10. September 2022, 5:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schon mal vom Zen-Stil gehört? Jetzt ist die ideale Zeit, sich mit der fernöstlichen Einrichtungsphilosophie einmal genauer zu befassen. Es lohnt sich – denn das Ziel ist es, ein Zuhause zum Wohlfühlen und Entspannen zu schaffen. myHOMEBOOK verrät, wie das Einrichten im Zen-Stil gelingt.
Gerade in Krisenzeiten sehnt sich der Mensch nach Orten der Entspannung. Wie kann das eigene Zuhause kann zu solch einem Ort werden? Eine gute Inspiration ist hier das Einrichten nach dem fernöstlichen Zen-Stil. Hierbei kommt es primär auf Harmonie, Balance sowie Erholung an. Der Geist soll so zu mehr Ruhe und Kraft finden, indem die eigene Einrichtung einen ständigen Bezug zur Natur herstellt, wodurch fast schon ein meditativer Wohnraum entsteht. Das mag spirituell klingen, ist aber durchaus effektiv. myHOMEBOOK verrät, wie sich das eigene Zuhause in wenigen Schritten im Zen-Stil einrichten lässt.
Wichtige Parameter
Beim Einrichten nach dem Zen-Stil gibt es einige Parameter zu beachten, um harmonische, wohltuende Wohnräume zu kreieren. So entsteht eine einladende Atmosphäre vor allem durch das Weglassen von allem Überflüssigen. Es empfiehlt sich also, vor der Neugestaltung der eigenen vier Wände einmal gründlich auszumisten.
Alles, was bleibt oder neu hinzukommt, beruht bestenfalls auf einem Design, das sich gänzlich auf Einfachheit und Funktionalität konzentriert. Solch ein durch und durch puristisches Konzept verleiht einem Raum deutlich mehr Ruhe und Kraft.
Gewissermaßen folgt das Gestaltungskonzept des Zen-Stils tendenziell den Regeln der Geometrie, darf aber hier und da auch asymmetrisch und somit dynamisch anmuten. Auf diese Weise gewinnt der Wohnraum an angenehmer Lebendigkeit. Der umgekehrte Fall, also ein Raum, in dem sämtliche Gegenstände und Gestaltungselemente einer streng symmetrischen Anordnung folgen, wirkt schnell künstlich und ungemütlich.
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Sanfte Palette an Naturtönen
Farblich orientiert sich der Zen-Stil vornehmlich an der Natur. Helle, neutrale Töne wie Creme, Perlmutt, Weiß, Grau, Braun, aber auch Rosé und Bleu bringen Ruhe sowie Gelassenheit. Und das gern auch mal im kompletten Uni-Look, also von der Decke übers Mobiliar bis hin zum Boden.
Allerdings ist pure Einfarbigkeit kein Muss, es darf durchaus auch zu komplementären Kontrasten kommen. Ebenso kann die Harmonie eines Raumes hier und da durch farbige oder kräftige Akzente wie beispielsweise Schwarz bei Accessoires und Kleinmöbelstücken aufgebrochen werden. Am besten eignet sich hierfür jedoch eine natürliche Akzentuierung mit den bunten Blüten einzelner Pflanzen.
Beruhigende Grünpflanzen
Pflanzen spielen eine große Rolle beim Einrichten im Zen-Stil, allerdings müssen es nicht unbedingt Blumen sein, die durch eine besonders schöne Optik oder einen wohlriechenden Duft hervorstechen. Hauptsache reichlich Grün lautet hier die Devise, denn das spendet dem Raum ebenso viel Sauerstoff.
Noch dazu geht von Zimmerpflanzen aufgrund ihrer natürlichen Farbgebung eine beruhigende Wirkung aus. Gern dürfen es entsprechend Pflanzen mit großen, dicken Blättern sein, aber auch kleinere Exemplare können bereits einen Effekt haben. Welche Grünpflanzen sieht die japanische Lehre hier nun vor? Neben Bambus und Bonsai wird im Zen-Stil gern auch mit der Dracaena-Pflanze, Schlangengras sowie Orchideen eingerichtet.
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Gedämpftes Licht
Helle Räume, die gern auch offen und groß in ihrer Architektur sind, eignen sich ideal für eine Einrichtung im Zen-Stil. Durch entsprechende Fensterfronten dringt reichlich natürliches Licht ein, wodurch abermals eine wohltuende Atmosphäre entsteht. Gleichzeitig verschmelzen so Außen- und Innenraum optisch mehr miteinander.
Für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raums dürfen gern noch weitere kleine Lichtquellen hinzugefügt werden. Ideal sind Leuchten, die sich auf verschiedenen Ebenen und an unterschiedlichen Orten im Raum befinden wie etwa Stehleuchten, Deckenspots, Tischleuchten sowie typisch japanische Laternen und Kerzen. Im besten Fall erstrahlen diese in einem weichen, sanften Licht wie gedämpftem Warmweiß. Kaltstichiges Licht dagegen wirkt schnell grell, hart und ungemütlich.
Minimalistische Möbel
Möbel des Zen-Stils zeichnen sich durch betonte Einfachheit und Geradlinigkeit aus. Kaum Details und kaum Schnörkeleien, stattdessen dürfen es leicht geschwungene Formen sein. Kennzeichnend für den Zen-Stil sind vor allem niedrige Möbel wie das für Japan typische Futonbett, das aufgrund seiner geringen Höhe zu einer gewissen Erdung beiträgt. Außerdem kommt es auch auf die Menge aller Möbel im Raum an, denn davon braucht es nicht sonderlich viele.
Eine optimale Balance entsteht, wenn sich nicht in jeder Ecke und an jeder Wand ein Möbelstück oder Accessoire befindet. Für einen guten Energiefluss im Raum sorgen Möbel aus weichen Naturmaterialien oder Massivholz, die zudem keinerlei scharfe Winkel oder Spitzen haben.
Ebenfalls charakteristisch für den fernöstlichen Einrichtungsstil sind Paravents sowie Schiebetüren an Möbeln, aber auch im Raum. Beide Elemente verleihen Räumen mehr Flexibilität, unterstreichen den minimalistischen Charakter des Zen-Stils und verbinden abermals das Außen mit dem Innen.
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Weiche (Natur-)Materialien
Auch die Art der Materialien konzentriert sich bei einer Einrichtung im Zen-Stil auf Natürlichkeit und Purismus. So sind Böden gern aus Holz oder auch Stein gemacht. Beide Qualitäten bringen ihre ganz eigene Textur mit, was Barfußlaufen zu einer Wohltat für die Fußsohlen werden lässt. Unschönes Wegrutschen wie bei glatten Fließen ist hier kaum möglich. Gleichzeitig wird durch den direkten Kontakt mehr Verbundenheit zum Erdboden und zur Natur hergestellt.
Typisch für eine fernöstliche Einrichtung ist außerdem Bambus, der im Zen-Stil besonders gern bei Möbeln zum Einsatz kommt. Als Ausgleich dienen geschmeidige Wohntextilien wie ein langfloriger Teppich am Holzboden sowie weiche Vorhänge aus Baumwolle oder Leinen am Fenster. Für die nötige Dosis Komfort im Raum sorgt eine kleine Auswahl an Dekokissen aus Wolle oder auch Satin.