14. März 2023, 15:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Kleingärten in Deutschland immer beliebter geworden. Die Nachfrage ist groß und die Wartelisten lang. Aber wo gibt es die meisten Parzellen, wo die größten? Ein neues Ranking hat jetzt die deutsche Kleingarten-Hochburg gekürt.
Mal dienen sie als Rückzugsort, mal als Ort des Zusammenkommens: Kleingärten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit in Deutschland. Mit rund 900.000 Kleingärten hat Deutschland so viele wie kein anderes europäisches Land. Diese Tatsache hat die Baumarktkette Toom zum Anlass genommen und sich die Parzellen in Deutschland genauer angesehen. Dabei wurden die Anzahl der Vereine und Parzellen, die Größen und Flächen sowie die Pachtzinsen der Vereine in den 15 größten Städten Deutschlands miteinander verglichen. Mithilfe dieser Daten wurde auch Deutschlands Kleingarten-Hauptstadt gekürt.
Die Schrebergarten-Hauptstadt liegt in Sachsen
In den 15 größten deutschen Städten, die der Baumarkt genauer unter die Lupe genommen hat, gibt es insgesamt 270.438 Parzellen. Allein 32.000 davon befinden sich in Leipzig – und küren die Stadt damit zur Kleingarten-Hochburg Deutschlands. Denn in keiner anderen Stadt gibt es – mit Hinblick auf die Einwohnerzahlen – so viele Parzellen. Aber nicht nur deswegen holt sich Leipzig den Titel: Dort können auch die kostengünstigsten Parzellen erworben werden. Der Durchschnittspreis liegt bei 0,12 Euro pro Quadratmeter.
Deutlich teurer ist es dagegen im nahegelegenen Dresden mit 0,60 Euro pro Quadratmeter. Und am teuersten ist es dagegen in Nürnberg – dort liegt der Durchschnittspreis bei 0,71 Euro pro Quadratmeter.
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Hansestadt landet auf dem zweiten Platz
Wenn es um die Anzahl der Kleingärten geht, dann landet Bremen mit 17.000 Parzellen auf Platz vier. Im Gesamtvergleich gibt es aber dennoch eine Medaille – Platz zwei geht an die Hansestadt, da Gartenfreunde dort auch besonders wenig für ihren Garten zahlen. 0,18 Euro im Schnitt pro Quadratmeter, knapp hinter Leipzig.
Neben dem niedrigen Preis macht Bremen noch etwas zur Vize-Schrebergarten-Hauptstadt: die durchschnittliche Größe einer Parzelle. 612 Quadratmeter beträgt der Durchschnittswert – das wird nur noch von Hannover mit 500 Quadratmetern und Frankfurt am Main mit 696 Quadratmetern im Schnitt getoppt. In Leipzig liegt die Durchschnittsgröße einer Parzelle mit 300 Quadratmetern bei weniger als der Hälfte von Frankfurt.
Mit einer Gesamtparzellenfläche von im Schnitt 1000 Quadratmetern liegt Hannover ganz vorne, darauf folgen Frankfurt am Main und Bremen. Dort sind jeweils vier beziehungsweise drei Prozent der Stadtfläche mit Parzellen belegt.
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Überraschender Platz 3 kommt aus Hessen
Die Bankenstadt Frankfurt am Main ist weniger für seine grünen Oasen bekannt – schafft es im Toom-Ranking aber dennoch auf den dritten Platz. Dort sind die Parzellen im Schnitt am größten. Insgesamt gibt es 15.574 Kleingärten in Frankfurt – das sind 21 Parzellen pro 10.000 Einwohner. Zudem sind etwa vier Prozent der Stadtfläche mit Parzellen belegt.
Berlin gilt als Kleingarten-Hochburg – landet aber weiter hinten
Unter den 15 untersuchten Städten gibt es in Berlin die meisten Kleingärten – insgesamt 66.000. Dennoch landet die Hauptstadt in dem Vergleich nur auf Platz sieben, da die Einwohnerzahl berücksichtigt wird. Auf 10.000 Einwohner kommen in Berlin nur 17 Parzellen – in der Siegerstadt Leipzig sind es 52.
Auch bei der Anzahl der Kleingärtenvereine liegt Berlin zwar zahlenmäßig mit 977 Vereinen vorn. Wird diese Anzahl aber mit der Zahl der Einwohner verrechnet, kommt die Hauptstadt nur noch auf drei Vereine pro 10.000 Einwohner. In Dresden sind es dagegen sechs, in Leipzig vier.
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Städte im Süden und in NRW schneiden vergleichsweise schlecht ab
Auffällig in dem Ranking ist das Abschneiden vieler Städte in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Sie schneiden vergleichsweise schlechter ab. Die wenigsten Parzellen gibt es in Stuttgart mit 3000 Kleingärten. Gemessen an der Einwohnerzahl sind das fünf Parzellen pro 10.000 Einwohner. München landet knapp davor – zwar verfügt die Landeshauptstadt über 8700 Parzellen – gemessen an der Einwohnerzahl sind es nur sechs pro 10.000.
Außerdem sind die Parzellen in diesen Regionen eher klein. In München kommt man im Schnitt auf 301 Quadratmeter, in Stuttgart auf 367 Quadratmeter und in Duisburg auf 314 Quadratmeter. Auch bei der Anzahl der Kleingartenvereine reihen sich Städte aus Bayern, NRW und Baden-Württemberg im hinteren Drittel ein. Den letzten Platz belegt Stuttgart mit gerade einmal 40 Vereinen, der vorletzte Platz geht an Nürnberg mit 49 Vereinen. Umgerechnet ist das jeweils nur ein Verein auf 10.000 Einwohner – genauso wie in Köln oder auch München.