23. Mai 2019, 4:59 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt hat die Gurke zum Gemüse des Jahres 2019 / 2020 gewählt. Sie ist wasserreich, kalorienarm und stammt aus der Heimat. Ihre Vielzahl an positiven Eigenschaften führte aber nicht zur Auszeichnung, sondern die etlichen unbekannten Sorten, auf die jetzt aufmerksam gemacht werden soll.
Die Gurke ist zum Gemüse der Jahre 2019/20 gewählt worden. So einen Titel erhalten in der Regel Pflanzen, die irgendwie in Not sind, oder erst bekannt gemacht werden sollen. Beides scheint auf die Gurke nicht zuzutreffen. Doch: Die Gurke ist sehr vielfältig – und ein Großteil der einstigen Vielfalt ist verschwunden, erläutert der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, der den Titel vergeben hat.
Die Gurke stammt aus Indien
Die Gurke zählt zu den Kürbisgewächsen, erklärt Kim Sharon Leary, Fachberaterin für Kleingärten aus Mühlheim an der Ruhr. Ursprünglich stammt die Wildform aus Indien, wo das Gemüse nachweislich bereits seit 3000 Jahren als Kulturpflanze angebaut wird.
Mit der Zeit sind viele Varianten entstanden. Bei uns beliebt sind vor allem Freilandgurken für das Einkochen oder für Schmorgerichte und Schlangengurken für den Salat.
Welche Sorte sich für den Eigenanbau empfiehlt
Wer nur Platz für eine Variante hat, dem empfiehlt Gärtnermeister Theo Reintges aus Rheinberg die leicht stacheligen und knapp 300 Gramm schweren Landgurken.
„Für den Hausgarten sind diese kleineren Gurken besser geeignet, weil sie weniger krankheitsanfällig sind und auch noch bei niedrigen Temperaturen zufriedenstellend wachsen.“ Gut für erste Erfahrungen eignet sich die robuste Sorte ‚Delicatess‘.
Wo baue ich Gurken am besten an?
Leary rät, je nach Sorte zu entscheiden, ob man das Beet im Freien oder im Gewächshaus vorzieht. Vor allem bei Schlangengurken gibt es mittlerweile Sorten, die eher für das Gewächshaus geeignet sind – etwa die F1-Hybride ‚Dominica‘. Auch für den Kübel auf dem Balkon gibt es Züchtungen, etwa die Salatgurken ‚Silor F1‘ und ‚Iznik‘.
Brauchen Gurken eine Rankhilfe?
Gurken entwickeln lange Triebe. „Wenn die Ranken Halt finden, zieht sich Pflanze kletternd nach oben“, erklärt Leary. Die Expertin rät in der Tat auch dazu, eine Kletterhilfe anzubieten, denn daran wird die Pflanze besser mit Licht versorgt.
Welche Pflege brauchen die Gurken?
Das A und O ist die gleichmäßige Wasserversorgung der Gurken. Bei Trockenheit nehmen die Bitterstoffe im Fruchtfleisch zu. Gärtnermeister Reintges rät, von unten zu gießen – also direkt an der Erde. Gurken benötigen einen lockeren, humosen Boden mit guter Wasserhaltefähigkeit, ergänzt Reintges.
Zugleich aber sollte sich keine Staunässe bilden. Da Gurken zu den Starkzehrern zählen, brauchen sie auch einen Boden mit hohem Nährstoffgehalt. Man sollte ihn also mit frischem Kompost oder verrottetem Stallmist aufbereiten, damit die Pflanzen gut wachsen und reiche Ernte liefern.
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Gibt es Gurken-Krankheiten?
„Wurzelkrankheiten treten vor allem bei Schlangen- und Minigurken auf“, sagt Reintges. Nicht so anfällig sind veredelte Jungpflanzen, die auf einer Kürbis-Unterlage wachsen. Oft befällt die Gurken auch Mehltau. Laut Reintges tritt der Falsche Mehltau auf, wenn die Blätter lange feucht sind.
„Der Echte Mehltau benötigt zwar ebenfalls für die Erstinfektion feuchte Blätter, entwickelt sich dann aber am besten, wenn es trockene Ecken mit Durchzug oder Wind gibt“, erklärt Reintges. Schädlinge wie Spinnmilben, Weiße Fliegen und Läuse lassen sich mit Nützlingen bekämpfen. Kulturen kann man kaufen.
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Wann erntet man?
Damit wartet man besser nicht zu lange. „Ein regelmäßiges Abpflücken der jungen Früchte regt die Pflanze an, neue Früchte zu bilden“, erklärt Reintges. Zudem entwickeln sich im Innern der Früchte mit der Zeit die Samen und drumherum wässriges Gewebe.