2. Februar 2022, 16:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wir kennen das Problem: Man versucht, jemandem seinen Einrichtungsstil zu erklären, aber irgendwie kann man ihn nur schwer in Worte fassen. Es ist oft gar nicht so leicht, die Ästhetik zu beschreiben. Behelfsweise benützt man im Interior Design Begriffe wie Boho, Retro oder Minimalismus – aber so richtig überzeugend ist das auch nicht. Beim Zuhörer erweckt das häufig andere Assoziationen, die mit den eigenen Vorstellungen verknüpft werden.
Die eigenen vier Wände zu gestalten, ist für viele nicht ganz so einfach. Dazu benötigt man oft einen Experten, der einem dabei helfen kann, die eigenen Ideen umzusetzen – bestenfalls nach den eigenen Vorstellungen und mit Wow-Effekt! Was ist aber der Schlüssel zu einer guten Beratung in der Inneneinrichtung? Welche Fragen sind der Schlüssel zum Erfolg? Im folgenden Artikel verrät unsere Interior-Expertin, mit welchen Fragen Innenarchitektinnen einen persönlichen Zugang zu Ihnen bekommen, um Ihren Wohnstil besser zu definieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Was tragen Sie am liebsten?
Tun Sie sich schwer, Ihren Wohnstil zu definieren? Dann ist es zunächst ratsam, einen Blick in den Kleiderschrank zu werfen. Meistens findet man dort schon den ersten Hinweis darauf, von welchen Farben und Mustern man angetan ist. Die Frage, wo man denn gerne Shoppen geht und welche Kleidungsstücke dabei anprobiert werden, kann deshalb für Innenarchitekten sehr aufschlussreich sein. Denn diese Information lässt sich oftmals leicht auf den Einrichtungsstil übertragen. Zudem können Farben, Formen und Textilien die Ästhetik einer Person wiedergeben und somit auch schon verschiedene Einrichtungsstile erkennen lassen.
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2. Was hat Sie bei Ihrer letzten Reise beeindruckt?
Reisen inspiriert! Man ist entspannt und lässt es sich gut gehen – egal ob nun Strandurlaub, Stadturlaub oder irgendwo auf dem Land. Was sagt das Reisen aber jetzt über den eigenen Stil aus?
Bei den vielen Eindrücken unterwegs vergisst man schnell das traute Heim für eine Weile, sammelt aber unterdessen kleine Souvenirs, die man gerne mit nach Hause nimmt, um ein Stück Urlaub, vielleicht sogar ein Stück Leichtigkeit mitzunehmen. Wohin sind Sie denn das letzte Mal gereist, um sich ästhetisch inspirieren zu lassen? Und was waren Schlüsselerlebnisse während Ihres Aufenthaltes? Diese Fragen sind auf jeden Fall für die Definition Ihres Wohnstils für den Designer wichtig. Aber vielleicht auch für Sie selbst, um Ihrem eigenen Wohnstil näherzukommen. Denn der Einfluss von Reisen und Kultur beflügelt den Geist – und somit auch den Sinn für Ästhetik.
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3. Haben Sie inspirierende Bilder, die Ihren Wohnstil definieren?
Bilder sagen mehr als tausend Worte, heißt es. Und tatsächlich: Inspirierende Bilder helfen Designern unbestritten bei der Suche nach Ihrem eigenen Wohnstil. Deswegen sind Bilder, die man aus einer Zeitschrift ausschneidet oder bei Pinterest sammelt, bei einem Erstgespräch essenziell und vereinfachen die Suche nach dem Wohnstil für den Designer.
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4. Was ist Ihr Lieblingsrestaurant?
Nicht nur die Liebe geht durch den Magen. Wir verbinden mit gutem Essen auch ein wohliges Ambiente – ob nun beim Lieblingsitaliener oder in einem angesagten japanischen Sushi-Restaurant. Nichts passt besser als die Kombination von Gaumenfreude und stilvoller Einrichtung. Nicht um sonst schmücken „die schönsten Restaurants der Welt“ etliche Farbbildbände zur Inspiration.
Sollte der Innenarchitekt Sie beim nächsten Mal nach Ihrem Lieblingsrestaurant fragen, ist das keine Einladung zum Essen – er möchte mit dieser Frage nur ein Gefühl für Ihren Wohnstil erahnen und somit Ihren Wohnstil definieren. Denn schließlich geht man ins Lieblingsrestaurant nicht nur wegen der Speisekarte, sondern auch wegen der besonderen Atmosphäre.
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5. Was sind Ihre Fantasien und Träume?
Vielleicht sind Sie sich nicht sicher, wie Sie Ihren Wohnstil definieren sollen. Vielleicht wissen Sie auch gar nicht, ob Sie sich da festlegen können, weil ihr Zuhause ein Sammelsurium aus verschiedenen Wohnstilen ist. Dann ist es immer ratsam, sich seine Fantasien und Träume anzusehen. Wie würden Sie Ihre Wohnung in Ihrer Fantasiewelt einrichten? Was für ein Auto würden Sie gerne fahren?
Diese Fragen sind auf jeden Fall aufschlussreich und verraten so einiges über Ihren Charakter. In der Fantasiewelt ist man meist auch weniger verkrampft und äußert seine Wünsche und Träume leichter als im echten Leben. Man ist einfach unbefangener – und kommt sich selbst dadurch vielleicht sogar ein Stückchen näher.