2. Januar 2024, 15:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Blauregen ist ein echter Hingucker im Garten. Die blauen Blüten haben eine enorme Strahlkraft und sind wunderschön anzusehen. Jetzt ist der Blauregen zur Giftpflanze des Jahres 2024 gewählt worden.
Der Botanische Sondergarten in Hamburg-Wandsbek kürt seit 2005 jedes Jahr die Giftpflanze des Jahres. Abstimmen kann man online und jeder kann teilnehmen. Für 2024 ist der Blauregen zur Giftpflanze des Jahres gewählt worden. Dabei findet man die hübsche Kletterpflanze in zahlreichen Gärten oder auch als Sichtschutz auf Balkonen.
Was den Blauregen so giftig macht
Die Samen des Blauregens gelten als besonders giftig. Aber auch die Wurzel, Rinde und Früchte sind giftig. Die Samen und Hülsen enthalten Lectine, die Rinde und Wurzeln enthalten den Wirkstoff Wistarin. Nach dem Verzehr der Samen oder anderer giftiger Pflanzenteile kann es laut der Giftzentrale Bonn zu Magenbeschwerden kommen. Auch ein Kreislaufkollaps, Schwindel und Kopfschmerzen seien möglich.
Obwohl man den Blauregen zur Giftpflanze des Jahres 2024 gewählt hat, ist er dennoch eine beliebte Gartenpflanze. Wer allerdings kleine Kinder oder Haustiere hat, sollte auf das Gewächs verzichten.
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Blauregen im Garten und auf dem Balkon
Da es sich beim Blauregen um eine Kletterpflanze handelt, wird diese häufig im Garten oder auf dem Balkon so gepflanzt, dass sie ein schattiges Plätzchen bietet. Damit das Gewächs gut ranken kann, benötigt es etwa eine Pergola, einen Torbogen oder ähnliches.
Der winterharte Blauregen mag es gerne sonnig und warm und bevorzugt außerdem nährstoffreiche Böden. Staunässe sollte aber vermieden werden.
Der Blauregen wird erst zum Hingucker, wenn zwischen Mai und Juni die imposanten blauen Blüten blühen. Die Rispen werden zum Teil bis zu 30 Zentimeter lang – die gesamte Pflanze kann sogar bis zu 30 Metern hoch wachsen und gilt deshalb als starkwüchsig.
Die Wahl zur Giftpflanze: Bereits seit 2005 wird die Giftpflanze des Jahres vom Botanischen Sondergarten Hamburg-Wandsbek präsentiert. Bei der Abstimmung kann man vorab auch eigene Vorschläge einbringen – am Ende kann man dann in der Regel zwischen fünf Pflanzen auswählen. Die Pflanze mit den meisten Stimmen wird dann zur Giftpflanze des Jahres gekürt. Die Idee der Wahl ist es, dass sich mehr Gedanken über die Giftigkeit und Wirkung einiger Pflanzen gemacht wird und dies dann etwa auch bei der Gartengestaltung berücksichtigt.
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Spargel landet auf Platz 2
Neben dem Blauregen standen noch weitere Gewächse zur Wahl der Giftpflanze 2024: Jakobskreuzkraut, Glücksklee, Narzisse und Gemüsespargel. Wäre letzterer gekürt worden, wäre das vermutlich ähnlich überraschend gewesen wie es schon die Sieger in den vergangenen zwei Jahren waren. 2022 siegte die Kartoffel, 2023 die Petersilie. Der Spargel hat es diesmal aber nur auf den zweiten Platz geschafft. Und keine Sorge: Das beliebte Gemüse kann man, obwohl es als Giftpflanze des Jahres zu Wahl stand, dennoch weiter essen. Denn nicht die Stange, sondern die roten Beeren des Spargellaubes sind giftig.
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Die Giftpflanzen der vergangenen Jahre
Jahr | Name | Hauptwirkstoffe |
2005 | Blauer Eisenhut | Aconitin |
2006 | Pfaffenhütchen | Evonin, Herzglykoside |
2007 | Roter Fingerhut | Digitoxin |
2008 | Herkulesstaude | Furocumarine, Psoralen |
2009 | Tabak | Nikotin |
2010 | Herbstzeitlose | Colchizin |
2011 | Eibe | Taxin |
2012 | Gemeiner Goldregen | Cytisin |
2013 | Kirschlorbeer | Prunasin |
2014 | Maiglöckchen | Convallatoxin, Convallatoxol, Convallosid, Desglucocheirrotoxin |
2015 | Rittersporn | Diterpenoide, häufig Methyllycaconitin |
2016 | Kalifornischer Mohn | Alkaloide |
2017 | Tränendes Herz | Isochinolin-Alkaloide, Protopin, Sanuinarin, Chelerythrin, Cularin |
2018 | Wunderbaum | Rizin |
2019 | Aronstab | Oxalat, Saponin, Coniin |
2020 | Schwarze Tollkirsche | Hyoscyamin, Scopolamin |
2021 | Schlafmohn | Morphin, Codein |
2022 | Kartoffel | Solanin |
2023 | Petersilie | Apiol |
2024 | Blauregen | Lectine, Wistarin |