23. August 2022, 14:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das könnte Heimwerker und Hobbygärtner kalt erwischen: Aufgrund der steigenden Energiekosten erwägen Baumärkte und Gartencenter einen drastischen Schritt.
Die Auswirkungen der Energiekrise sind immer deutlicher zu spüren – und zwar in verschiedenen Bereichen des Lebens. Nachdem es erst in den vergangenen Corona-Lockdowns zu Schließungen und Einschränkungen bei Baumärkten und Gartencentern gekommen ist, erwägen die Betreiber erneut, auf die aktuelle Krise bei der Energieversorgung zu reagieren. Was steckt dahinter? Wie ist die Lage bei den Märkten?
Baumärkte und Gartencenter reagieren auf Energiekrise
Laut Medienberichten rüstet sich die Baumarkt-Branche für die Energiekrise und spricht sogar über mögliche verkürzte Öffnungszeiten oder gar Schließungen im Herbst und Winter. Das sagte Dr. Peter Wüst, Geschäftsführer des Handelsverbands Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) in einem Interview mit der Lebensmittelzeitung. Allerdings soll es sich dabei nicht um generelle und flächendeckende Schließungen handeln, wie zunächst befürchtet. Zudem seien Baumärkte auch systemrelevant, vor allem, auch wenn es darum geht, die eigenen vier Wände energiesparend zu gestalten.
Zunächst würden die Betreiber überlegen, wie man mit dem drohenden Gasnotstand am besten umgehe. Wie der Baumarkt-Verband mitteilt, würde im Extremfall kein Weg an vorübergehenden Schließungen vorbeiführen, um Strom- und Heizkosten zu sparen. myHOMEBOOK hat bei den großen Baumarkt-Ketten nachgefragt.
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Energiekrise – müssen Baumärkte und Gartencenter wirklich schließen?
myHOMEBOOK hat sich bei den Pressestellen von Hornbach, Toom, OBI und Bauhaus erkundigt. Die Baumärkte konnten Entwarnung geben, aber nehmen das Thema durchaus ernst.
Seitens OBI heißt es auf myHOMEBOOK-Anfrage, dass man von den Auswirkungen der Energiekrise betroffen sei – und zwar in Form von gestiegenen Nebenkosten in den mehr als 350 Märkten. Zudem würden sich die „Auswirkungen in unserem Sortiment durch die gestiegenen Rohstoffpreise, die unterbrochenen Lieferketten sowie die Inflation“ bemerkbar machen. Schließungen von Märkten oder verkürzte Öffnungszeiten seien zum aktuellen Zeitpunkt nicht geplant. Allerdings seien die Betreiber der Filialen frei in ihrer Entscheidung.
„Bei Toom sind keine Schließungen oder Teilschließungen aufgrund der Energiekrise geplant“, erklärte Daria Ezazi, Fachbereichsleiterin Unternehmenskommunikation bei Toom. Und auch bei Hornbach sieht es so aus, als ob die Märkte offen bleiben. „Schließungen oder reduzierte Öffnungszeiten sind bei uns aktuell nicht geplant“, sagt Hornbach-Sprecher Florian Preuss auf myHOMEBOOK-Anfrage.
Allerdings habe man einen „Stufenplan“ entwickelt, der sich am Notfallplan Gas der Bundesregierung orientiert, um mit der Energiekrise zurechtzukommen. „So ist beispielsweise vorgesehen, temperaturempfindliche Ware wie Zimmerpflanzen, Tierfutter oder Spachtelmasse in höher beheizten Zonen zu bündeln oder durch Abdeckungen zu schützen“, erklärt Preuss. Dabei erwähnt er auch die „wesentliche Rolle bei der Sicherstellung der Versorgung unserer Kunden mit Produkten, die zum Beispiel für dringende Reparaturen (Wasserver- und -entsorgung, Elektrizität, Frostschäden im Winter, etc.) benötigt werden.“
Seitens Bauhaus heißt es, man habe „die aktuelle Entwicklung der Energieversorgung fest im Blick“. Tatsächlich bereite man sich vorsorglich „auf mögliche Szenarien vor“. Sollte sich die Lage noch weiter zuspitzen, könnte etwa das „Herabsenken der Innenraumtemperatur zum Einsatz kommen“. Von einer generellen Schließung war bei Bauhaus keine Rede.