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Billy, Tulip Chair, 214

Berühmte Möbel und ihre Geschichte

Gewusst, woher das Billy-Regal seinen Namen hat?
Gewusst, woher das Billy-Regal seinen Namen hat? Foto: Getty Images
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myHOMEBOOK Redaktion

6. Mai 2019, 10:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Billy von Ikea ist 40 Jahre alt. Viele Millionen Haushalte haben das Regal zu Hause, vielleicht auch Sie. Doch wissen Sie, warum Billy diesen Namen trägt? Hier ist die Geschichte – und die einiger anderer berühmter Möbel.

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Billy, den kennt jeder. Genauer gesagt: Das kennt jeder. Es handelt sich um das berühmte Billy-Regal von Ikea. Warum heißt es eigentlich so? Heute ist das Regal Billy 40 Jahre alt und wird circa 4,5 Millionen mal pro Jahr produziert.

Designstücke in Serie

Mit der Zeit ist es so beliebt geworden, dass 1992 ein wahrer Shitstorm auf Ikea niederging, als es das Regal Billy abgeschafft hatte. „Sie haben uns beschimpft. Sie haben uns geschmeichelt. Sie haben uns bestochen. Sie haben es geschafft. Billy ist zurück“, hieß es daraufhin in einer Anzeige von Ikea.

  Werbeaktion zur Rückkehr des Billy-Regals
Ikea wagte es, kurzzeitig das Billy-Regal aus dem Sortiment zu nehmen. Das führte zu Protesten – und 1992 dieser Werbeaktion des Unternehmens.

Zu vielen berühmten Möbel gibt es solche Geschichten. Ihre Entstehung ist häufig auch ein Zeugnis der Zeit. Sie sind so häufig gekauft worden, weil es neue Möglichkeiten der Materialverwendung oder der Produktion gab.

Stuhl 214 von Michael Thonet

  Kaffeehausstuhl «214» von Michael Thonet
Der typische Kaffeehausstuhl mit schlichtem Gestell und einer Sitzfläche aus Flechtwerk stammt von Michael Thonet und heißt «214».

Ein gutes Beispiel dafür aus dem 19. Jahrhundert – der Stuhl 214 der Firma Thonet. Allein bis 1930 wurde er 50 Millionen mal verkauft – und unzählige Male kopiert. Auch heute kennt man den 214 noch gut – den typischen Kaffeehausstuhl mit einer Sitzfläche aus Flechtwerk. Er stand in hunderten Cafés und auch im Restaurant des Pariser Eiffelturms. Von dem übrigens soll einer Legende nach, die Thonet selbst weitergibt, 1889 einer dieser Stühle aus 57 Metern nach unten gestürzt und unbeschadet angekommen sein.

Der Stuhl 214 wurde 1859 von Tischlermeister Michael Thonet entworfen. Er schaffte es, mit Hilfe von Druck und Dampf, lange Holzstäbe elastisch zu machen – ein Grundstein für die serielle Massenproduktion und arbeitsteilige Fertigung. Bis heute wird der Stuhl auf die gleiche Weise produziert wie früher.

Auch interessant: Die Saison-Trends für Möbel

Eames Plastic Chair

  Kunststoffschale und Stahldraht
Die Stühle namens Eames Plastic Chair für Vitra haben eine Kunststoffschale. Heute gibt es sie zwar mit unterschiedlichen Beinen, das Ursprungsmodell war aus Stahldraht.

Ein anderer Stuhl, der bei vielen Menschen im Original oder als Kopie zu Hause steht, hat eine durchgängige Schale aus Plastik auf dünnen Holz- oder Metallfüßen. Die Plastic Chairs sind ein Produkt des Designerpaares Charles und Ray Eames.

Die Designer reichten den Entwurf 1948 bei einem Wettbewerb für kostengünstiges Möbeldesign ein. Sie wollten einen industriell produzierbaren Stuhl für den privaten Einsatz anbieten. Da die ursprüngliche Metallschale zu teuer war, suchten sie günstigere Alternativen und stießen auf fiberglasverstärktes Polyesterharz (Verkauf ab 1950). Sie sind laut der Firma Vitra die ersten seriell hergestellten Kunststoffstühle. Nach einer kurzen Pause wurden die Stühle in den 1990er Jahren aus Polypropylen gefertigt, das erschwinglicher und ökologischer ist als Fiberglas.

Panton Chair

  Weltberühmte Panton Chairs
Die Frau von Verner Panton, Marianne Panton, auf einem der weltberühmten Panton Chairs (ca. 1970).

Der erste Stuhl, der komplett aus einem Stück Kunststoff gefertigt wurde ist der Panton Chair, ebenfalls von Vitra. Seine Entwicklung dauerte ungewöhnlich lang: Der Entwurf entstand bereits in den 1950er Jahren, seit dem Jahr 1999 kann der Stuhl seiner Grundidee entsprechend produziert werden. Leider erst nach dem Tod des Designers Verner Panton (1926-1998).

Das Problem war der Kunststoff. Vitra spricht von einer „kaum zu bewältigende Herausforderung“, die Formvorstellungen des Designers mit den Möglichkeiten der damaligen Kunststofftechnik in Einklang zu bringen. Das Problem bestand bis in die 1990er Jahre. Erst 1999 konnte eine Lösung produziert werden, die Vernon Panton von Anfang an im Sinn hatte: Dank neuer Spritzgussverfahren für Polypropylen wurde der Stuhl ein preiswertes Industrieprodukt.

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Tulip Chair vcn Eero Saarinen

  Tulip Table von Eero Saarinen
Der Tulip Table von Eero Saarinen für Knoll International hat passende Begleiter, die Tulip Chairs. Ihr Markenzeichen: Ein Bein beziehungsweise ein Fuß.

Immer wieder haben Stühle die Designgeschichte geprägt. So auch der Tulip Chair von Eero Saarinen für Knoll International sowie der gleichnamige Tisch. Sie werden von einem einzigen, unten breit auslaufenden Fuß getragen. Die Form erinnert an eine Tulpe. Von dem Designer ist überliefert, dass er der „hässlichen, verwirrenden, unruhigen Welt“, dem „Slum der Beine“ die er unter anderen Stühlen und Tischen wahrgenommen habe, eine Ende setzen wollte.

Fünf Jahre brauchte die Entwicklung. Die Möbel gehören heute zu den Klassikern. Stuhl und Tisch wurden unzählige Male kopiert, und ihre Form hat jeder schon mal gesehen. Und Knoll International selbst hat die Pedestal Collection seit 1958 nonstop produziert.

Themen Möbel
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