30. August 2022, 11:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach Plänen der Bundesregierung sollen ab 2024 neu eingebaute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen. Das birgt Zündstoff.
Ab 2024 gelten strengere Regeln beim Heizungstausch. Neue Heizungen sollen dann zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen, wie die Tagesschau berichtet. Der neue Standard soll dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. So sieht es ein Konzept verschiedener Ministerien vor.
Um welche Heizungen handelt es sich?
Ist die alte Heizung kaputt, kann ab 2024 nur eine neue Anlage eingebaut werden, die die Klima-Bedingungen erfüllt. Die erreichen Immobilienbesitzer zum Beispiel durch den Einbau einer Wärmepumpe, die zu 100 Prozent mit Erneuerbaren arbeitet.
Der Haken: In vielen Altbauten ist der Austausch von alten Öl- oder Gasheizungen zu Wärmepumpen problematisch. Meist heißt das, dass Immobilienbesitzer tiefer in die Tasche greifen und vor dem Umbau aufwendig sanieren müssen.
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Welche Heizungen könnten den Standard erfüllen?
Neben Wärmepumpen gibt es alternative Heizsysteme. In einem Konzeptpapier von Bau- und Wirtschaftsministerium werden mehrere Vorschläge gemacht, unter anderem:
- Heizungsanlage mit Holzpellets
- Heizungsanlage, angeschlossen an Fernwärme
Zudem bieten sich hybride Heizungsanlagen an. So beispielsweise eine Kombination aus Wärmepumpe oder Solaranlage und Gasheizung. Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Gasheizung mit Biomethan oder grünem Wasserstoff zu betreiben. Beide Stoffe sind zwar erneuerbar. Der Haken: Sie sind derzeit rar vorhanden und dementsprechend teuer.
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Was bedeuten die Pläne für Immobilienbesitzer?
Auf jeden Fall merklich höhere Kosten. Und mehr Aufwand. Denn nicht jedes Gebäude ist gleich und verbraucht unterschiedlich viel Energie. Letztlich werden Besitzer individuell ausmessen und ausrechnen müssen, wie man die Vorgabe der 65-Prozent erreichen kann. Eines ist sicher: Die Pläne für neue Heizungen bergen Zündstoff.
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Förderantrag unbedingt vor Baubeginn stellen
Ob Wärmepumpe, Solarthermie oder Biomasse: Wer seine Heizung auf einen umweltfreundlicheren Standard umbauen möchte, bekommt unter Umständen Unterstützung vom Staat. Dabei sollte man aber gewisse Spielregeln beachten. Wann muss man den Förderantrag stellen?
„Auf jeden Fall bevor Sie mit der Maßnahme beginnen“, sagt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Denn das ist eine Fördervoraussetzung. Wer vor Antragstellung mit der Sanierung beginnt, verspielt die Zuschüsse. Idealerweise beantragen Sie die Förderung daher, wenn die Planungen für die Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen sind und verschiedene Angebote dafür vorliegen.
Für den Heizungsaustausch stellen Sie den Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Haben Sie den Antrag erfolgreich eingereicht, können Sie unverzüglich mit dem Bau beginnen. „Das ist nicht förderschädlich“, sagt Verbraucherschützer Brandis.
mit Material der dpa