
16. Mai 2022, 15:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit einiger Zeit macht sich auch in Deutschland ein eingeschlepptes Insekt breit. Wo sie auftauchen, richten Argentinische Ameisen im Garten großen Schaden an. Kann man sie bekämpfen?
Klein, aber sehr aggressiv – Argentinische Ameisen bereiten vielen Experten mittlerweile große Sorgen. „Linepithema humile“, wie die winzige Ameisenart auch bezeichnet wird, stammt ursprünglich aus Südamerika. Schon vor etwa hundert Jahren soll die Argentinische Ameise mit Handelsschiffen nach Europa eingeschleppt worden sein. Mittlerweile sind die kleinen Insekten weltweit auf dem Vormarsch. Auch in Deutschland breiten sich Argentinische Ameisen immer mehr aus. Wo sie auftauchen, richten die Insekten immense Schäden an.
Sind Argentinische Ameisen gefährlich?
Argentinische Ameisen sind für Menschen prinzipiell nicht gefährlich. Sie stechen und beißen Menschen nicht und schwärmen zur Paarung auch nicht aus. Einen Befall im Garten oder auf der Terrasse nimmt man daher zuerst gar nicht wahr. Umso heftiger sind die Schäden, die die kleinen Insekten anrichten. Im Garten vertreiben Argentinische Ameisen angestammte Ameisen-Arten und Insekten, die wichtig für die Bestäubung von Pflanzen sind.
Blattläuse werden durch die Ameisen angelockt
Ein Alptraum, nicht nur für Hobbygärtner: Wo sich die invasiven Ameisen aus Südamerika breitmachen, errichten sie mitunter riesige Kolonien. Die Experten der ARD-Sendung „Planet Wissen“ bezeichnen die Insekten sogar als das „Größte Raubtier der Welt“.
Argentinischen Ameisen ernähren sich zudem von der Milch der Blattläuse. Die zuckerhaltige Ausscheidung ist für die Ameisen ein wahrer Leckerbissen. Durch die „Pflege“ der Pflanzenschädlinge können sie sich im Garten jedoch stark vermehren. Unterirdische Nester können zudem Pflanzenwurzeln schädigen. Und auch der Rasen kann unter den Ameisen leiden und braune Flecken bekommen.
Zu große Hitze oder Kälte können die Ameisen nicht vertragen. In Gegenden mit einem milden Klima verbreiten sich die Ameisen jedoch rasant. Die eingeschleppten Schädlinge suchen mitunter Schutz und Nahrung in beheizten Wohnräumen.
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Warum sind die Ameisen ein Problem?
Die invasiven Ameisen sind vor allem für die Umwelt ein Problem. Warum? Argentinische Ameisen sind äußert effizient, aggressiv und treten in Massen auf. Und wo sie auftauchen, verdrängen sie heimische Ameisen. Was dann droht: Das Öko-System kippt, die Bodenqualität leidet.
Die Viel- und Allesfresser besitzen einen schier unstillbaren Appetit. Auf dem Speiseplan stehen nicht nur Pflanzen, Honigtau oder Nektar, sondern auch lebendige Insekten und Aas. Die gefräßigen Ameisen halten jederzeit nach neuen Futterquellen Ausschau. Nahrung erspüren sie über lange Distanz. Auf dem Speiseplan stehen auch Lebensmittel aus der Küche. Einmal befallen, drohen Lebensmittel mit Krankheitserregern kontaminiert zu werden.
Wie sehen Argentinische Ameisen aus?
Die Arbeiterinnen besitzen eine helle bis dunkelbraune Färbung. Mit nur zwei Millimeter sind sie deutlich kleiner als hiesige, schwarze Ameisen mit einer Körpergröße von drei bis fünf Millimetern.
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Kann man die Horror-Ameisen vertreiben?
Die invasiven Ameisen sind recht zäh und lassen sich kaum stoppen. Forscher haben im Labor Versuche mit Pheromonen durchgeführt. Ob das hilft, ist noch nicht ganz klar. Womöglich kann ein handelsübliches Breitbandinsektizid helfen.