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Womit digitale Systeme die Wasserversorgung verbessern

Wasser wird eingegossen
Ob intelligente Wasserzähler oder digital gesteuerte Wasserfilter: Neue Technologien spielen bei der Wasserversorgung eine immer größere Rolle. Foto: Getty Images
dpa

5. Dezember 2021, 4:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Rohrbrüche bleiben nicht unentdeckt, an heißen Tagen ließe sich der Wasserverbrauch über den Preis austarieren und Wasserfilter schlagen Alarm, wenn sie gewechselt werden müssen: Digitale Technologien können bei der Wasserversorgung sehr von Nutzen sein.

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Ein unentdeckter Rohrbruch kann immense Schäden in Wohnungen und Gebäuden anrichten. Vermeiden lässt sich das mit intelligenten Wasserzählern, die bei unerwartetem Wasserverbrauch Alarm schlagen. Es gibt also schon jetzt reale Anwendungsgebiete, die zeigen, dass es sich lohnt, wenn Wasserversorgung digital überwacht wird.

Besonders in großen Turnhallen oder unbewohnten Gewerbegebieten biete sich der Einsatz an, sagt Energie- und Wasserökonom Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr West. „Rohrbrüche bleiben nicht unentdeckt und Eigentümer können benachrichtigt werden.“ Auch der Weg des Wassers von und zum Verbraucher wird längst digital unterstützt. Wie funktioniert das?

Dazu passend: Was tun, wenn orangefarbenes Wasser aus der Leitung kommt?

Wasserversorgung digital: Filterung von Schadstoffen

Einsatzmöglichkeiten für digitale Technologien und Künstliche Intelligenz gibt es im Bereich der Wasserversorgung viele. Oelmann nennt als weiteres Beispiel die Filterung von Schadstoffen aus dem Wasser mit Hilfe von Aktivkohle. Technische Überwachungslösungen könnten den optimalen Zeitpunkt bestimmen, an dem die Aktivkohle ersetzt werden muss, weil sie nicht mehr ausreichend säubert.

Die Steuerung des Wasserverbrauchs mit Hilfe digitaler Systeme kann zudem dabei helfen, kurzfristige, regionale Wasserknappheit zu vermeiden, etwa an heißen Sommertagen.

Ein Beispiel für digitale Wasserversorgung: Wer einen Pool mit einem Durchmesser von 3,66 Metern im eigenen Garten füllt, verbraucht nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) etwa 6500 Liter Wasser – so viel wie eine Person im Schnitt an 52 Tagen. Wenn nun viele Haushalte in einer Straße ihrem persönlichen Badespaß nachgehen, kann es lokal zu Engpässen kommen. Digitale Systeme können erfassen, wann welche Kunden wie viel Wasser verbrauchen. Die Preise könnten dann als Anreize gesetzt werden, um die Nachfrage zu verschieben – die Kunden könnten also beispielsweise den Pool eher am Abend füllen, weil es dann billiger ist.

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Neue Aufgaben für die Wasserversorger

In einer Studie über den Stand der Digitalisierung in Deutschland wertete Wissenschaftler Oelmann Angaben von knapp 190 Wasserversorgern aus. Der Prozess, so Oelman, ist mehr als nur die Installation neuer Technik. „Vielmehr ist eine ganzheitliche Umgestaltung zu erwarten, die sich nicht auf IT-Systeme beschränkt, sondern alle Bereiche eines Wasserversorgers und Abwasserentsorgers betrifft“. Dabei sieht er etwa die Fortbildung der Mitarbeiter als eines der wichtigsten Elemente.

Ein wesentlicher Punkt bei der digitalen Umgestaltung der Wasserversorgung ist der Schutz der Systeme gegen Angriffe von außen. Oelmann zufolge müsse die IT-Sicherheit konstant mitgedacht werden. „Man bleibt ja nicht auf der Stelle stehen, auch die Hacker entwickeln sich weiter“, sagt er. Dies sei bei der Wasserversorgung besonders wichtig, weil es um eine Grundversorgung gehe und alle Menschen betroffen seien.

Für Aufsehen sorgte kürzlich ein Vorfall bei einem Wasserversorger in der US-amerikanischen Stadt Oldsmar (US-Bundesstaat Florida). Hacker hatten über eine Software den Gehalt an Natriumhydroxid im Wasser mehr als verdreifacht. Die Manipulation fiel auf und konnte rückgängig gemacht werden, bevor das vergiftete Wasser die Menschen erreichte.

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