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Elektro-Bauteile

Bundesnetzagentur warnt vor mangelhaftem Zubehör bei Balkon-Solaranlagen

Balkon-Solaranlage
Bei Balkon-Solaranlagen kommt es auch auf die richtigen Elektro-Bauteile an Foto: Getty Images / Astrid860
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myHOMEBOOK Redaktion

13. Juni 2023, 5:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

In Zeiten der Energiewende werden sie immer beliebter: Solarkraftwerke für den Balkon. Doch beim Kauf der Komponenten ist Vorsicht geboten. Vor allem der Wechselrichter könnte mangelhaft sein.

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Mit Balkon-Solaranlagen – auch „Balkonkraftwerke“ genannt – lässt sich Sonnenenergie für den eigenen Haushalt nutzen. Die Geräte werden immer beliebter und sind auch für Mieter eine Option. Bei Kauf und Montage sind allerdings einige Faktoren zu beachten. Die Bundesnetzagentur hat nun vor mangelhaften Elektro-Bauteilen für Balkon-Solaranlagen gewarnt. Leider gebe es im stationären und im Onlinehandel zahlreiche Wechselrichter für Balkon-Solaranlagen, die unzulässig oder auch potenziell gefährlich seien, sagte Behördenpräsident Klaus Müller laut einer Mitteilung.

Mängel bei Wechselrichtern für Balkon-Solaranlagen

So seien der Netzagentur Solarwechselrichter aufgefallen, bei denen unerlaubterweise kein CE-Kennzeichen, keine deutsche Bedienungsanleitung oder keine deutsche Händleradresse zu finden war. Andere Geräte hätten bei messtechnischen Untersuchungen Mängel aufgewiesen und beispielsweise gesetzliche Grenzwerte für elektromagnetische Verträglichkeit überschritten.

Update vom 8. August 2023: Die Kollegen von Computer BILD (gehört wie myHOMEBOOK zur Axel Springer SE) haben in ihrem Testlabor einen potenziell lebensgefährlichen Fehler bei einem Wechselrichter festgestellt. Es handelt sich um den Wechselrichter „MIC 600TIL-X“ des chinesischen Herstellers Growatt. Dieser wurde speziell für Balkonkraftwerke hergestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Abschaltautomatik, die bei einem Stromausfall greifen sollte, zu langsam reagiert (0,9 Sekunden anstatt 0,2 Sekunden). Zudem erhöht der Wechselrichter die Wechselspannung von 230 Volt auf bis zu 460 Volt. Zieht man den Stecker des Wechselrichters und berührt innerhalb des Zeitraums den Kontakt, kann man einen Stromschlag bekommen. Bereits ab 50 Volt kann es lebensgefährlich werden. Zudem können dabei andere Geräte im Stromnetz beschädigt werden.

Mehr dazu: Ab wann sich eine Solaranlage auf dem Balkon lohnt

Wie funktionieren Wechselrichter?

Wechselrichter wandeln den von Balkon-Solaranlagen produzierten Gleichstrom in Wechselstrom um. Im einfachsten Fall muss für den Anschluss nur ein Stecker in eine vorhandene Steckdose gesteckt werden. Der Strom aus dem Solargerät fließt dann zu den Elektrogeräten. Im Gegenzug wird weniger Strom aus dem Netz bezogen. Die Anlagen sind als Balkonkraftwerke oder Steckersolarmodule bekannt.

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Worauf sollte man beim Kauf achten?

Die Behörde empfahl Verbraucherinnen und Verbrauchern, bei Online-Bestellungen bei seriösen und bekannten Quellen einzukaufen und sich vorher etwa bei Verbraucherzentralen zu informieren. Achten sollten Kunden auch darauf, dass der Steckertyp in Deutschland verwendbar ist.

Das sind Anzeichen für seriöse Produkte: Eine Adresse in der EU, unter der der Anbieter oder sein Partner zu erreichen ist, das CE-Kennzeichen, Angaben zu allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie Widerrufs- und Rückgabebelehrungen. Die Verfügbarkeit einer deutschsprachigen Bedienungsanleitung ist ebenso wichtig wie ein für Deutschland passender Steckertyp des Wechselrichters.

Ein zu günstiger Preis sollte hingegen misstrauisch machen. Wer sich unsicher ist, sollte dem Anbieter gezielt Fragen zum Produkt stellen, so die Bundesnetzagentur. Seriöse Verkäufer antworteten in der Regel schnell und gerne.

mit Material der dpa

Themen Photovoltaik Strom

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