Doch diese Annahme liegt einem Irrtum auf, denn es besteht ein eklatanter Unterschied zwischen Fliese und Kachel.
Der Unterschied zwischen Fliese und Kachel
Beiden Begriffen ist in jedem Fall gemein, dass sie einst für viereckige Keramikplatten standen. Ebenso sind beide mittlerweile in unzähligen ansprechenden Designs erhältlich. Aus fachlicher Sicht besteht der Unterschied zwischen Fliese und Kachel darin, dass letztere ursprünglich aus dem Ofenbau stammt. Bekannt ist hier vor allem der sogenannte Kachelofen, der früher häufig Teil des Wohnzimmers war. Kacheln sind nämlich in der Lage, Wärme zu speichern. Fliesen hingegen gelten eher als Belag für Fußböden und Wände. Der Unterschied zwischen den beiden Keramikplatten liegt somit vor allem in ihrem Einsatzbereich und damit verbunden auch in ihrer Art der Herstellung begründet.
Was sind Fliesen?
Fliesen befinden sich häufig als Wand- oder Bodenbeläge in Bädern und Küchen. Beliebt sind vor allem quadratische oder rechteckige Modelle. Seit einiger Zeit werden jedoch auch immer häufiger runde, hexagonale und organisch geformte Fliesen verlegt. Nicht weniger beliebt sind XXL-Formate, Metro- und Mosaikfliesen, die aktuell ein geschmackvolles Revival erleben. Insbesondere letzte zieren heutzutage sogar ganze Möbelstücke wie Beistelltische oder Stehlen. Klassisch bestehen Fliesen aus Keramik, die in ihrer Machart tendenziell eher dicht sind. Sie können zudem keine Wärme speichern. Moderne Varianten bestehen mittlerweile auch aus recycelten Kunststoff, Glas, Metall oder Naturstein.
Was sind Kacheln?
Kacheln wurden vor allem als Ofenkacheln bekannt, sprich sie dienten einst primär als keramische Außenverkleidung von Öfen. Mittels Klammern wurden die einzelnen Kacheln im Ganzen zusammengehalten. Aufgrund ihrer hohlen Bauweise waren sie in der Lage behagliche Wärme zu speichern und allmählich in den Raum abzugeben, weshalb sich Kachelöfen häufig in frequentierten Räumen wie dem Wohnzimmer befanden. Entsprechend wurde sich zum Aufwärmen nur allzu gern an die glasierte, fast schon seidige Keramikoberfläche geschmiegt und an der wohligen Strahlungswärme erfreut.
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Was Fliesen und Kacheln mittlerweile eint
Einst war die Kachel ausschließlich für den Ofenbau gedacht und die Fliese als Boden- und Wanddekor vorgesehen. Vor allem letztere wurde traditionell häufig von Hand gefertigt und bemalt. Mittlerweile werden beide Beläge jedoch überwiegend industriell hergestellt, weshalb hier auch immer mehr eine Angleichung in ihrer Machart stattfindet.