14. Dezember 2021, 10:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Einige Polstermöbel werden häufig verwechselt. Zugegeben, die Unterschiede sind teils nur marginal, doch kennen sollte man sie dennoch, und zwar spätestens beim Kauf des neuen Möbelstücks.
Bezeichnungen wie Chaiselongue, Ottomane oder Récamiere sind beliebte Begrifflichkeiten, wenn es um das Bewerben eines Sitz- und Liegemöbels geht. Doch häufig werden die Begriffe falsch verwendet, was daran liegt, dass sich alle diese Möbel stark ähneln und teils schwer auseinanderzuhalten sind. myHOMEBOOK klärt über die Unterschiede zwischen Chaiselongue, Daybed, Ottomane, Récamiere und Sofa auf.
Chaiselongue
Der malerisch klingende Name der Chaiselongue stammt aus dem frühen französischen 18. Jahrhundert und bedeutet so viel wie „langer Stuhl“. Damals war die Kernidee, ein Sitzmöbel zu einem Liegemöbel umzufunktionieren. Entstanden war die Chaiselongue, die dem Tagesbett ähnlich ist, dabei allerdings über ein erhöhtes Kopfteil verfügt. Das eher ungewöhnliche Möbelstück ist ausschließlich für eine Person gedacht. Weil die Chaiselongue so gut gepolstert ist, dient(e) sie ihrem Ursprungsgedanken nach vor allem für kurze Schlaf- oder Ruhepausen. Die Chaiselongue kommt anders als Sessel und Sofa ganz ohne Rückenlehne aus, was sie zu einem besonders attraktiven Möbelstück macht, das entsprechend gern prominent im Wohnzimmer als Raumteiler platziert wird.
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Daybed
Das Daybed, aus dem Englischen für Tagesbett, wird häufig auch als Relaxliege bezeichnet. Prägnant für dieses Möbel sind ihre zumeist komplett fehlenden Lehnen. Anders als ein Sofa besteht das Daybed nicht aus mehreren verschiedenen Einzelstücken, die zusammengesetzt und miteinander fest verbunden werden, sondern aus nur einer einzigen durchgehenden Liegefläche. Diese bietet allerdings genügend Platz für eine erwachsene Person von durchschnittlicher Größe. Und weil das Liegemöbel gut gepolstert ist, verspricht es beim Schlafen und Ruhen einen angenehmen Komfort.
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Ottomane
Wesentlich einfacher zu erkennen, ist die Ottomane. Anders als beim klassischen Sofa verläuft bei diesem Sitz- und Liegemöbel die Rückenlehne nicht durchgängig, sondern verschlankt sich allmählich diagonal nach unten hin. Darüber hinaus verfügt sie über eine Armlehne, die mit der Rückenlehne über Eck verbunden ist. Diese besondere Konstruktion verschafft dem Polstermöbel einen hohen Sitzkomfort. Moderne Sofas wie etwa Modelle in L-Form werden aktuell gern mit einer Ottomane kombiniert, die sich dann als kurzer Schenkel wiederfindet. So oder so bietet auch eine Ottomane nur Platz für eine einzelne Person.
Récamiere – Weiterentwicklung der Chaiselongue
Die Récamiere stammt aus dem Louis-seize, einer französischen Stilrichtung aus dem 18. Jahrhundert und gilt als Weiterentwicklung der Chaiselongue. Markant für die Récamiere sind ihre beiden hohen, empor geschwungenen Armlehnen sowie das Fehlen der Rückenlehne. Damit gilt dieses originelle Möbelstück als Kombination aus Sessel, Liege, aber auch Sofa. Einst war es en vogue, Besuch in halbliegender Position zu empfangen, heute kommt die Récamiere dagegen eher als Schlaf- oder Ruhestätte für ein kurzes Nickerchen am Mittag zum Einsatz. Vorsicht: Die Récamiere wird besonders häufig synonym und damit missbräuchlich verwendet. Sämtliche gepolsterte Liegemöbel, die nicht komplett über alle Lehnen eines klassischen Sofas verfügen, fallen unter den Begriff der Récamiere.
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Sofa
Das Sofa ist der Klassiker unter den gepolsterten Sitz- und Liegemöbeln. Es ist in unzähligen verschiedenen Ausführungen, Farben, Formen und Größen erhältlich. Markant für das Sofa ist ein mehrteiliger Aufbau aus verschiedenen Lehnen, Polstern und Sitzflächen. Moderne Varianten haben häufig eine Schlaffunktion integriert, die sich insbesondere bei kleinen Räumen und Wohnungen lohnt. Alte Bezeichnungen für das Sofa, die teilweise aus anderen Sprach- und Kulturräumen stammen, sind unter anderem Diwan oder auch Kanapee.