3. Juli 2020, 10:59 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der anhaltende Trockenheit in den letzten Jahren haben die Wälder in Deutschland geschwächt. Das kommt dem Borkenkäfer zugute, der als einer der gefährlichsten Schädlinge in der Forstwirtschaft gilt. Er befällt die bereits angegriffenen Bäume – und zwar nicht nur Fichten, sondern auch andere Arten.
Update vom 3. Juli 2020: Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW gab neue Erkenntnisse über den Befall durch Borkenkäfer bekannt. Der Schädling fällt demnach nicht mehr nur über den Fichtenbestand in Wäldern her, sondern auch über Douglasen und Kiefern. Hintergrund: Die rasante Vermehrung der Forstschädlinge. Vor allem in Nordrhein-Westfalen seien die Waldschäden im vergangenen Jahr besonders drastisch aufgrund von Dürre und Sturmschäden. Auch erfahrene Forstwirte seien von den Entwicklungen überrascht.
Geschwächte und gesunde Bäume gefährdet
Borkenkäfer finden eigentlich nur in absterbenden oder kränkelnden Bäumen ideale Voraussetzungen für die Brut, wie der Nabu informiert. Welche Bäume sie anfallen, ist abhängig von ihrer Art. Es gibt unterschiedliche Borkenkäferarten – die gefährlichsten sind der Buchdrucker und der Kupferstecher. Beide greifen vor allem Fichten an. Sie legen zuerst unter der Baumrinde Kammern und Gänge an und vermehren sich dann dort.
Normalerweise verfügen Bäume über einen Schutzmechanismus, der derartige Angriffe mit Harzfluss abwehren soll. Sind die Bäume allerdings schon beschädigt oder geschwächt, funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr.
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Nach extremen Wetterbedingungen kann es aufgrund von ausreichend Brutmaterial zu einer Massenvermehrung der Käfer kommen. Das ist in einigen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg der Fall. Dann steigt die Käfer-Population so stark an, dass auch die Abwehrmechanismen von gesunden Bäumen nicht mehr ausreichen, um Massenangriffe der Borkenkäfer abzuwehren.
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Befallenes Holz entsorgen
Um weitere Schäden in den Wäldern verhindern zu können, muss man das befallene Holz schnell schlagen, entrinden und abtransportieren. Als eine Maßnahme eines intensiven Waldschutz-Managements fördert das Land deshalb jetzt das Hacken von Holz, das potenziell von Borkenkäfern befallen werden könnte. Am besten verbrennt man die gehackten Holzstücke direkt.
Außerdem fokussiert man sich mittlerweile auf die Förderung präventiver Maßnahmen. Beispielsweise sollen Waldbesitzer Equipment gestellt bekommen, mit dem sie Schäden zukünftig minimieren können. Außerdem wurden sie dazu aufgerufen, von nun an bis in den September hinein mindestens einmal wöchentlich ihre Fichtenbestände zu kontrollieren.