8. September 2023, 10:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Von einem Gartenzwerg geht in der Regel keine Gefahr aus. Allerdings nutzen Einbrecher nun die drolligen Figuren für einen perfiden Trick. Was steckt dahinter?
Gartenzwerge sind hierzulande immer noch vereinzelt in Gärten anzutreffen – und auch im britischen Wales. Dort haben sich Kriminelle die Zwerge nun zunutze gemacht, um Wohnungen auszuspähen. Dabei sind die Figuren allerdings keineswegs mit Kameras ausgestattet. Wie die Masche funktioniert und ob das auch in Deutschland eine gängige Praxis ist, erklärt myHOMEBOOK.
Einbrecher nutzen Gartenzwerge – so funktioniert die Masche
Wie die walisische Polizei mitteilt, nutzen Einbrecher einen Trick mit Gartenzwergen, um herauszufinden, ob jemand zu Hause ist. Denn Einbrecher schlagen vornehmlich dann zu, wenn sie ungestört vorgehen können. Wird der platzierte Gartenzwerg nicht entfernt, ist die Chance hoch, dass das Haus zurzeit unbewacht ist. Wird der Zwerg weggeräumt, ist wahrscheinlich auch jemand daheim.
Die Polizei in Wales rät demnach der Bevölkerung, wachsam zu sein und die Augen nach plötzlich auftauchenden Gartenzwergen offenzuhalten. Die Behörden veröffentlichten in diesem Kontext auch ein Foto eines solchen Zwergs – in diesem Fall aus Stoff. Üblicherweise werde dieser für die Weihnachtsdekoration verwendet.
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Wie sieht es hierzulande aus?
Sollten nun deutsche Gartenbesitzer auch skeptisch sein, wenn auf einmal ein neuer Gartenzwerg in ihrem Garten steht? „Die von Ihnen beschriebene Masche mit dem Gartenzwerg ist für uns völlig neu“, antwortet Christiane Honer von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes auf myHOMEBOOK-Anfrage. „Betrugsmaschen gibt es ja in unterschiedlichsten Varianten und Vorgehensweisen seitens der Täter“, weiß die Expertin.
Unter anderem hat vor einiger Zeit in Berlin eine solche Betrugsmasche für Aufsehen gesorgt. „Wir hatten in Berlin die Masche mit den Klebefäden“, erklärt der Berliner Polizeisprecher Stefan Petersen-Schümann auf myHOMEBOOK-Anfrage. Die Fäden wurden an Haus- oder Wohnungstüren angebracht, um festzustellen, ob jemand ein- oder ausgehe. Wurden die unauffälligen Streifen über einen gewissen Zeitraum nicht entfernt, konnten die Einbrecher zuschlagen. Von dem Gartenzwerg-Trick hat der Berliner Polizeisprecher allerdings auch noch nicht gehört. Allerdings würde man möglicherweise beim Anblick eines Gartenzwergs auch nicht direkt von einem Einbruchsversuch ausgehen, meint der Sprecher.
„Früher waren auch Gaunerzinken ein Thema“, ergänzt Petersen-Schümann. Aber diese geheimen Einbrecher-Symbole seien mittlerweile weniger gebräuchlich. Heute nutzten Einbrecher oft Tricks, die mit „Bewegung und Veränderung zu tun haben.“ Der Polizeisprecher rät: „Bei verdächtigen Dingen die Augen offenhalten, mit Nachbarn sprechen und lieber einmal öfter die Polizei kontaktieren.“