29. April 2024, 5:18 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ob Hatha-Yoha, Ashtanga-Yoga oder Iyengar-Yoga – viele Menschen üben regelmäßig Asanas, sie praktizieren also Yoga. Doch in den eigenen vier Wänden ist es meist schwer, einen geeigneten Platz zu finden.
Laut einer Umfrage der GfK im Auftrag des Berufsverbands der Yogalehrenden aus dem Jahr 2023 nutzen die meisten für ihre Übungen das Schlaf- oder Wohnzimmer. Der Umfrage zufolge üben 74 Prozent der befragten Yogis zu Hause, 20 Prozent gehen dafür ins Yoga-Studio, 19 Prozent ins Fitness-Studio. Wer seine Übungen zu Hause machen möchte, braucht dafür nicht unbedingt viel Platz, ruhig und gemütlich sollte es aber schon sein. Expertinnen geben Tipps, wie das aussehen kann – und wie sich eine Yoga-Ecke in der Wohnung einrichten lässt.
1. Tipp: Es sollte aufgeräumt sein
Nur in einer strukturierten Umgebung, die wenig Raum für Ablenkungen lässt, kann man wirklich gut Asanas üben. Das bedeutet, wer sich eine Yoga-Ecke einrichten möchte, sollte zunächst einmal ausmisten und aufräumen. Fotos, bunte Dekoration oder Bücher sollten nicht die Möglichkeit der Ablenkung bieten.
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2. Tipp: Blick zum Fenster
Yoga lässt sich an verschiedenen Orten in der Wohnung üben. Am besten sucht man sich aber einen festen Ort, möglichst ohne Ablenkungen. „Das kann ein Platz im Wohnzimmer sein, manchmal auch eine Ecke in einem großen Schlafzimmer“, sagt Nora Böhm, die als Interieur Designerin in Köln unter anderem Yogastudios einrichtet. Wichtig ist, dass es keine aktiven Räume wie Kinderzimmer, Küche oder Flur sind.
Wer kann, wählt eine Ecke in der Nähe einer Heizung, um in ruhiger Position nicht zu frieren. Direkt vor dem Fenster muss man sich nicht unbedingt platzieren. Ein Fenster in Sichtweite zu haben, ist aber eine gute Idee. Denn Yoga sollte möglichst geschützt stattfinden, und es sei angenehm, den Blick nach draußen richten zu können, sagt Böhm.
3. Tipp: Mindestens zwei Quadratmeter Platz sollten es sein
Ein kleines Zimmer genügt, um Yoga praktizieren zu können. Für die Asanas, die Körperübungen beim Yoga, braucht man mindestens zwei Quadratmeter Platz. „Ideal ist es, wenn die Arme im Stehen nach oben gestreckt werden können, ohne die Decke zu berühren, und zu den Seiten ausgebreitet werden können, ohne an Wände oder Möbel zu stoßen“, sagt Jessica Fink vom Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland. Auch in der Rückenlage am Boden sollte es möglich sein, die Arme ausgestreckt hinter dem Kopf sowie ausgebreitet zu den Seiten abzulegen.
Wenn die Wohnung das nicht hergibt, können die Übungen variiert werden, zum Beispiel durch eine andere Armhaltung. „Bei Online-Live-Kursen gibt es oft die Gelegenheit, solche Probleme mit der Kursleitung zu besprechen und sich Alternativen zeigen zu lassen“, sagt Fink.
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4. Tipp: Dimmbare Lampen in der Yoga-Ecke sind empfehlenswert
Ist der Platz gefunden, stellt sich die Frage: Wie stattet man ihn am besten aus? „Die einen können sich am besten auf die Praxis konzentrieren, wenn der Raum um sie herum möglichst schlicht ist“, sagt Jessica Fink. Anderen helfen Kerzen, Blumen, Bilder oder Skulpturen, um sich aus dem Alltag zurückzuziehen und in eine ruhige Stimmung zu kommen.
Wichtig sei das Signal, dass man seinem Hobby Yoga dauerhaft Raum gibt, so Nora Böhm. Etwa, indem man die Ecke in sanften Farben gestaltet oder die Lieblingsaccessoires aufstellt. Auch dimmbare Lampen können für eine beruhigende Atmosphäre sorgen. Außerdem könne man vor der Yogapraxis Räucherstäbchen anzünden, um sich einzustimmen, so die Interieurdesignerin.
5. Tipp: Eine zusätzliche Matte bei einem Fliesenboden
Ohne sie geht’s nicht: Eine rutschfeste Yogamatte ist das Herzstück der Yoga-Ecke. Sie sollte ausreichend Halt bieten. Wer mag, kann auch mit Yogablöcken und Yogagurten arbeiten. „Für Atemübungen und Meditation sind Sitzkissen, Meditationsbänkchen, Stuhl oder Hocker wichtig“, sagt Jessica Fink.
Den Boden, auf dem man dann loslegt, kann man sich Zuhause zwar nicht immer aussuchen. Wer auf Fliesen oder einem anderen Bodenbelag üben muss, der sich trotz Matte sehr kalt oder hart anfühlt, kann aber eine zusätzliche Fellyogamatte unter die eigentliche Matte legen. An kalten Tagen ist eine Decke für die Entspannungsphasen sinnvoll.
6. Tipp: Ein Aufbewahrungsort für Utensilien
Da kommt ganz schön viel zusammen. Um die Utensilien nach einer Yoga-Einheit zu verstauen, bietet sich ein Korb an. Hat man mehr Platz, kann man auch ein kleines Regal aufstellen. „So ist alles immer griffbereit und muss nicht vor jeder Yogastunde zusammengesucht werden“, sagt Nora Böhm.
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7. Tipp: Bei Online-Kursen den Laptop an die Kopfseite der Matte stellen
Wer mit Online-Kursen übt, fragt sich womöglich: Wohin stelle ich dann den Laptop oder das Tablet am besten? Doch allzu viel Gedanken muss man sich darüber in der Regel gar nicht machen. Denn: „Idealerweise sollten die Übungen verbal so genau angeleitet sein, dass der Ton ausreicht, um sie auszuführen“, sagt Fink. Spätestens bei Übungen in Bauch- oder Rückenlage werde es sonst schwierig, den Bildschirm im Auge zu behalten und gleichzeitig zu praktizieren.
Böhm rät, den Laptop am Kopfende der Matte aufzustellen. In welcher Höhe, hängt davon ab, wofür man den Blick auf den Bildschirm benötigt. „Für Übungen am Boden ist es gut, den Laptop auf einen Couchtisch oder die Sitzfläche eines Stuhls oder Hockers zu stellen“, sagt Fink. Für Übungen im Stehen sei es besser, den Laptop auf Augenhöhe stehen zu haben, damit der Nacken nicht durch den Blick nach unten belastet wird. Bietet die Yoga-Ecke beide Möglichkeiten, kann der Laptop zwischendurch umgestellt werden.
Einfacher und effektiver ist es jedoch, sich mit den Übungen vertraut zu machen, sodass der Blick auf den Bildschirm nicht ständig nötig ist. Wer mit aufgezeichneten Videos übt, hat die Chance, sich das Video vorher einmal anzusehen.
Mit Material der dpa