23. Juli 2022, 5:42 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die Wohnungsnot in Deutschland ist nach wie vor groß. Doch wegen Material- und Handwerkermangel kommt auf dem Bau nur wenig voran. Selbst die Zahl der Baugenehmigungen nimmt ab – vor allem bei Einfamilienhäusern.
Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres gesunken. Insgesamt bewilligten die Behörden von Januar bis Mai den Neu- und Umbau von 155.347 Wohnungen. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Das waren 1,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Mai gab es ein Minus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Vor allem beim klassischen Einfamilienhaus kam es zu einem starken Rückgang. Was sind die Ursachen?
Rückgang bei Einfamilienhäusern
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Mai insgesamt 135.133 Wohnungen genehmigt und damit 1,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein deutlicher Rückgang von 17,8 Prozent auf 34.809 gab es bei Einfamilienhäusern. Bei den Zweifamilienhäusern legte die Zahl genehmigter Wohnungen hingegen um 2,1 Prozent auf 14.076 zu. Bei Mehrfamilienhäusern verzeichneten die Experten einen Anstieg um 9,1 Prozent auf 83.308 bewilligte Wohnungen.
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Was sind die Ursachen?
Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Der Rückgang bei den Einfamilienhäusern ist ein deutliches Zeichen. Allerdings werden häufig genehmigte Wohnungen zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen wegen großer Nachfrage keine Kapazitäten haben. Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe.