28. Januar 2022, 6:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Beim Corona-Schutz können CO2-Melder helfen. Sie erfassen, wann Luft im Raum nicht mehr frisch ist und sind damit Indikator, wann man lüften sollte. Die Stiftung Warentest hat Geräte getestet.
Bei der Bekämpfung von Corona-Infektionen ist das häufige Lüften von Räumen wichtig – und dabei können CO2-Melder helfen. Die Stiftung Warentest hat elf von 15 Geräten zur Messung der Luft in Räumen die Note „gut“ gegeben.
Was können CO2-Melder?
Sie zeigen an, wann die Luft in einem Raum „verbraucht“, also nicht mehr frisch ist. Die Geräte erinnern mehrfach am Tag daran, die Fenster zu öffnen. Was im Alltag vor Corona für ein gutes Raumklima sorgte, kann jetzt für die Gesundheit entscheidend sein. Denn häufiges Lüften gilt als eine der wichtigen Maßnahmen zum Schutz vor der Übertragung einer Corona-Infektion innerhalb von Räumen.
Konkrekt erkennen können die CO2-Melder nicht die Viren in der Luft. Sie messen den Gehalt von Kohlendioxid (CO2), ein farb- und geruchloses Gas, das wir ausatmen. Und mit unserer Atmenluft gelangen Aerosole aus unseren Lungen mit in den Raum, die Viren transportieren können. Die CO2-Melder sind damit gerade an kalten Wintertagen, wenn zu häufiges Lüften unangenehm wird, ein Indikator, wann man die Fenster und Türen spätestens aufmachen sollte.
Das ist in normalen Zeiten mit Blick rein auf das gute Wohnklima bei einem Wert ab über 1000 ppm (Teile pro Million) allmählich der Fall, spätestens bei 1400 ppm sollte gelüftet werden. Während der Pandemie sollte man aber besser schon ab 800 ppm für Luftaustausch sorgen. Das rät die Stiftung Warentest mit Verweis auf den Experten Konstantinos Stergiaropoulos, Professor für Heiz- und Raumlufttechnik an der Universität Stuttgart.
Wie gut erkennen die getesteten Geräte diese Werte?
Das ist ein Manko: Die Schwellenwerte sind nicht bei allen Geräten verstellbar. Das bedeutet, die gut bewerteten Geräte springen erst ab dem Bereich von 1000 ppm auf die Warnfarbe Gelb und noch später auf Rot. Die Mehrheit der getesteten Geräte zeigt im Display aber zusätzlich die Messwerte an, auf die man daher bewusst achten muss.
Allerdings waren die Tester mit den Anzeigen und Warnfarben auch nicht immer zufrieden: Nicht alle CO2-Ampeln und -Messgeräte zeigen bei einer CO2-Konzentration von 1400 ppm im Raum Rot, sondern reagieren erst später, so die Zeitschrift „test“ (Ausgabe 2/2022).
Das sind die Testsieger
Testsieger sind bei den Geräten mit Ampel und einem zusätzlichen Display mit Messanzeige folgende Luftqualitätsmessgeräte:
- Safe von Hama (Note 1,8)
- AirCO2ntrol 5000 von TFA Dostmann (1,8)
- Voltcraft Co-60 von Conrad (1,9)
- RM 100 von Ebro (1,9)
- AIR2COLOR PRO von Renz (1,9)
- PCE-RCM 16 von PCE (2,2)
- CL 11 von Rotronic (2,2)
- View Plus von Airthings (1,9)
Bei den Ampeln ohne Display lagen folgende Modelle vorne:
- Caru von Air (Note 1,6)
- aeromio von AddAid (1,8)
- LuftLicht (2,2)
Wofür eignen sich die Geräte?
Die Stiftung Warentest hat Melder für Wohnräume, aber auch größere Ampeln getestet. Sie können die Luftkonzentration in Klassenzimmern und großen Büros erfassen. Aber: Die Geräte sind nicht gerade günstig. Der billigste gut bewertete Melder kostet 63 Euro, eine große Ampel für Klassenräume um die 250 Euro.
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Wie lüfte ich am besten, wenn die Geräte sich melden?
Am schnellsten tauscht sich verbrauchte gegen frische Luft beim Stoß- und Querlüften aus. Denn durch weit geöffnete Fenster, die nach Möglichkeit gegenüber liegen, bildet sich ein Luftsog. Dauerlüften durch gekippte Fenster ist ineffizient, denn darüber wird nur wenig Luft ausgetauscht – selbst wenn man die Fenster lange auf Kippstellung lässt.
Ein Expertengremium des Umweltbundesamtes rät zum Infektionsschutz, normale Wohnräume für durchschnittlich 10 bis 15 Minuten je Einheit stoßzulüften. Im Winter können bei großen Unterschieden zwischen der kalten Außen- und der beheizten Innenluft auch schon 5 Minuten reichen. Im Sommer sollten es etwa 20 bis 30 Minuten sein. Hat man viele Besucher im Raum, sollte während der ganzen Zeit gelüftet werden.